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Ende Fernstudium OU


soona

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Ich hab's geschafft. :)

Nach dreieinhalb Jahren Open University ist mein BA Social Sciences with Sociology and psychological studies fertig. Angefangen habe ich im Feb 2008 mit 'good old DD100', fertig geworden bin ich jetzt mit DD308 - Making social worlds. Dazwischen lagen ein weiterer Soz, zwei Psych und ein Development course - nicht zu reden von vier Umzügen, einem 42-Wochenstunden Job, einer Trennung, einem Armbruch (plus Verheilung) und diversen anderen Dingen, die 'Leben' eben so mit sich bringt.

Tja. Ich bin SEHR erleichtert und wollte nun doch mal Bilanz ziehen und denen, die sich noch 'auf dem Weg' befinden Mut machen.

Bilanz: Ich habe irgendwo mal geschrieben, dass man als 'oversea' oder eben nicht UK student bei der OU ein wenig das Gefühl haben könnte, man zahle das doppelte und kriege die Hälfte der Betreuung. Tutorials fielen für mich weg, dafür war es bei der OU möglich, meine Prüfung 'oversea' zu organisieren und ich lebte in Kabul, so ganz ohne war das also nicht. Betreuung durch die Tutoren war grösstenteils hervvorragend. Manchmal fantastisch, manchmal habe ich grummelnd 'ungerecht' geknurrt, aber das ist sicher normal. Als ich mir kurz vor meiner DD307 Prüfung den Arm brach und die OU kurzfristig anrief und um Verlegung meiner Prüfung ^von Kabul nach Berlin (wo der Unfall war und ich deswegen auch erst mal bleiben musste) bat, war das nicht nur kein Thema, man riet mir auch ausdrücklich ein 'special circumstances'formular auszufüllen - was ich tat.

Zwei Tutoren haben dankenswerter Weise während meines postgraduate application processes ohne zu klagen für acht (!!!) Universitäten References geschrieben - und ich habe von allen acht Unis offers of admission bekommen; sicherlich auch wegen dieser referencen. Auch hier dafür: ein dickes, fettes: DANKE!!!

Postgrad gehe ich nun an die London School of Economics and Political Sciences - nicht die schlechteste Adresse. :rolleyes: Ich werte die Tatsache, dass ich offers von den besten Universitäten UK bekommen habe (inklusive St. Andrews, Oxford und, eben, LSE) auch dahingehend, dass die OU und dass, was sie ihren Studenten abverlangt, hoch anerkannt sind. Ich bin, trotzdem ich die Zeit an der OU sehr mochte, sehr froh, dass ich mir nun ein Jahr 'Brick University' gönnen kann - es wird toll sein, sich ausschliesslich aufs Studium zu konzentrieren. (Und: LONDON!!!!! :)

Ich würde die OU ziemlich uneingeschränkt (gibt es sowas?) empfehlen. Sie verlangen viel, dort, und es ist teuer. Aber sie helfen auch viel, das Studium ist ordentlich strukturiert und damit kann man sich aufs Lernen konzentrieren, statt auf die Organisation des Studiums. In Deutschland erscheint mir das eher umgekehrt. Und ja, sie ist teuer. Aber sie bietet auch was dafür. Also, alles in allem: für meine damalige Lebensituation war sie: fünf Sterne. Jetzt scharre ich mit den Hufen für das Abenteuer: Fulltime-Präsenz-Uni.

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Ich gratuliere dir sehr herzlich zu deinem Durchhaltewillen und deinem Abschluss! Es ist beeindruckend, aber auch motivierend.

Für deinen postgraduate study course wünsche ich dir alles Gute - und ja, London - das ist einfach super (aber teuer...).

Danke für den Bericht, für jemandem, der sich überlegt, an der OU zu studieren, ist sowas sehr hilfreich.

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Erstmal Gratulatuion zum Abschluß und vielen Dank für diesen Beitrag. Ich habe mit der OU auch sehr viele positive Erfahrungen gemacht, aber bei weitem nicht so viel Abenteuer erlebt wie du, aber ich denke, dass dieser Post auch für andere wirklich einige Berührungsängste nehmen kann und wird.

