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Wie investigativ muss die Beratung sein?


Fernstudienakademie

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Hallo

Markus hat bei Facebook einen Kurzbericht der Stiftung Warentest verlinkt, bei dem es um die Qualität von Fernstudienberatungen (MBA) ging:

http://www.test.de/Fernstudienberatung-MBA-Selten-gut-beraten-4663529-0/

Ich hab jetzt nur die Audiodatei gehört und nicht die schriftlichen Testergebnisse gelesen. Das vorweg...

In der Audiodatei wurde erzählt, dass "Mystery-Shopper" sich von verschiedenen Fernhochschulen beraten ließen. Da gab es auch einen Tester, der die Merkmale hatte: Selbständig, wenig Zeit, relativ überschaubares Geld, Hausumbau und zwei Kinder, für die er auf sein Arbeitszimmer verzichtet, damit jeder ein eigenes Zimmer hat. (Ich hoffe, ich hab jetzt nichts vergessen...)

Die Fernstudienberatung wäre (aus Sicht der Stiftung Warentest) nur dann "gut" gewesen, wenn sie all diese Elemente in der Beratung berücksichtigt (und ggf. wohl auch "abgefragt") hätte. Hatte aber wohl kein Anbieter so richtig durchgehend gemacht... ;)

Meine Frage ist nun: Wie "investigativ" muss eine Weiterbildungsberatung sein? Wie sehr muss ein Anbieter also von sich aus nachhaken bzw. "nachbohren", wenn ein Kunde sich für ein Angebot interessiert? Muss der Kunde das nicht "von sich aus" erzählen? Muss ein Anbieter bei einem solchen fiktiven Fall eigentlich von einem Fernstudium abraten? Wie reagiert dann ein Interessent, wenn er eine solche "Abfuhr" kassiert?

Wie ist da Eure Meinung?

Viele neugierige Grüße

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Also, als "investigativ" empfinde ich das Vorgehen nicht, auch die Situation, in der sich dieser "potenzielle" Student befindet, erscheint mir nicht an den Haaren herbeigezogen.

Wenn ein Anbieter Beratung anbietet, dann sollte im Gespräch auch "Beratung" drin sein. Und dazu gehört nun mal eine systematische Erhebung der Ausgangssituation. Für so etwas erstellt ein professionelles Unternehmen einen Prozess, zu dem auch ein Fragenkatalog gehört, der abgearbeitet wird. In diesen Katalog gehören all die Dinge, die für ein Fernstudium förderlich sind und natürlich auch die, die hinderlich sind. Damit ist solch ein Gespräch dann auch notwendiger Weise ergebnisoffen und kann und muss potenziell auch von einem Fernstudium abraten.

Wenn diese Offentheit nicht existiert, dann nennt man das nicht "Beratungsgespräch", sondern "Verkaufsgespräch". Und aus diesem Grunde hege ich ein tiefes Misstrauen, wenn Anbieter "Beratung" im Vorfeld versprechen.

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Hallo Sabine

Ich gebe Dir Recht: Beratung sollte auch echte Beratung sein und kein "In-den-Lehrgang-Quatschen". ;) Ein Fragenkatalog ist auch richtig und führt weiter.

Allerdings sucht nicht jeder Kunde eine solche "echte" Beratung, bzw. ist etwas überrascht, wenn sie von Anbieterseite erfolgt. Wir hatten da z.B. einen Interessenten, der eigentlich nur wissen wollte, wie er uns seine Anmeldung zuschicken sollte.

Im Gespräch kam aber raus, dass er weder unsere Interseite angeschaut hatte, noch sich hat Infounterlagen hat zusenden lassen. Von der Lernform Fernunterricht hatte er auch eigentlich keine Ahnung; so wusste er z.B. nicht, dass wir Lehrhefte verschicken, die er dann bearbeiten sollte.

Unser "Berater" ist dann erst einmal ein paar Stufen zurück gegangen; jetzt hat der Interessent zunächst einmal die Infounterlagen bekommen und er bekommt den ersten Lehrbrief "seines" Lehrgangs kostenlos und unverbindlich zugeschickt. Ein weiterer Telefontermin ist verabredet, um weitere Fragen zu klären.

Ich denke, einige Anbieter hätten sich einfach die Anmeldung dieses Menschen per Fax zusenden lassen - und fertig ist die Laube.

Man muss dem Interessenten aber m.E. auch das "Recht" zugestehen, keine Informationen (oder nur wenige) von sich preis zu geben. Dann ist eine Beratung (im echten Sinne des Wortes) allerdings auch recht schwierig.

Bei solchen Gesprächen muss man sich vielleicht aber auch klar machen, dass es sich eigentlich um eine "parteiische" Beratung handelt; dem Anbieter geht es eben immer auch ums "Verkaufen". Aber wo wendet man sich hin, wenn man eine "unparteiische" Beratung haben will? Sicherlich gibt es das hier bei fi.de... Aber sonst?

