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Ein bisschen Rumgeweine


TylerRae

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Ich bin heute Abend etwas depri. Grund ist meine weitere berufliche Planung nach meiner Elternzeit.

 

Im November kehre ich an meine Arbeitsstelle zurück. Ich arbeite in einem dreiköpfigen Team innerhalb einer Finanzabteilung an einem speziellen Thema, das nur für unsere Branche Bedeutung hat und das Außenstehende weder verstehen noch aufgabentechnisch einordnen können. Da das erste Kitajahr ja immer sehr von Krankheiten geprägt ist, habe ich eigentlich vor, noch ein Jahr da zu bleiben und dann ist es höchste Zeit für einen Wechsel. Ich bin schon länger unzufrieden und das hat mehrere Gründe:

- da das Thema niemand kennt, möchte ich keine weiteren Berufsjahre dort "verschwenden", da ich Angst habe, dann nicht mehr woanders unterzukommen (also in anderen Unternehmensbereichen, siehe Punkt 2)

- wir sind in einer Finanzabteilung angesiedelt, da keine andere Abteilung das Thema damals übernehmen wollte. Seit ca. 1,5 Jahren gibt es einen Trend, dass wir immer öfter für Finanzaufgaben eingespannt werden ("Nur übergangsweise, weil so viele krank sind!", "Nun seid doch mal solidarisch, wir sind doch EINE Abteilung!") und ich eines eigentlich nie wollte: in den Finanzbereich gehen! Nun sieht es so aus, dass ich von 10 Berufsjahren 5 im Finanzbereich verbracht habe und, wie gesagt, Angst habe, dass ich bei späteren Bewerbungen nur noch für diesen Bereich in Frage komme

- meine beiden Kollegen werden während meiner Elternzeit wechseln und so, wie derzeit unsere Einstellungs- und generelle Personalpolitik aussieht, befürchte ich, dass ich bei meiner Rückkehr alleine dastehe bzw. mit nur einer anderen Kollegin, die aber eigentlich Finanzaufgaben hat und maximal aushelfen kann

- ich kann das Thema nicht mehr ausstehen, ich möchte was Neues machen

 

Nun habe ich mal Stellenanzeigen gesichtet und finde nichts so richtig, was für mich passen würde. Das größte Problem dabei ist, dass ich eigentlich selbst nicht weiß, wo es hingehen soll. Für Vertrieb und Marketing bin ich überhaupt nicht geschaffen, Finanzbereich will ich nicht (nur Controlling wäre evtl. noch interessant, dafür müsste ich aber wahrscheinlich nochmal einen speziellen Lehrgang machen) und für alles andere habe ich keine Erfahrung, kann also auch gar nicht sagen, ob ich das wollte?! Einkauf kommt mir immer noch in den Sinn, aber bin ich durchsetzungsfähig genug, um mit Lieferanten zu verhandeln? Dazu kommt, dass für vielen Einkaufsstellen, die ich gesehen habe, technische Produktkenntnisse gefragt sind und Technikkenntnisse habe ich nicht. Das Einfachste wäre innerhalb des Unternehmens zu wechseln, da hier auch abteilungsübergreifende Veränderungen nicht selten sind und ich so in einem anderen Bereich als dem Finanzbereich Erfahrungen sammeln könnte. Leider wurden im letzten Jahr im Rahmen eines Eingruppierungsprojekt nahezu alle Stellen gewaltig runtergruppiert. So lange ich auf meiner jetzigen Stelle bleibe, behalte ich mein (wirklich sehr gutes) Gehalt. Wechsele ich auf eine andere Stelle würde ich mich mit 95%iger Wahrscheinlichkeit finanziell extrem verschlechtern.