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Herzlichsten Glückwunsch für Deinen Durchhaltewillen und den erfolgreichen Abschluss!!! Beim lesen Deines Posting ist mir aber aufgefallen, Denglisch in Perfektion, aber wohl auch kein Wunder bei einem Studium in Englisch.:rolleyes:

Gruß Eastside...

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Ich hab's geschafft. :)

Tja, ich habe auch fertig:)

Ich würde die OU ziemlich uneingeschränkt (gibt es sowas?) empfehlen.

Ich auch :)

Und: LONDON!!!!!

Ich beneide Dich.

Ich hatte auch mit DD100 angefangen und jetzt mit "Making Social Worlds" geendet. Große Abenteuer musste ich aber nicht bestehen in dieser Zeit. Deshalb will ich in meinem kurzen Rückblick den Fokus auf die inhaltlichen Seite legen - wohlwissend, dass die sozialwissenschaftlichen Inhalte nicht jeden interessieren.

DSE212- Exploring Psychology fand ich den anspruchvollsten aller meiner Kurse. Da wurde extrem viel Wissen vermittelt. Das Spektrum reichte von sehr naturwissenschaftlichen Themen ( Wahrnehmung, Gedächtnis) bis zu sehr philosophischen Diskussionen ( Konstruktivismus). Einmal von Darwin zu Wittgenstein und zurück, sozusagen. Und auch Freud und die gute alte Psychoanalyse wurden nicht ausgespart. Die Tutorin gab gute Noten, aber ihre Kommentare hatten wenig Substanz.

Mein nächster Kurs "Understanding Media" war da wie Urlaub. Zumindest empfand ich es so. Textanalyse war wohl für viele Kursteilnehmer ein Angstthema. Aber die Textanalyse war eh unterrepräsentiert ( nur 1 TMA beschäftigte sich damit und 1 optionale Aufgabe in der Prüfung). Der Kurs hatte schon eine ziemliche Neigung zur marxistischen Medienkritik ( Adorno, Habermas,Chomsky, Hall,Gramsci). Der Poststrukturalismus wurde stiefmütterlich behandelt. Barthes und Foucault kamen nur am Rande vor. Ein sehr engagierter Tutor machte den Kurs dennoch zum positiven Erlebnis. Endlich mal ein Tutor, der dezidiert erläuterte, was ich besser machen könnte.

Welch ein Glück, dass ich dann "Understanding Cities" als nächsten Kurs wählte. Hier tauchte der der Name Foucault fast auf jeder Buchseite auf. Und da es hier um "Urban Studies" ging, spielte natürlich die Chicago School of Sociology eine wichtige Rolle. Sennett, Castells und Sassen durften natürlich auch nicht fehlen. Segregation, die "Entmischung" von Bevölkerungsgruppen in Städten rund um den Globus war das Hauptthema. Stadtplanung und die Auswikrung der Globalisierung auf Städte ( d.h. ihre Bevölkerung) waren weitere Themen. Wie auch "Understanding Media" postitionierte sich der Kurs deutlich gegen neoliberales Gedankengut. Vom Stoff her, war es der schönste Kurs. Da aber nie etwas perfekt ist, hatte ich einen sehr unmotivierten Tutor.

Beendet habe ich meinen Bachelorstudiengang - wie gesagt - mit "Making Social Worlds" - der mit Abstand theoretischste Kurs, den ich an der OU belegt hatte. Idee des Kurses war es, zu zeigen, dass man die historische Trennung der Soziologie in eine naturwissenschaftliche, positivistische Richtung und eine hermeneutische Richtung aufweichen kann. Dazu fokussierte er auf neuere Ideen, die aus Philosophie und Psychologie in die Soziologie eingeflossen sind: Phänomenologie, Existenzialismus, Poststrukturalismus (Actor-Network-Theory), Psychoanalyse. Hat der Mensch Handlungfreiheit oder wird er in Strukturen hineingeboren, denen er nicht entfliehen kann. Der Kurs machte noch mal klar, dass extreme Positionen heutzutage nicht mehr haltbar sind. Und wieder ein guter Tutor.

Zurückblickend kann ich sagen, dass das Besondere an de OU die Art ist, wie Wissen vermittelt wird. Nie wird stur Wissen gepaukt. Es geht immer um die Anwendung des Gelernten und um das kritische Hinterfragen aller Theorien. Dabei nimmt die OU in Kauf, dass die Kurse auf Teilbereiche des Fachgebiets fokussieren und manche Themengebiete nicht behandelt werden können.

