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MOOCs-Trends / Coursera


SailingFan

Empfohlene Beiträge

Coursera bietet jetzt 842 Kurse, 21 Sprachen sind insgesamt vertreten. Und es gibt ca. 10,000,000 Studierende. Das ist eine Anzahl, die sich nicht nur sehen lassen kann, sondern die kaum zu toppen sein dürfte. Und der Trend zeigt weiter nach oben.

An Kursen gibt es nunmehr einige (bisher wenige) immer studierbare Kurse (Go at your own pace...), und getaktete Kurse, die nach wie vor die Majorität ausmachen. Einige Kurse sind noch zu Specializations zusammengefasst, was mir Sinn zu machen scheint.

Die Kurse können sämtlich umsonst studiert werden, im Signature-Track wird dagegen ein Preis ($ 49 = 35 € derzeit) erhoben, dafür wird ein spezielles Zertifikat dann ausgestellt (u.a. mit Identitätsverifikation, d.h. es wird versichert, dass der Inhaber den Kurs selbst auch studiert hat). Nichtzahler erhalten weiterhin das übliche Zertifikat bei erfolgreichem Absolvieren eines Kurses.

Die Specializations haben dazu alle ein "Capstone-Project", welches nur im Signature-Track studiert werden kann. Damit sind die Specialization-Zertifikate nur für diejenigen im Signature-Track erhältlich, was viele auch machen und für Coursera eine gewisse Finanzbasis sichert. (Z.B. über 4,000 Leute in meinem derzeitigen Accounting-Kurs sind im Signature-Track, was demnach Einnahmen von runden $ 200,000 alleine bedeutet).

Insgesamt zeigt der Trend (Teilnehmerzahlen + Kurse) weiterhin steil nach oben, und die Sache wird sich noch entwickeln. MOOCs stehen - nach meiner Ansicht - erst am Anfang ihrer Entwicklung.

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So recht erschließt sich mir auch nicht, was du mit dem Beitrag sagen wolltest, SailingFan. Werbung denke ich jetzt mal nicht, da du ja schon lange dabei bist und auch kein Link im Beitrag steckt. Dennoch verstehe ich es nicht. Hast du selbst Erfahrungen gemacht mit Coursera, die du uns schildern kannst? - Welche?

Es gibt ja auch noch andere große Portale wie Iversity, Udacity oder FutureLearn. Mehr dazu in diesem Lexikon-Artikel von mir.

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Ich versuche mal zu antworten.

Es gibt hierzu auch andere Meinungen, z.B. von Prof Jörn Loviscach, der selber MOOCs anbietet und sehr gute Mathe Videos ins Netz stellt.

Meine Meinung habe ich (fast) ganz zurückgehalten, die Zahlen in dem Posting lassen sich von jedem durch Besuch der Coursera-Webseite verifizieren, wobei ich davon ausgehe, dass die ihre Teilnehmerzahl ehrlich angegeben haben. Der Trend nach oben ergibt sich für mich daraus, dass sich diese Teilnehmerzahl über einen jetzt längeren Zeitraum kontinuierlich nach oben entwickelt hat.

Klar gibt es auch Kritik, und viele Teilnehmer sind noch lange nicht viele erfolgreiche Kursabsolventen. Wenn Jörn Loviscach aber mit "Die meisten Kurse sind schlecht gemacht und trotzdem teuer!" pauschal einen Rundumschlag über MOOCs macht ohne das irgendwie zu belegen, ergeben sich für mich und kritische Leser da eine ganze Reihe von Fragezeichen. Ernsthaft diskutiert sieht anders aus.

... ist das ein Erfahrungsbericht oder Werbung?

Keines von beiden. Ich habe da keine Aktien drin und ja auch nichts über meine Erfahrungen dort berichtet. Letzteres kann ich aber nachholen.

So recht erschließt sich mir auch nicht, was du mit dem Beitrag sagen wolltest, SailingFan. Werbung denke ich jetzt mal nicht, da du ja schon lange dabei bist und auch kein Link im Beitrag steckt. Dennoch verstehe ich es nicht. Hast du selbst Erfahrungen gemacht mit Coursera, die du uns schildern kannst? - Welche?

Naja, ich fand die dieser Tage erreichte Zahl von 10 Mio. Teilnehmern einfach bemerkenswert und wollte die posten. Die lässt sich dann auch als Maßstab nehmen, ob es mittel- und langfristig noch mehr Teilnehmer werden und wie schnell sich das entwickelt. Und es zeigt eben auch, dass überwältigend viele Menschen an Online-Kursen interessiert sind.

