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Blogs

Erstkontakt: Generalisierte Angststörung

*Herr G. kommt gute 27 Minuten zu früh zum Termin, als er an meine Stationstür klopft. Ich habe eigentlich ordentlich mit Entlassbriefen zu tun, die ich abtippen muss; sogar welche von einer anderen Station hat der Oberarzt mir zukommen lassen. Aber wenn er schonmal da ist, können wir auch starten. Erstmal weicht er erschrocken zurück, dann schaut er misstrauisch in mein Büro. ,,Sie können ruhig schonmal reinkommen. Es ist keiner sonst hier", lade ich ihn ein. Er ist in voller Montur: Mütze, Sch

Vica

Vica in Erstkontakt

Wie geht es mit Fernstudium-Infos.de weiter?

Meinen Foren-Account habe ich am 5. Juli 2003 auf einem ganz anderen System als dem heute genutzten registriert, also vor mehr als 20 Jahren. Seitdem ist er über verschiedene Plattformen immer wieder mit umgezogen. Hauptberuflich kümmere ich mich seit 2007 um Fernstudium-Infos.de.  Seitdem gab es viele Entwicklungen, Höhen und Tiefen. Und zig-tausende von Usern, Hunderttausende von Besuchern. Einige davon sind bis heute aktiv, viele sind gekommen und gegangen.    Auch technisch hat sic

Stranger Things in der Jugendpsychiatrie

Wir sind eine der vermutlich verrückten Arztpraxen, die zwischen den Jahren aufhaben 😁 Aber auch die Zeit davor war ganz schön krass. So viele kranke Kinder wie jetzt habe ich noch nie gesehen, die die Eltern zum psychologischen Gespräch bringen, das ja 50 Minuten geht. Easy ist das ja nicht gerade, man muss schon recht viel reden. Das ist wesentlich anstrengender, als eine Unterrichtsstunde in der Schule durchzuhalten, bei der man sich immerhin noch etwas zurückziehen kann. Es ist zwar ein Fach

Vica

Vica in KJP-Nebenjob

Erstkontakt: Schlafparalyse

*Herr S. ist brutal übermüdet, als er im Stuhl auf meinem Büro landet.  Man sieht es an den stark geröteten Augen, aber er ist auch motorisch unruhig, rutscht nervös im Stuhl hin und her, guckt sich immer wieder um und schielt misstrauisch zum Signalblinklicht des Rauchmelders. Mit Anfang 60 ist er ein relativ später Neu-Alkoholiker, zumindest für unsere Station, auf der viele in seinem Alter schon vor dem 15.Lebensjahr abhängig waren.  Seit ca. 6 Monaten hat er aber angefangen, von 0 auf 1

Vica

Vica in Erstkontakt

Alma Mater - oder: die unerträgliche Zufriedenheit mit der Hochschule

Würde ich nochmal Psychologie studieren?  Das Psychologiestudium war für mich ein wenig wie eine Heldenreise - man geht als völlig unbeschriebenes Blatt hin und kommt zernarbt in Rüstung zurück und hat einen völlig anderen Blickwinkel auf das Leben. Es hat mir die Sicht auf vorher als selbstverständlich wahrgenommene Dinge geöffnet, die vielen Menschen in ihrem Leben so immer verborgen bleiben werden. Vor allem war es eine Ressource für Inspiration, Kreatives und Wachstum - alle Dinge entwicke

Vica

Vica in Alumna - Dasein

Erstkontakt: Schizoid

*Im klinischen Master und der PP-Ausbildung habe ich so viel gelernt wie sonst nirgends über die Psychologie. Manche Störungsbilder finden aber trotz allem kaum Beachtung und fristen ein Nischendasein in folgender Hinsicht: - Fast niemand kennt sie - Es gibt kein Seminar dazu - In den Vorlesungen bzw. Fall-Anamnesen kommt man nicht drauf zu sprechen - In Kliniken wird die Diagnose nie codiert/vergeben - Selbst wenn man sie vergibt, hat man kein Behandlungskonzept dafür Dazu gehört