Jetzt scharre ich mit den Hufen für das Abenteuer: Fulltime-Präsenz-Uni.

:thumbup:

Cheers

Uwe

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Danke für all die Glückwünsche .... und eventuell hilft es ja wirklich auch künftigen OU-Studenten, wenn ich etwas mehr zu meinen Kursen schreibe. :-)

DD100 (und wahrscheinlich auch die gesplittete Version): Im Gegensatz zu vielen anderen mochte ich diesen Kurs gar nicht. Als Level 1 Kurs sollte er (denke ich) vorrangig vermitteln, was im britischen Uni-system erwartet wird vom Studenten. So war er hilfreich, fachlich aber kratzte man an allem und jedem ein bisschen und ging niemals wirklich in die Tiefe. Persönlich finde ich das unbefriedigend, auch wenn mir der Kurs, gerade was essay-schreiben angeht, sehr geholfen hat.

DSE212 - Exploring Psychology. Lustig, dass der Kurs hier irgendwo als 'anspruchsvoll' beschrieben wurde - ich fand das nicht. Ich fand ihn sehr spannend und es war mein erster Level 2. DSE 212 ist einer meiner favourites und er hat - früh während des Studiums an der OU - die Weichen für meine Endnote gestellt: wenn man einen Level two mit 'distinction' macht, dasnn hat man ziemlich sicher in jedem Fall einen 2:1 degree. Wenn ich auch in jedem Fall die OU der Fernuni Hagen vorziehe, so bin ich mir doch nicht sicher, ob ich nicht das System, einen Komplettkurs Statistik zu haben, besser finde ...

U213 - International Development. Ich wollte meinen degree 'with Sociology and psychological studies' machen, insoweit war meine Kurswahl sehr limitiert. U213 war der einzige Kurs, den ich frei gewählt habe - und, heiliger Mist, war der anstrengend!! Ich glaube fast, der Arbeitsaufwand war hier grösser als später auf Level 3. Ein Haufen an Lektüre und daher auch die 'Not' sehr genau auszuwählen, was gelesen wird. U213 war der einzige Kurs den ich hatte, in dem mehr Lektüre angeboten wurde als bewältigt werden und auch geprüft werden konnte. (Das Hauptkursbuch lese ich immer noch und das komt auch mit nach London - es wirtd mir an der LSE beste Dienste leisten, denke ich). Ein up-to-date, wirklich grossartiger, aber auch sehr anstrengender Kurs.

DD201 - Loved that! Wurde irgendwann gesagt, im Bereich Soziologie kämen Bordieu und Focault zu kurz? Derjenige kann nicht durhc DD201 gewandert sein. Ein wirklich wunderbarer und sehr interessanter Kurs und - nun ja, ich hatte immer gute Tutoren, aber den besten hatte ich hier .... DD201 ist ausserdem eine klasse Basis für :

DD308 - Making social worlds. Auf dessen Ergebnis warte ich gerade. Theoretisch ist er, und die Notwendigkeit, Grundwissen wie referencing und presentation auf Level 3 zu vermitteln verstehe ich immer noch nicht. Grundsätzlivch jedoch ein angenehmer Kurs. Und wie anders als mein zweiter Psychology und erster Level 3 Kurs:

DD307 - Social Psychology. Ja. Ich bin immer noch sehr zwiegespalten was diesen Kurs angeht. Ich finde Sozial Psychologie noch immer spannend genug, dass ich an der LSE êinen Kurs in diesem department belegen werde. Der OU kurs jedoch ist ein wenig arg biased. Hier ist die experimentelle Methode das grosse Urböse. Nach DD201, der grundsätzlich sagte: 'es gibt qualitativen und quantitativen research und beides hat seine Berechtigung' - gerät man in DD307 unerwartet auf ein Schlachtfeld. Qualitativ ist gut, quantitativ schlecht. So einfach ist das. Darüber hinaus hat dieser Kurs die schlechtesten Kursbücher die ich je bei der OU hatte - ohne sich zusatztmaterial zu kaufen ist man hier verloren. Trotzdem habe ich viel gelernt und der eigene research, das projekt, ist ein Haufen Spass ....

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