 

Und manchmal, so wie heute, denke ich dann an eine Freundin von mir aus Abizeiten. Wir wollten damals beide Lehrerinnen werden, haben aber beide letztendlich eine kaufmännische Ausbildung angefangen. Ich habe den Weg mit BWL-Studium dann weiterverfolgt, sie ist nochmal komplett aus dem Berufsleben ausgestiegen und hat tatsächlich auf Lehramt studiert. Ich fand das damals sehr mutig, weil alle meinten, es werden nicht so viele Lehrer benötigt. Nun ist sie seit einem Jahr als Lehrerin an einer Schule hier in der Nähe und überall lese ich "LEHRER, wir brauchen LEHRER!", gerade hier in Berlin. Und da bin ich, ganz offen gesagt, neidisch. Auch wenn ich weiß, hätte ich noch ein Vollzeitstudium angefangen, hätte ich vieles nicht, was ich nun nie wieder hergeben möchte (meine Kinder, mein wahr gewordener Traum vom Haus). 

 

Meine Ziele sind nun erst einmal mein Master-Studium beenden und bis zum Ende meiner Elternzeit herausfinden, was ich will und wie ich es dann erreichen kann.

 

Tut mir leid für diesen Sinnlos-Post, aber ich musste gerade mal rumjammern. :(

 

15 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Irgendwann kommt halt der "point of no return". Ich glaube bei mir mit 41 Jahren, Familie usw. ist er auch längst vorbeigezogen.

Jetzt heißt es "in der Spur bleiben".

Die Zeit nochmal zurück gedreht, hätte ich beruflich grundsätzlich etwas ganz anderes gemacht. Gern wäre ich rückblickend wohl Pilot geworden. Oder Ingenieur in der Automobilindustrie. Doch für mich ist es jetzt zu spät.

Trotzdem verzage ich nicht und möchte einen guten Job in meinem Bereich machen.

 

Kopf hoch. Nach Regen kommt immer Sonnenschein. Und manchmal ergeben sich ganz automatisch neue Gelegenheiten.

Bearbeitet von Forensiker
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Und wenn du so überhaupt keine Ahnung hast was du willst - vielleicht gönnst du dir ein Coaching? Ein Gespräch mit jemandem, der Ahnung davon hat? Der dir Fragen stellt, womit du selbst Antworten für dich findest? 

 

Kann sehr nützlich sein,  spreche aus Erfahrung.

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Coaching finde ich auch eine gute Idee.

 

Gut finde ich auch, dass du dir jetzt rechtzeitig Gedanken machst und nicht erst, wenn du mit dem Studium fertig bist.

 

Schau doch auch nochmal etwas breiter in Stellenanzeigen. Gibt es eigentlich auch noch welche in Zeitungen? - Ich fand das oft hilfreicher als im Internet, wenn die Richtung recht offen ist, einfach weil man ohne vorgegebene Kriterien einfach mal durchblättern und sich ein wenig orientieren konnte.

Bearbeitet von Markus Jung
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@Forensiker Danke für deine lieben Worte! Einen guten Job möchte ich auch immer machen, diesen Anspruch habe ich auf jeden Fall an mich selbst.

@Esme Ja, der Gedanke kam mir auch. Aber auch nur, weil ich hier schon öfter davon gelesen habe... Darf ich fragen, wie du den passenden Coach für dich gefunden hast? Denn Sympathie muss schon da sein, sonst stelle ich es mir wenig hilfreich vor. Wie viele Gespräche hattest du? Sollte ich das wirklich mal machen, werde ich wohl bis Ende des Jahres warten müssen, denn zeitlich und finanziell passt es gerade nicht so.  

 

@Markus Jung Ich denke, ich werde mir am WE mal die Morgenpost kaufen und ein wenig schmökern. Die haben immer noch einen relativ großen Karriereteil. Ansonsten habe ich bei den gängigen Jobportalen einfach mal nur meine PLZ eingegeben und dann geguckt, was so gesucht wird, das ging auch ganz gut. 

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vor 48 Minuten, KanzlerCoaching sagte:

Ich glaube ja nicht, dass die Morgenpost (Sie sind doch aus HH?) den richtigen Karriereteil hat für das, was Sie suchen!

 

Das Hamburger Abendblatt ist leider auch nicht ergiebiger.....