Vica

Vica in Erstkontakt

Wintereinbruch und Corona

Erstmals in diesem Winter geschneit hat es hier in Gummersbach (wie auch andernorts, wie ich gerade bei @AZI im Blog gelesen habe). Und für Donnerstag sind Temperaturen von -13 bis -4 Grad angesagt. ❄️   Raus gehen ist für mich aber aktuell eh kein großes Thema, zumindest für „weite Sprünge“. Seit gestern liege ich mit diversen Symptomen flach. Und heute Morgen dann ein positives Ergebnis des Corona-Tests. Jetzt hoffe ich darauf, dass die fünf Impfungen sich mildernd auf den Verlauf au

Markus Jung

Markus Jung in Persönliches

Der Patient ist...spurlos verschwunden

Dienstags, 9:52 in einer psychotherapeutischen Lehrpraxis irgendwo in Deutschland. Um 10:00 kommt der nächste Patient, ich muss mich ziemlich beeilen mit der Doku der Patientin davor, die vor 1 Minute erst gegangen ist. Gab's noch was Neues bei ihr? Dann muss das auch in den Text, genauso wie die Länge der Stunde, alles vermerkt in unserer Praxissoftware. Ja, es bleiben normalerweise keine 10 Minuten zur Doku. Gut, dass wir Dokumentieren in den klinischen Modulen im (Fern)Studium schon eingeübt

Vica

Vica in Der Patient ist...

Drei Jahre Abschluss (M.Sc.)

Jedes Jahr im November ist Jahrestag meines Masterabschlusses. Dieses Jahr sogar schon der dritte. An jenem Master-Kolloquiumsmorgen im November 2020 war es ein unglaubliches Gefühl, nach insgesamt 6 Jahren einen Haken hinter das Psychologiestudium setzen zu können 😁. Ein bisschen Gelingdruck gab es ja damals auch, schließlich hatte ich meine erste Stelle als Psychologin schon, ebenso wie den Vertrag mit dem Ausbildungsinstitut - und die standen natürlich unter der Prämisse, dass das mit Master

Vica

Vica in Alumna - Dasein

Beginn der PT1+2

Ich bin seit ca. 6 Wochen nun offiziell in der Ambulanz unserer Abteilung eingesetzt und kann erste Eindrücke berichten.   Zunächst arbeite ich aktuell 5 Tage pro Woche, da ich ja immer noch im Forschungsprojekt angestellt bin (3 Tage Forschungsprojekt, 2 Tage Ambulanz). Das entspannt zumindest die finanzielle Situation, denn in der Ambulanz bekomme ich ein halbes PiA-Gehalt. Davon ließe sich natürlich kein Lebensunterhalt bestreiten, aber auch mit dem eigentlichen PiA-Gehalt von ca. 1

Sie kriechen aus dem Kellerschacht... (kindliche Ängste vor Spukgestalten)

Passend zu Halloween heute eine interessante Beobachtung aus der KiJu-Psychiatrie über ein Störungsbild, das jüngere Kinder extrem stark belastet und von den Eltern häufig bagatellisiert wird. Ich hatte das große Glück, dass im Fernstudium darauf eingegangen wurde. Ich glaube aber nicht, dass das die Norm ist.  Gibt es denn eine Störung, bei der Kinder im Vor- und Grundschulalter am liebsten selbst einen Termin in unserer Kinderpsychiatrie ausmachen würden, wenn sie könnten (statt, wie sons

Vica

Vica in KJP-Nebenjob

Erstkontakt: Major Depression (schwere Depression, therapieresistent)

* Als ich am ersten Tag des Praktikums an der Anmeldung stehe und meinen Essensplan für eine Woche ausfülle, fällt mir die Dame bereits auf. Mit sehr schweren Schritten schreitet sie die Haupttreppe zur Lobby herunter, obwohl sie insgesamt zierlich ist und auch gefütterte Hausschuhe trägt. Sie zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Das liegt nicht nur daran, dass sie so groß und komplett wie eine Trauernde in Schwarz gekleidet ist. Es ist auch, als schiebe sie etwas Schweres, Undefinierbares vor sic

Vica

Vica in Erstkontakt

Sag zum Abschied leise ENDLICH!