Ich selbst habe bei Coursera etwa 2 Dutzend Kurse gemacht, und demnach einige Erfahrung dort, ja. Ich versuche mal, auf einige allgemeine Dinge einzugehen:

Kursniveau und Workload: Eigentlich ist jedes Niveau vorhanden, von Einsteiger bis absolut professionell. Es empfiehlt sich, die Angaben in den Kursbeschreibungen über nötige Voraussetzungen und Workload (=Arbeitsaufwand) ernst zu nehmen. Der Aufwand kann so gering sein, dass mehrere Kurse simultan studiert werden können, oder eben so groß, dass der eine belegte Kurs kaum oder sogar gar nicht zu schaffen ist. Im letzteren Fall gibt es oft die Chance einer Wiederholung, wenn der Kurs nochmal angeboten wird.

Kursmaterial: Zumeist Videos von wenigen Minuten bis vielleicht max. 30 Minuten Länge. Dazu unterstützendes Material als pdf, je nach Kurs.

Assessments, Peer-Reviews, Midterms, Finals: Es gibt verschiedene Arten von Hausaufgaben. Häufig sind Multiple-Choice Aufgaben und/oder Aufgaben mit numerischen Eingaben. In Peer-Reviews wird eine Programmieraufgabe gelöst oder ein Essay geschrieben und dann von in der Regel 5 Mitstudenten nach vorgegebenen Kriterien bewertet. Auch selber kann man seine Mitstudenten bewerten und kriegt dafür Punkte. Dies ist interessant, weil zu sehen ist, wie andere die Aufgaben angegangen sind, und hilft beim Reflektieren der eigenen Leistung dann.

Midterms und Finals sind "Klausuren" (die gibt es nicht für jeden Kurs), die unterschiedlich ausfallen können (getimed oder nicht, meist mehr Aufgaben als bei normalen Assessments, und thematisch Fragen über mehrere Wochen Unterrichtsstoff).

Wesentlich ist, wieviele Wiederholungen erlaubt sind, wenn man nicht alles korrekt hat: meist hat man 2 oder 3 Versuche bei Multiple-Choice, deutlich mehr Versuche bei numerischen Antworten, und Essays usw. gehen natürlich nur einmal.

Zertifikate etc.: Meistens erhalten erfolgreiche Teilnehmer ein Zertifikat, bei besonders hoher Punktzahl sogar eines mit Distinction. Es gibt jedoch auch Kurse, bei denen es kein Zertifikat gibt. Einmal hat man sich nachträglich entschieden, doch noch welche auszugeben, obwohl man das anfänglich nicht wollte (ich war angenehm überrascht). Im Signature-Track (zahlende Teilnehmer) gibt es besondere, verifizierte Zertifikate.

Die überwiegende Zahl der Zertifikate wird von den beteiligten Unis derzeit allerdings nicht als Teil irgendwelcher Studienprogramme auf ihren Campi anerkannt. Es gibt jedoch einige Ausnahmen durchaus.

Dozenten: Allgemein möchte ich denen ein recht hohes Niveau bescheinigen, schließlich möchten die beteiligten Unis nicht vor größerer weltweiter Audienz am Ende schlecht dastehen. In Financial Markets (Yale) war z.B. mit Prof. Shiller ein Nobelpreisträger dabei. Zumeist ist aber einfach die persönliche Art des Dozenten und sein Humor ein recht entscheidender Faktor. Ich habe bei einigen Dingen vor Lachen fast unter dem Tisch gelegen.

Specializations: Die Specialization-Zertifikate bzw. Angebote sind relativ neu. Hier sind von einem Anbieter mehrere Kurse zu einem Thema gebündelt, für zahlende Studenten in Signature-Track zusätzlich ein Capstone-Project. Letztere erhalten über die absolvierte Specialization ein besonderes Zertifikat.

Ich selbst habe z.B. die Kurse aus der Data-Science Specialization gemacht (9 Kurse + 3 Ergänzungen). Hier ist zu lernen, wie Datenwissenschaftler arbeiten, d.h. wie werden Daten recherchiert, zusammengestellt, analysiert, und letztendlich ausgewertet und kommuniziert.

Insgesamt sind alle Kurse gut zusammengestellt, und nach meiner Meinung alles schlüssig. Natürlich ist einiges recht anstrengend (Daten zusammensuchen), es gibt einen Spaßteil (hübsche Diagramme machen), und viel (teilweise anstrengende) Statistik (welche Schlüsse lassen sich jetzt aus den Daten ziehen...).

Interessante Angebote: Je nach Interesse natürlich. Z.B. hat Wharton einige seiner MBA-Kurse eingestellt, was Interessenten nutzen können, um hier einzusteigen oder einfach zu wiederholen.

Unterrichts-Sprachen: Die meisten Kurse sind auf Englisch (mit dem zurechtzukommen sein sollte), es gibt aber auch Kurse in einer Reihe anderer Sprachen.

Zu meinen einzelnen Kursen könnte ich jetzt noch jede Menge schreiben, denke aber, dass da ein Blick in die Inhaltsangaben der Kurse vielleicht sinnvoller ist, wenn sich da jemand für interessiert. Bei mir ist die Neugierde auf mehr absolut da, nur hat ein Tag halt nur 24 Stunden.

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