Viele Grüße

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Die erste Frage, die zu klären wäre: Wollen und brauchen Sie Beratung? Wenn ja, wozu?

Zur Frage nach der unparteiischen Beratung:

Fi ist nicht schlecht, da aber kaum jemand unter Realnamen postet, ist das mit der Beratung immer so eine Sache. Ich weiß hier nämlich NICHTS über mein Gegenüber. Und wenn ich so manche Diskussion hier verfolge, dann gibt auch der Frager Informationen nur bröckchenweise preis - wenn überhaupt. Wir haben ja in unserem diesjährigen Adventsspiel nicht umsonst die Frage gestellt, wie denn so Entscheidungsprozesse stattfinden.

http://www.fernstudium-infos.de/fernstudium-allgemein/33781-kontrovers-im-kerzenschein-diskutieren-gewinnen-advent-13.html#post151967

"Unparteiische" Beratung bekommt man nur von Unparteiischen, die vom Ausgang der Entscheidung nicht haben. Das sind dann entweder staatliche Bildungsberatungsstellen oder Berater, die sich in der Thematik "Berufliche Entwicklung" auskennen. Letzterer wollen Geld für ihre Beratungsleistung.

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Hallo

Womit wir wieder bei der Frage wären: Ist man/frau bereit dazu, Geld für eine solche unparteiische Beratung auszugeben oder nicht? ;)

Bei staatlichen Beratungen: Wer hat von Euch Erfahrung damit? Wie bewertet Ihr z.B. die Bildungsberatungen bei der Arbeitsagentur? Oder die Beratung durch die Stellen, die Bildungsprämiengutscheine ausstellen dürfen? (Solchen Bildungsrämiengutscheinberatungen gibt es z.B. oft bei Volkshochschulen...)

Viele Grüße

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Da gab es auch einen Tester, der die Merkmale hatte: Selbständig, wenig Zeit, relativ überschaubares Geld, Hausumbau und zwei Kinder, für die er auf sein Arbeitszimmer verzichtet, damit jeder ein eigenes Zimmer hat. (Ich hoffe, ich hab jetzt nichts vergessen...)

Die Fernstudienberatung wäre (aus Sicht der Stiftung Warentest) nur dann "gut" gewesen, wenn sie all diese Elemente in der Beratung berücksichtigt (und ggf. wohl auch "abgefragt") hätte.

Vorweg: ich antworte jetzt nur mit den Kenntnissen aus deinem Ursprungsbeitrag und einem kurzen Blick auf die Website von "Stiftung Warentest".

Ich erwarte von einem Beratungssuchenden, dass er zuerst einmal erklärt, in welcher Hinsicht er Beratung benötigt. Falls das der Anrufer (von einem Telefonat ausgehend) nicht von sich aus zur Sprache bringt, kann der Berater nachfragen.

Wenn der Beratungssuchende dann mitteilt, er könne nicht einschätzen, ob das Studium nebenbei zu schaffen ist, dann kann man nachfragen, wie die persönliche Situation ist und erläutern wie sie idealerweise wäre oder wo es Probleme geben könnte.

Zu einem Gespräch gehören aber immer zwei. Das heißt, man kann erwarten, dass jemand, der einen MBA studieren möchte (war im Test wohl der Fall) seinen Teil zum Gespräch beiträgt und sich nicht alles einzeln aus der Nase ziehen lässt.

Es gibt so viele unterschiedliche persönliche Faktoren, die sich auf ein Studium auswirken, dass man als Fernstudienanbieter nicht in der Lage ist, alles explizit abzufragen. Der Ratsuchende sollte daher schon in der Lage sein, Situationen in seinem Leben als mögliche Zeitfresser oder ähnliche Probleme zu erkennen und diese ggf. anzusprechen. Immerhin sprechen wir von jemandem, der sich Rat für ein MBA-Studium holt. Da sollten bestimmte Grundvoraussetzungen unterstellt werden können.

Die Liste, die der Anbieter ansonsten abfragen müsste, wäre endlos :blink::

- müssen Sie Angehörige pflegen?

- Leiden Sie unter einer chronischen Krankheit, die Sie immer wieder im Studium unterbrechen könnte?

- Haben Sie Haustiere, um die Sie sich kümmern müssen oder ein zeitintensives Hobby?

- ....

Wenn ich zum Arzt gehe, sage ich ihm auch als erstes, wo mich der Schuh drückt, und erwarte nicht, dass er alles, was ihm zu Krankheiten einfällt, erst einmal abfragt.

