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Fernstudium ohne jegliche Berufserfahrung sinnvoll?


IOStream

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Hallo erstmal.

Bin noch neu hier aber ich müsste da ne dringende Frage los werden.

Im Moment bin ich Servicefahrer und verdiene ein recht ordentliches Gehalt. Leider kann ich diesen Job aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr lange machen. Nun wäre die Bundesagentur bereit mir eine "Umschulung/Fernstudium" zu zahlen. Da ich in Zukunft "drinnen" arbeiten muss, dachte ich an die IT-Richtung da mir diese Materie eh sehr gut liegt.

Da ich "nur" den einfachen Elektroinstallateur gelernt habe, wird ein FS zum C#-Programmierer oder gar zum Informatiker nicht gerade einfach, aber machbar. Aber für mich stellt sich nicht die Frage ob ich einen Kurs in dieser Richtung schaffe, sondern ob er nach erfolgreichem Abschluss von einem evtl. zukünftigen Arbeitgeber auch ernst genommen wird?

Mich treibt die Angst, das ich mich neben meinem jetzigen Beruf vielleicht 2 Jahre durch ein sehr schweres Fernstudium beiße und mir das am Ende nichts nutzt da ich keine Berufserfahrung mitbringe oder ein "ILS-Zertifikat" einfach belächelt wird.

Kann mir da jemand zustimmen oder Irre ich mich da ein wenig?

MFG IOS

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Ein Quereinstieg in eine andere Branche allein aufgrund eines solchen Fernkurses ohne öffentlich-rechtlichen Abschluss ist vermutlich eher schwierig. Eine ähnliche Frage wurde gerade hier diskutiert: http://www.fernstudium-infos.de/fernstudium-allgemein/33756-weiterbildungsmoeglichkeiten-it-fuer-einzelhandelskaufmann.html

Was genau meinst Du denn mit "drinnen arbeiten"? Muss es wirklich ein reiner Schreibtischjob sein, oder ginge vielleicht auch etwas, das näher an Deiner bisherigen Ausbildung und Tätigkeit liegt (z.B. Schaltschrankbau, Industriemontagen, Mess-, Regel-, SPS-Technik ...)?

Vielleicht wäre eine Weiterbildung zum staatl. gepr. Techniker eine Möglichkeit, z.B. http://daa-technikum.de/lehrgaenge/elektrotechniker.htm oder http://www.sgd.de/technik/informations-kommunikationstechniker.php

Das wäre dann aus meiner Sicht eine Qualifikation, die eher einen Einstieg in die IT ermöglichen würde, als ein Kurs mit institutsinternem Abschluss.

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Hallo IOStream

Sprichst Du nun von einem Fernkurs (erwähntes ILS-Zertifikat), oder von einem Studium?

Bis dato bin ich davon ausgegangen, dass die Bundesagentur "richtige" Aus- / Weiterbildungen finanziert...von Kursen in Richtung ILS habe ich bis dato noch nichts gehört. Ich muss aber zugeben, dass ich nicht allzuviele Umschüler kenne....im Grunde nur 2 in meinem Umfeld.

Was mich auch ein wenig "stutzig" macht ist folgende Äusserung:

Mich treibt die Angst, das ich mich neben meinem jetzigen Beruf vielleicht 2 Jahre durch ein sehr schweres Fernstudium beiße und mir das am Ende nichts nutzt...

Eine Umschulung neben Deinem momentanen Beruf? :confused:

Eine Umschulung ist doch immer Vollzeit - ohne im Beruf zu bleiben... hmmmm.

Nicht ganz unerheblich dürfte auch Dein Alter sein...

Abgesehen davon, würde ich mir auch eher mal das eine oder andere "richtige" (Fern)Studium anschauen...

Z.B. Bachelor-Studiengang "Elektro- und Informationstechnik" an der WBH

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Hallo,

könntest du denn in deinem gelernten Beruf (drinnen) arbeiten? Mir ist im Moment noch nicht ganz klar, wo die gesundheitliche Einschränkung bei dir liegt. Geht es um das draußen sein? Um das Auto fahren? Ist die Mobiliät eingeschränkt, so dass du ggf. nur noch eine Schreibtisch-Tätigkeit ausüben kannst?

Musst du natürlich nichts zu schreiben, aber wäre schon sehr hilfreich, um dich bei deiner Weiterbildungsentscheidung zu unterstützen.

Ebenso dein Alter und die Frage, ob du vor deiner jetzigen Tätigkeit auch in deinem gelernten Beruf tätig warst.

