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Der Sinn des Lebens - Was ist Deine Lebensphilosophie?


Markus Jung

Empfohlene Beiträge

Angeregt durch einen sehr offenen Beitrag von Christian Spannagel in seinem Blog über die Endlichkeit des Lebens möchte ich hier auch ein paar Zeilen zu meiner Lebensphilosophie schreiben und damit zu einer Diskussion einladen.

Vor ein paar Jahren hat es einen Bruch in meinem Leben gegeben, der zu vielen Veränderungen geführt hat. Als Konsequenz daraus habe ich mich sehr intensiv mit meinem Leben beschäftigt - und bin im Ergebnis zu folgender Lebensphilosophie gekommen:

“Live simply. Be present. Be compassionate. Exercise & eat good food. Singletask. Go slowly. Breathe.“ (abgewandelt nach Leo Babauta)

Der Sinn meines Lebens ist das Leben!

Ich möchte aktiv, bewusst und Nutzen bringend leben.

Sinn schaffend ist für mich:

  • Zufrieden und ausgeglichen sein, positiv denken, gelassen sein
  • Soweit möglich nur Dinge tun, die ich gerne mache
  • Körperlich und geistig aktiv sein
  • Für meine Kinder da sein
  • Anderen Menschen positive Eindrücke verschaffen
  • Einen Nutzen für die Gesellschaft stiften

Diese Lebensphilosophie hängt in einem meiner Schränke und ich versuche täglich, mich daran auszurichten. Zwar ist sie nicht "in Stein gemeißelt", aber bisher hat sie sich für mich als sehr tragfähig und dauerhaft erwiesen. Nach vielen Monaten hat es jetzt erstmalig eine Ergänzung gegeben, für die aber zunächst die Voraussetzungen geschaffen sein müssen, damit eine Umsetzung möglich ist. Daher bleibt der Punkt hier zur Zeit noch ungenannt.

Nun mag so eine Lebensphilosophie ja recht theoretisch wirken. Ich möchte daher an einigen Beispielen deutlich machen, was sie für mich unter anderem konkret bedeutet:

Live simply.

Es tut mir sehr gut, viele Dinge zu vereinfachen und zumindest in manchen Bereichen einen eher minimalistischen Ansatz zu verfolgen. Die Anzahl der Sachen (Kleidung, Geschirr etc.) in meinem Haushalt hat sich zum Beispiel deutlich reduziert, und damit auch der damit verbundene "Verwaltungsaufwand".

Be present.

Bewusst in der Gegenwart zu leben und das zu sehen, was gerade schön ist. Nicht immer wieder darüber ärgern, welche Fehler ich in der Vergangenheit gemacht habe oder was blöd gelaufen ist. Aber auch nicht damit, nur Pläne und Überlegungen für die Zukunft anzustellen oder die Auswirkungen dessen, was ich gerade tue, zu überdenken. Fällt mir als "Kopfmensch" nicht immer ganz leicht.

Be compassionate.

Bei allen Überlegungen zu eigenen Bedürfnissen auch das Mitgefühl für andere nicht zu vergessen finde ich wichtig. Und ich versuche, das auch davon unabhängig zu machen, ob ich diese andere Person mag oder nicht.

Exercise & eat good food

Tägliche Bewegung und der Versuch einer eher bewussten Ernährung. Zum "Öko" bin ich dadurch zwar nicht geworden, aber es landen nun doch häufiger Produkte mit einem Bio-Label oder auch aus einem Fairtrade-Programm in meinem Einkaufskorb, auch wenn bei Fleisch dadurch dann die Portion schon mal etwas kleiner ausfällt.

Singletask

Muss ich mich immer wieder daran erinnern. Nicht mal eben zwischendurch in einer Aufgabe Mails checken, Wäsche aufhängen usw., sondern konzentriert eine Sache zu Ende zu bringen. Gelingt es mir, fühle ich mich deutlich besser und ausgeglichener, weniger gestresst - und natürlich schaffe ich im Ergebnis auch mehr und die Ergebnisse sind besser.

Go slowly.

Mir fällt es schwer, zur Ruhe zu kommen. Mal bewusst langsam zu gehen, einzukaufen, zu essen etc. hilft, wenn es denn gelingt.

Breathe.

Wirkte für mich eher esoterisch (und damit kann ich normalerweise gar nichts anfangen). Funktioniert aber erstaunlicherweise tatsächlich (auch ohne dabei ein "ohm" zu summen ;-).

Der Sinn meines Lebens ist das Leben!