Nach fast 3 Jahren und über 40 Seminaren sowie 600 Theoriestunden kann ich freudig verkünden: An diesen Ausbildungs-Baustein kann ich nun ebenfalls einen Haken machen.  Mit anderen Worten: Das war's mit dem theoretischen Teil der Ausbildung.  Und das bedeutet nicht nur, der großen Staatsprüfung immer näher zu kommen, sondern auch, dass unheimlich viele zeitliche und finanzielle Kapazitäten frei werden.  Denn ich muss nun weder für ein Wochenende regelmäßig zum Institut (150 km) pendeln,

Vica

Vica in Theorie-Ausbildung

Erstkontakt: Narzissmus

* Der Herr im Anzug ist auf Station eine imposante Erscheinung. Nadelstreifen und Budapester da, wo Patienten sich üblicherweise notdürftig Bekleidung beim Sozialarbeiter ausborgen müssen. Herr X. weiß das. In der kurzen Zeit, die er hier ist, hat er schon alle genau gescannt. Nur der Chefarzt, der hat ihn trotz seines guten Aussehens noch nicht angesprochen. Das wäre ja der Normalfall gewesen. Vielleicht ein Versehen: Man könnt ihn mit einem Bewerber auf eine Oberarztstelle verwechselt haben.

Vica

Vica in Erstkontakt

Alle noch dabei?

Vor ca.6 Jahren gehörte unser Studiengang zu einer Art Testballon und war Pionierarbeit auf dem Weg in die PP-Ausbildung. Fast alle wollten mit dem klinischen Master in die Ausbildung, kaum einer (nicht mal eine Hand voll) wollte andere Wege gehen.  Es ergaben sich auch für alle, die wollten, Institutsplätze.  Seitdem ist aber einige Zeit vergangen - sind alle noch am Start? Tatsächlich habe ich mit einigen gesprochen, die abgebrochen haben und andere Wege gegangen sind. Es ist schw

Digitalisierung

Es wird doch besser mit der Digitalisierung. Bestes Beispiel dafür ist meine Krankenkasse. Neulich erwähnte ich nur ein Hilfsmittel. Ein Brtief von der Krankenkasse kam erst. Das wurde als Bestätigung verstanden und gleich als Antrag genommen. Ich brauchte das nicht extra beantragen. Mit im Brief war ein Blatt zum Unterschreiben wegen Datenweitergabe. Das gatan und man hat bei der Kasse mehre Möglichkeiten wie E-Mail, Kontaktformular, APP usw. Also hochgeladen und die Antwort erwartet. Gleich am

jedi

jedi in digitalisierung, digital

Interessantes aus der Ausbildungsgruppe

Da die Ausbildungsgruppe nun schon einige Zeit lang zusammen ist, wollte ich an der Stelle mal meine Eindrücke vom Institut, aber auch von den Menschen, auf die ich in der Gruppe treffe, schildern.   @Vica hat ja auch einige nette Facts und Erlebnisse aus ihrer Ausbildungsgruppe gepostet, was ich manchmal sehr komisch, aber auch befremdlich fand. Aber wie immer, wo man auf andere Menschen stößt, gibt es eben Reibungspunkte und manchmal auch Erstaunliches.   Unsere Ausbildung