Viele Grüße

Markus

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Wow! Also erstmal danke für die Antworten. Hätte nicht mit so einem Feedback gerechnet.

Ok, auch wenn mir das ein wenig peinlich ist aber.....ich bin im Moment Servicefahrer. Das bedeutet ich bin teilweise 1 bis 2 Stunden mit dem Lkw unterwegs. Aufgrund meiner "Krankheit" bräuchte ich die meiste Zeit ein Klo in der nähe. Soviel dazu.

Natürlich würde eine Weiterbildung in meinem erlernten Beruf auch in Frage kommen. Dennoch versuche ich diesen Umstand zu nutzen um in mein "Traum"-Berufsfeld zu gelangen. Ich musste mich bisher noch nie mit dem Thema "Umschulung" beschäftigen, aber es steht für mich als Synonym für den wechsel in ein anderes Berufsfeld. Eine erneute Ausbildung für einen anderen Beruf mit "Lehrlingsgehalt" usw kommt aufgrund meiner Finanziellen Situation nicht in Frage. Erst recht kann ich mir alleine wegen meiner Familie einen Verdienstausfall nicht leisten.

Ich hatte heute ein Gespräch mit einem Fach-Informatiker, der mir von meinem Wunsch zum C++ Programmierer (ultimativer Kindheitstraum :) ) via ILS udg. abgeraten hat. Ich solle wenn dann als Java-Programmierer anfangen. Dieser sei etwas leichter zu lernen und besser gesucht.

@OldSchool

Ich habe meinen Termin bei der ARGE zwar erst nächste Woche, aber ich bin mir ziemlich sicher das die sowohl ILS-Kurse udg. zahlen würden, als auch eine Klassische Umschulung mit evtl. 3 Jahren Lehrzeit. Aber wie gesagt, für mich würde wenn dann nur ein (Fern-)Studium in Frage kommen.

Ah ja. Ich bin 27. Und mein Lebenslauf hält sich in Grenzen, was allerdings meiner Meinung nach etwas für mich spricht. 3 1/2 Jahre Elektroinstallteur , 4 Jahre Bundeswehr, seit 4 Jahren als Servicefahrer tätig.

MFG IOS

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Ich hatte heute ein Gespräch mit einem Fach-Informatiker, der mir von meinem Wunsch zum C++ Programmierer (ultimativer Kindheitstraum :) ) via ILS udg. abgeraten hat. Ich solle wenn dann als Java-Programmierer anfangen. Dieser sei etwas leichter zu lernen und besser gesucht.

Das ist aus meiner Sicht deutlich zu kurz gegriffen. Wenn Du wirklich beruflich in der Programmierung/Softwareentwicklung Fuß fassen willst, dann ist die Auswahl einer konkreten Programmiersprache aus meiner Sicht erstmal gar nicht so entscheidend. Viel wichtiger wäre es, sich mit grundlegenden Dingen zu beschäftigen wie mathematische Grundlagen (z.B. Logik), Automatentheorie, Berechenbarkeit, Algorithmen und Datenstrukturen, Software-Engineering und Projektmanagement, relationale Datenbanken, grundlegende Programmierkonzepte, Objektorientierung, Modellierungsssprachen (ERM, UML usw.). Das alles wird ein einzelner wohl Fernkurs nicht leisten können oder wenn überhaupt, dann nur oberflächlich ankratzen können.

Diese Dinge (vor allem die mathematisch-formalen Grundlagen, Algorithmen usw.) kommen aus meiner Sicht auch bei der Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung schon deutlich zu kurz. (Ich bilde selbst FI AE aus.) Das führt leider dazu, dass die Absolventen am Ende trotz mehrjähriger Ausbildung für die professionelle Softwareentwicklung im engeren Sinne eigentlich kaum zu gebrauchen sind, allenfalls für Aufgaben am Rande, wie Erstellung von Berichten und einfachen SQL-Abfragen, Customizing von Systemen (z.B. eine zusätzliche Maske für ein ERP-System), einfache Makros programmieren usw. Aber einen komplexeren Algorithmus selbst zu entwerfen, dazu reicht es meistens nicht. Dieses Problem lässt sich dann leider auch nicht durch Berufserfahrung o.ä. beheben. Für solche Tätigkeiten werden fast immer Ingenieure oder Informatiker benötigt und gesucht. Viele FI AE landen daher später in anderen Feldern der IT (Support, Systemadministration usw.)

Ich will damit nicht sagen, dass so ein Fernkurs C++ generell wertlos ist. Aber um einen Berufseinstieg in der Programmierung darauf zu stützen, dazu wird er allein nicht geeignet sein. Da würde ich lieber eine "richtige" Umschulung wählen, und selbst damit ist es nicht unbedingt einfach.