Eine Konsequenz daraus ist für mich auch, nicht mehr zur Kirche zu gehen. Denn dort wird mir vermittelt, dass das (irdische) Leben lediglich der Vorbereitung auf das (richtige) Leben dient, das erst nach dem Tod beginnt. Dieser Punkt bedeutet aber auch, dass ich nicht "künstlich" nach irgendeinem Sinn (zum Beispiel alle Erdteile besucht haben zu müssen o. ä.) suchen und diesem dann hinterherrennen muss.

Ich möchte aktiv, bewusst und Nutzen bringend leben.

Das schließt durchaus auch Ruhe und Zeiten der Reflektion ein. Passiv, unbewusst und ohne Nutzen wäre es für mich zum Beispiel, mich jeden Abend vor den Fernseher zu setzen, mich berieseln zu lassen und hinterher gar nicht mehr zu wissen, was ich denn eigentlich gesehen und gehört habe.

Zufrieden und ausgeglichen sein, positiv denken, gelassen sein

Diesen Punkt sehe ich immer wieder als große Herausforderung an, gerade wenn es mal nicht "nach meiner Nase" läuft. Ich sehe es auch nicht so, dass diese Anforderungen in jedem einzelnen Moment erfüllt sein können oder müssen, sondern eher als Grundstimmung.

Soweit möglich nur Dinge tun, die ich gerne mache

Hier habe ich mit meiner Selbstständigkeit natürlich den Luxus, dass ich einen großen Teil des Inhalts meiner Arbeit selbst gestalten kann. Das gilt aber auch für meine Freizeitaktivitäten und bringt es mit sich, auch einmal "nein" zu sagen.

Körperlich und geistig aktiv sein

Ich nehme mir zum Beispiel häufiger als früher die Zeit, raus zu gehen, um zu wandern, oder das Kieser-Training zu absolvieren. Geistige Herausforderung habe ich zum einen durch die berufliche Tätigkeit an sich, suche mir aber auch hier immer wieder neue interessante Bereiche, wie aktuell mein selbstgebasteltes Studium

Für meine Kinder da sein

Wenn ich Kinder in die Welt gesetzt habe, möchte ich auch Verantwortung für sie übernehmen. Abgesehen davon, dass Kinder einem auch viel zurückgeben, zum Beispiel durch ihre Unbeschwertheit. Es heißt für mich aber nicht, nur noch für meine Kinder da zu sein und meine eigenen Bedürfnisse völlig hinten an zu stellen.

Anderen Menschen positive Eindrücke verschaffen

Gar nicht so hoch angesetzt: Ich bemühe mich, zu meinem Mitmenschen freundlich zu sein und auch mal ein Lächeln zu "verschenken".

Einen Nutzen für die Gesellschaft stiften

Auch hier eher im Kleinen gemeint. Ich hoffe, dass Fernstudium-Infos.de hier zum Beispiel einen Beitrag leistet. Dieses Gefühl habe ich dann, wenn ich von Menschen lese, die durch die Informationen hier oder an anderer Stelle die Entscheidung für eine Weiterbildung getroffen haben und deren Leben sich dadurch wesentlich zum Positiven verändert hat.

Okay, nun habe ich mal einen sehr ausführlichen Einstieg in das Thema gemacht (sollte eigentlich gar nicht so lang werden). Mich würde nun sehr interessieren, was euch im Leben wichtig ist und auch, ob ihr euch manchmal Gedanken macht, ob euer Fernstudium das unterstützt, oder dem vielleicht auch im Wege stehen kann. Einige mögliche Anregungen dazu:

Ein Fernstudium kann dazu dienen, neue Möglichkeiten zu eröffnen, wie zum Beispiel einen anderen Job, der einen besser ausfüllt und zufriedener macht.

Ein Fernstudium kostet viel Zeit, die auch zu Lasten der Familie geht. Ärgere ich mich vielleicht, nicht mehr vom aufwachsen meiner Kinder mitzubekommen oder mehr Zeit mit meiner Partnerin zu verbringen?

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Primär ist für mich wichtig: Füge keinem Menschen um dich herum (absichtlich) Schaden zu, indem Du lebst wie du es für richtig hälst.

Über mehr muss ich jetzt erst mal nachdenken - ein bestimmtes "Mantra" habe ich allerdings (bisher) noch nicht. Es hört sich aber irgendwie sinnvoll an, als Erwachsener an sich zu arbeiten. Mal sehen ... ;)

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@binema: Mit dem Thema Philosophie habe ich mich ja nun schon sehr intensiv beschäftigt und bin für mich zu einem Ergebnis gekommen. Da finde ich die Psychologie noch spannender, aber natürlich auch "artverwandt" und mit vielen Überschneidungen.