Ein Schritt nach vorne

Es gab lange nichts zu vermelden, weil sich tatsächlich nichts getan hat. Meine Suche nach PT1/2-Stellen war lange erfolglos.   Dafür gibt es jetzt Neuigkeiten: Ich darf in unserer Institutsambulanz ab Oktober an zwei Tagen mitarbeiten. Damit sammle ich schon PT1/2-Zeit während ich im Forschungsprojekt weiter tätig bin. Meine PT-Zeit wird sich dadurch insgesamt in die Länge ziehen, aber das ist für mich so in Ordnung und tatsächlich auch eine gute Lösung. 🥳   Es erleichtert d

Schwierige Kiste Elternarbeit

Während meiner Klinikjahre hatte ich einige Male mit KJPs zu tun, die in die ausbildungstechnisch in die Erwachsenen-Psychotherapie gewechselt haben. Ich tat mich schwer damit, das nachzuvollziehen und hakte natürlich nach. Die Antworten waren immer dieselben: Die Arbeit mit den Kindern ist schön, natürlich ist es nicht unattraktiv, sich ihnen spielerisch oder kreativ anzunähern, erst recht, wenn man ein Typ mit gutem Patientenzugang ist. Doch die (Zusammen)Arbeit mit den Eltern hätte sich so sc

Vica

Vica in KJP-Nebenjob

Bei den Kinder- und Jugendlichenpsychologen

Mein neues Büro ist lila, pink und apfelgrün. Statt dicker Wälzer wie ICD-10, AMDP-Befunds-Hilfen und anderer Nachschlagwerke, tummeln sich im Regal jetzt "Maxi und die Gefühlshelfer" oder "Ein Dino zeigt Gefühle". Keine schweren und klobigen Testbatterien auf Persönlichkeitsstörungen, die so umfangreich sind, dass sie in Koffern herumstehen - stattdessen stehen in meinem Schrank jetzt: Mensch-ärger-dich-nicht, Dobble, Halli Galli, Lotti Karotti oder natürlich UNO.  Und anstelle 70er-Jahre-Möbel

Special Edition von „How to Fernstudium“ für die FHM Online-University

Prof. Dr. Tim Brüggemann ist an der Fachhochschule des Mittelstandes FHM der Verantwortliche für das Onlinestudium. Von einem Rezensionsexemplar von „How to Fernstudium“ war er so angetan, dass er das Buch, zusammen mit einer Einführung von ihm, für die Studierenden der FHM Online-University, künftig allen neuen Studierenden zur Verfügung stellen möchte.   Der Sonderdruck ist mittlerweile fertig und ausgeliefert und Prof. Brüggemann hat ihn in einem LinkedIn-Post präsentiert:  

Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt!

Wenn da schon eine Regionalzeitung so rumliegt, warum nicht einfach mal so reinschauen? Wann hab ich zuletzt eine Zeitung in der Hand gehabt, ich bin viel zu virtuell geworden.  Was gibt's Neues in der Umgebung? Fahrradstraße hier gesperrt, 175jähriges Eisenbahnfest im Nachbarstadtviertel, Kiosk macht Umsatzeinbußen, aha!  Wenn man schon dabei ist, kann man ja mal in den Anzeigenteil blättern. Aber nur mal schauen. Schauen kostet nix.  Für meinen Beruf gibt's da eh nichts. Vermutlich nur

weitere Rückschläge

Es wird leider nicht besser. Neulich wurde ich zusammengebrochen aufgefunden. Da ging es gleich ins Krankenhaus. Eigentlich direkt in die Intensivstation. Es sind weitere Organe angeschlagen. Wie es dazu kam, kann sich immer noch niemand erklären. Weil das so ungewohnt war, wurde ich zur nächsten Uniklinik verlegt. Nach mehreren Wochen dort ging es endlich nach hause. Fast 1 Monat in Kliniken ist schon schlimm. Somit ist das Berufsleben für immer beendet. Ein weiteres Studium auch unnötig. Diese

jedi

jedi in Gesundheit



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