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Auch das Hamburger Abendblatt würde ich nicht als angemessene Quelle betrachten, wenn ich einen Karriereteil für Anzeigen und ggf. unterstützende Artikel suchen würde.

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Nein, ich bin aus Berlin ? Der Karriereteil von der Berliner Morgenpost war eigentlich immer bunt gemischt und hatte für jede Abschlussart was dabei.... 

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Was für ein Coaching schwebt dir denn vor? - Sollte es vor Ort sein, oder kannst du dir auch ein Fern-Coaching vorstellen? Hier im Forum sind da ja @KanzlerCoaching und auch @Henriette Garczorz aktiv.

 

Frau Kanzler, welche Zeitung würden Sie für die Recherche bzw. den Überblick empfehlen? 

Bearbeitet von Markus Jung
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Ich bin leider kein brauchbares Beispiel bzgl. Coaching - habe das bei/mit einer Bekannten gemacht. Wir haben uns erst "einfach so" unterhalten und haben dann aber nach einer Weile ein offizielles Coaching draus gemacht. Glaube das waren dann so 5-6 Termine, die mir wirklich weitergeholfen haben mich besser kennenzulernen und zu ergründen was ich eigentlich will und was mir wichtig ist. 

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@Markus Jung Ich glaube, ich würde ein Vor-Ort-Coaching bevorzugen. So richtig Gedanken habe ich mir dazu aber noch nicht gemacht, da es auf meiner To-Do-Liste noch nicht so weit oben steht.

Bearbeitet von TylerRae
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Zitat

Im November kehre ich an meine Arbeitsstelle zurück. Ich arbeite in einem dreiköpfigen Team innerhalb einer Finanzabteilung an einem speziellen Thema, das nur für unsere Branche Bedeutung hat und das Außenstehende weder verstehen noch aufgabentechnisch einordnen können. Da das erste Kitajahr ja immer sehr von Krankheiten geprägt ist, habe ich eigentlich vor, noch ein Jahr da zu bleiben und dann ist es höchste Zeit für einen Wechsel

 

Ist ja auch noch genug Zeit für Überlegungen, wie es dann beruflich weitergehen soll. ;)

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Je nach Studienrichtung würde ich mich in Zeitungen wie der FAZ im Teil "Beruf & Chance" informieren, was allgemeine Themen angeht. Die Süddeutsche ist auch noch ganz interessant, wobei mir das Ganze etwas zu feuilletonistisch ist. Ebenso interessant ist die ZEIT, aber eher auch für übergeordnete Themen.

 

Wenn es um die Recherche für spezielle Fachrichtungen gehen soll, dann würde ich auf Fachzeitschriften, Berichte von Kongressen etc. zurückgreifen. Und auch auf spezielisierte Jobbörsen.

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Liebe TaylerRae,

 

das hört sich in der Tat nach vielen Fragezeichen an. 

Hast Du schon einmal etwas von der "Kompetenzenbilanz" gehört? Das ist ein 3-teiliges Coachingverfahren, das zur persönlichen Standortbestimmung dient. 

Seit 3 Jahren arbeite ich selbst mit dem Konzept und es hat sich besonders für WiedereinsteigerInnen und UmsteigerInnen bewährt.

Ich bin mir sicher, dass Du in Berlin auch einen zertifizierten Coach findest, der/die die Kompetenzenbilanz vor Ort anbietet.

 

Schau mal unter: http://www.kompetenzenbilanz.de/coaches/ - auf der Seite findest Du auch Einiges über das Verfahren: wissenschaftlich fundiert und evaluiert und vor allem weisst Du, dass Du nach 3 Coachingsterminen ein Ergebnis in der Hand hast. 

Normalerweise bieten (seriöse) Coachs auch ein kostenloses Erstgespräch an, sodass Du entscheiden kannst, ob der persönliche "fit" gegeben ist.

 

Viele Grüße

 

Henriette

 

 

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Hallo Henriette,

 

vielen Dank für die Informationen! Das werde ich mir auf jeden Fall mal ansehen.

Drei Termine sind ja auch überschaubar...

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