Übrigens dauern die Umschulungen zum FI AE bei den üblichen Bildungsträgern normalerweise nur 2 Jahre statt 3 bei einer "normalen" Ausbildung.

Und noch etwas: Mit dem Programmieren ist es nach meiner Erfahrung so wie mit dem Singen: Ein wenig Trällern für den Hausgebrauch und für die Badewanne kann jeder lernen. Aber um das beruflich zu machen, sollte man ein gewisses Talent mitbringen. Das kann man nicht allein durch Lernen erwerben. Das hat mit verschiedenen Dingen wie Abstraktionsvermögen aber auch mit Kreativität zu tun. Bevor Du diesen Weg gehst, solltest Du herausfinden, ob Du es hast. Mein Ratschlag: Kauf Dir ein gutes Buch für Anfänger (egal ob C++ oder Java) und beschäftige Dich gründlich mit den Übungen.

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Ich schreib auch mal meine Meinung dazu.

Wie Lippi schon schrieb, ist es mit dem Programmieren, Fremdsprachen und ähnlichem, "nur" mit angeborenem Talent möglich es zu was zu bringen (meine Sicht und teilw. private Erfahrung beim lernen von einer Programmiersprache, Code lesen und "verstehen geht, selbst schreiben nicht..).

An deiner Stelle würde ich überlegen, evtl. einen Staatl. gepr. Techniker für Elektrotechnik zu machen oder etwas in Richtung Automatisierungstechnik (MSR, SPS, etc. für Produktionsanlagen oder Gebäudetechnik z.B.) Dies würde voraussetzen du hattest Spaß an dem Job des Elektrointallateurs. Und Automatisierungstechnik hat auch mit Programmieren, planen und ausführen zu tun.

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Ich hatte heute ein Gespräch mit einem Fach-Informatiker, der mir von meinem Wunsch zum C++ Programmierer (ultimativer Kindheitstraum :) ) via ILS udg. abgeraten hat. Ich solle wenn dann als Java-Programmierer anfangen. Dieser sei etwas leichter zu lernen und besser gesucht.

Das klingt merkwuerdig:

- Ist Dein Traum wirklich C++-Programmierer und keine andere Sprache? Denn der Unterschied zwischen nicht-Programmierer und Programmierer ist groersser als zwischen Java und C++-Programmierer

- Java mag einfacher sein (wobei ohne Talent und Uebung geht das auch nicht), trotzdem duerfte man alleine mit einem ILS-Kurs auch bei Java wenig Chancen haben

- Ob die Aussichten mit Java wirklich besser sind, weiss ich nicht, ich glaube nicht, dass man das so sagen kann (C++ wird vielleicht seltener gesucht, aber dafuer gibt es auch weniger Kandidaten)

Wenn Du als Softwareentwickler arbeiten willst, spielt die konkrete Sprache keine so grosse Rolle.

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Die wilden Zeiten in der IT sind definitiv vorbei, in denen man mit mehr oder weniger privat über Kurse zusammengestückelten Kenntnissen etwas werden konnte. Wenn Sie also in diesen Bereich einsteigen wollen, dann beantragen Sie eine Umschulung zum Fachinformatiker oder etwas Vergleichbares und bilden Sie sich danach (oder auch parallel) weiter. Alles andere ist nicht zielführend.

Wobei es mir neu wäre, dass die AA Fernkurse finanziert.

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Wobei es mir neu wäre, dass die AA Fernkurse finanziert.

Meinst Du das in diesem speziellen Fall? Dazu kann ich nichts sagen...

Aber "an sich" bezahlt das AA auch Fernkurse, wenn es AZWV-zertifizierte Kurse sind. Ganz, ganz manchmal sogar auch dann, wenn gar keine AZWV-Zertifizierung vorliegt. Das ist aber sehr selten; einer unserer TN hat das mal duchboxen können, auch wenn wir von der Fernstudienakademie selbst gar nicht AZWV-zertifiziert sind.

Allerdings muss man sich darauf einlassen, dass man einen solchen Fernlehrgang u.U. erheblich schneller absolvieren muss, als dies z.B. in der Regelstudienzeit vorgesehen ist. Die Arbeitssuchenden haben (nach Sicht der AA) halt mehr Zeit als diejenigen, die einen Fernlehrgang nebenberuflich absolvieren. Da werden u.U. individuelle Zeitpläne ausgehandelt.

Viele Grüße

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