Was ich wichtig finde, ist, dass man eine ehrliche Auskunft erhält und dass Ratschläge keine Standardantworten sind, sondern dass gezielt auf meine Fragestellung eingegangen wird.

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Es gibt so viele unterschiedliche persönliche Faktoren, die sich auf ein Studium auswirken, dass man als Fernstudienanbieter nicht in der Lage ist, alles explizit abzufragen. Der Ratsuchende sollte daher schon in der Lage sein, Situationen in seinem Leben als mögliche Zeitfresser oder ähnliche Probleme zu erkennen und diese ggf. anzusprechen. Immerhin sprechen wir von jemandem, der sich Rat für ein MBA-Studium holt. Da sollten bestimmte Grundvoraussetzungen unterstellt werden können.

Die Liste, die der Anbieter ansonsten abfragen müsste, wäre endlos :blink::

- müssen Sie Angehörige pflegen?

- Leiden Sie unter einer chronischen Krankheit, die Sie immer wieder im Studium unterbrechen könnte?

- Haben Sie Haustiere, um die Sie sich kümmern müssen oder ein zeitintensives Hobby?

- ....

.

All das lässt sich wunderbar unter der Frage zusammenfassen:

"Welche Faktoren, welche Verpflichtungen gibt es, die Ihnen die notwendige Zeit fürs Studium rauben könnten?"

Durch solch einen Gesprächsleitfaden soll ja keine objektiv "richtige" Entscheidung gefällt werden - schon gar nicht durch den Berater. Der zukünftige Fernstudent soll dadurch entscheidungskompetent werden.

Diese Entscheidungskompetenz herbeizuführen, das wäre auch die Kenntnis und die Fähigkeit, die ein Berater haben muss, für den man Geld ausgibt.

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Hallo

Danke schon mal für Euren Input.

Der Hinweis, dass potenzielle Fernstudierende durch eine Beratung "entscheidungskompetent" werden sollen, ist sicherlich richtig. Bloß passiert es gar nicht so selten, dass sich die Interessenten gar nicht so wirklich bewusst sind, auf welcher Grundlage sie sich für oder gegen ihr Fernstudienprojekt entscheiden.

Eine Art "Gesprächsleitfaden" ist für die Beratung durch den Anbieter sicherlich ein wertvolle Hilfe. Bloß ist ja manchen gar nicht wirklich klar, dass es überhaupt Probleme bei ihrem Fernstudium geben könnte. Diese Leute melden dann auch keinen wirklichen Beratungsbedarf beim jeweiligen Anbieter an.

Und noch zu der "Grundfrage", die Du, Sabine, präsentiert hast: "Welche Faktoren, welche Verpflichtungen gibt es, die Ihnen die notwendige Zeit fürs Studium rauben könnten."

Es geht halt nicht nur um die Zeit, sondern auch noch um eine Menge andere Faktoren, die den Erfolg eines Fernstudiums gefährden könnten, so z.B. kein Platz zum Lernen, nicht genug Geld, kein Computer zur Nutzung (bzw. kein Internet - das kommt bei Insassen von JVAs oft vor) oder dass man gar nicht der Typ für die Lernform Fernunterricht ist.

Da ist man dann wieder bei mehr als einer einzigen Impulsfrage - oder man muss ein solche Frage so wenig konkret wie möglich stellen, also etwa in Richtung: "Welche möglichen Hindernisse gibt es für Ihr Fernstudium?" Das ist schon mal ein erster Ansatz, aber wie reflektiert die Antworten darauf sind, ist dann immer auch vom Einzelfall abhängig.

Worauf ich hinaus will: Der Interessent muss sich schon ein Stück weit öffnen und ohne allzu investigatives Nachbohren von sich erzählen, damit das Beratungsgespräch (sei es nun durch den Anbieter ooder einen Coach) gelingt. Und das kann ein Anbieter m.E. nicht einfordern....

Viele Grüße

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Leg mich jetzt nicht auf eine einzelne Formulierung fest, Anne. Wenn man so einen Leitfaden entwickeln will, um dem Interessenten die Möglichkeit zu geben, entscheidungskompetent zu werden, dann braucht das Zeit und Hirnschmalz. Man muss sich eine Systematik überlegen, man muss überlegen, wie tief man in ein Gespräch einsteigen will. Man muss als Anbieter vor allem ganz grundsätzlich überlegen, ob so ein Leitfaden einem die Interessenten wegtreibt und man deshalb so etwas besser gar nicht anbietet oder ob man dadurch einen Konkurrenzvorteil gegenüber anderen Anbietern erlangt.

Eine weitere Frage: Wie viel Zeit investiert man als Anbieter in so ein Beratungsgespräch? Ist so ein Beratungsgespräch notwendig? Stelle ich schriftlich etwas zur Verfügung? Wie viel Beratung gibt es umsonst und ab wann verweise ich weiter?

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