@Engel912: Da stimme ich Dir absolut zu. Die eigene Selbstverwirklichung hört dort auf, wo andere dadurch Schaden nehmen. Das sehe ich zum Beispiel bei vielen Hobby so - zum Beispiel bei manchen Offroad-Fahrradfahrern, die ohne Rücksicht auf Verluste die Berge runter rasen.

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mit meinem Leben die Welt ein klitzekleines bisschen besser machen.......

wobei ich mich auch Markus anschliessen kann:

* Zufrieden und ausgeglichen sein, positiv denken, gelassen sein

* Soweit möglich nur Dinge tun, die ich gerne mache

* Körperlich und geistig aktiv sein

* Anderen Menschen positive Eindrücke verschaffen

* Einen Nutzen für die Gesellschaft stiften

was mir noch dazu einfällt...find ich auch sehr schön:

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Ich habe mich das erste mal mit 11 Jahren mit dem Sinn des Lebens beschäftigt und dann im Zuge eines Wettbewerbes ein Gedicht zum Sinn des Lebens geschriebe. (und damals gewonnen!)

Das Leben

Das Leben ist kurz nicht viel nutzen das,

sie Denken das Leben besteht nur aus Spaß.

Das Leben ist lange, das wissen ein paar,

doch die, die es wissen die halten sich rar.

Während des Lebens sollte man denken

Und möglichst vielen davon schenken.

Die Hälfte des Lebens verschläft man ohnehin,

die andere Hälfte sucht jeder nach dem Sinn.

Der Sinn des Lebens ist einfach beschrieben,

es gibt Regeln und davon genau sieben.

1. Spaß, Freude, Optimismus und mehr,

verzweifeln kannst du hinterher.

2. Immer daran denken, dass alle Menschen leben,

und immer auch anderen etwas geben.

3. Nie aufhören zu lernen, denn Wissen ist Macht,

und gib auf dich und andere acht.

4. Je länger das Leben desto kürzer der Sinn,

jede Sekunde ist dein Gewinn.

5. Je kürzer das Leben, umso mehr lebe es dann

und reiße alle mit in den Bann.

6. Zerbricht dir nicht den Kopf gibt’s Gott oder nicht,

finde für dein Leben deine eigene Sicht.

7. Teilen, das Leben und teile das Glück,

denn geteiltes Glück kommt doppelt zurück.

So einfach das Leben, so einfach und schön.

Jetzt kannst du zufrieden durchs Leben gehen!

Das würde ich heute auch wieder so unterschreiben.

Was mir heute sonst wichtig ist? An erster Stelle die Familie, meine Kinder, dehalb auch mein absolutes Lieblingszitat:

"Die Arbeit kann warten, wenn du deinen Kindern einen Regenbogen zeigen willst, aber der Regenbogen wartet nicht bis du mit der Arbeit fertig bist"

Im Prinzip widerspricht das ja einem Fernstudium. Aber gerade das alles zu organisieren und dann immer wieder etwas geschafft zu haben, das macht mich zufrieden und spornt mich weiter an.

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wow das nenne ich mal eine Umfassende Reflektion des eigenen Lebens. Was mir hilft aber nicht immer einfach ist:

Mich mit kleinen Erolgen zufrieden zu geben

Geduld zu haben (dadurch bin ich nicht mehr so gestresst)

Lernen "GUT" mit mir selber umzugehen (schwieriger Punkt).

In Summe muss ich mit meinem Leben zufrieden sein.

Gruß

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wow, was für ein toller Beitrag!

Grundsätzlich sollte man meiner Meinung nach versuchen, positiv durch's Leben zu gehen; mich ärgern oft die "Meckerer", die aber selbst nichts versuchen zu ändern. Am Ende hat man es immer selbst in der Hand, etwas positives in seinem Leben zu schaffen, auch wenn die Umsetzung manchmal schwer ist.

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Rocky Balboa:

"Ich werd dir jetzt was sagen, was du schon längst weißt.... Die Welt besteht nicht nur aus Sonnenschein und Regenbogen. Sie ist oft ein gemeiner und hässlicher Ort. Und es ist ihr egal wie stark du bist - sie wird dich in die Knie zwingen und dich zermalmen, wenn du es zulässt... Du und ich - und auch sonst keiner - kann so hart zuschlagen wie das Leben ! Aber der Punkt ist nicht der, wie hart einer zuschlagen kann... Es zählt bloß, wieviele Schläge man einstecken kann und ob man trotzdem weitermacht. Wieviel man einstecken kann und trotzdem weitermacht.... Nur so gewinnt man!"

Mein Lebensmotto. Immer wieder aufstehen.

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