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Merke: Idee für die Bachelorarbeit


Sandra82

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Vielleicht ist es bescheuert, vielleicht auch nicht, aber ich wollte die Idee mal hier festhalten.

Vor ein paar Tagen habe ich so ziemlich beschlossen, dass ich meine Bachelorarbeit gern beim Lehrgebiet für Psychologie des Erwachsenenalters schreiben möchte, da mich die Themen einfach am meisten ansprechen.

Jedenfalls habe ich gerade im Skript "Entwicklungspsychologische Grundlagen" über den Beginn der Entwicklungspsychologie gelesen. Den Grundstein legte Wilhelm Preyer mit seinen Tagebuchaufzeichnungen über seinen Sohn Axel. Es handelt sich dabei also um eine Längsschnittstudie, die er an seinem Sohn durchführt und über einen Zeitraum von 3 Jahren, 3 mal täglich das Verhalten seines Kindes beobachtet und akribisch aufzeichnet. Das Buch, dass er dann schreibt, nennt sich " Die Seele des Kindes". Unter anderem untersucht er z.B. die Entwicklung des Farbsinnes. Er legte seinem Sohn dazu täglich die "Magnus`sche Tafel zur Erziehung des Farbsinnes" vor (leider finde ich diese nicht im Internet, ich habe also keine Ahnung, wie sie aussieht) und kann am Ende so Aussagen darüber treffen, welche Farben das Kind in seiner Entwicklung am ehesten erkennt.

Später führen William Stern, bzw. seine Frau, auch Tagebuchstudien über ihre 3 Kinder.

Jedenfalls hatte ich die Idee, dass ich doch in einer Bachelorarbeit an der Arbeit von Preyer anknüpfen könnte, oder seine Forschung über die Entwicklung der Farbwahrnehmung wiederholen könnte. Oder eine ähnliche Studie durchführen. Ich hab immerhin drei Versuchspersonen zur Verfügung, je nachdem, welches Lebensalter interessant für meine Arbeit wäre, hätte ich alles dabei. Und bis zur Bachelorarbeit dauert es noch ein paar Jahre, so dass ich genug Daten zum Auswerten hätte. Preyer fing mit seinem Kleinen an, als er das zweite Lebensjahr vollendete, so alt wird mein Kleiner jetzt auch.

Vielleicht ist es auch blöd, aber - sofern es noch niemand getan hat, wäre es ja schon ganz interessant, was heutzutage dabei rauskommen würde, ob die Ergebnisse stark abweichen würden oder nur minimal. Ob sich das überhaupt als Thema eignen würde? Ich habe keine Ahnung, wie gesagt, es ist nur eine flüchtige Idee.

11 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Willst du später wirklich 8 Monate auf deine Bachelornote warten? :lol: Dennoch: Obwohl ich das Modul noch nicht kenne, kann ich mir bisher auch gut vorstellen, bei dem Lehrstuhl die BA zu schreiben.

Ich find deine Idee toll, allerding hege ich leise Zweifel, dass die Uni da mitspielen würde...

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Ich weiß es auch nicht, aber im Skript äußert sich Prof. Josephs sehr positiv über diese Methode der Tagebuchstudien, und auf der Seite des Lehrgebiets steht, dass u.a. empirisch orientierte Arbeiten geschrieben werden können, auch mit quantitativen Vorgehensweisen. Oder warum meinst du, dass es eventuell nicht klappen könnte?

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Was ich jetzt grad nicht verstehe: Warum geht es am Lehrstuhl für Psychologie des Erwachsenenalters um die kindliche Entwicklung?

Meine zweite Frage hast du im letzten Abschnitt ansatzweise beantwortet: Weisst du, ob es etwas in der Richtung schon gibt? Ich meine, dass ich mal eine Studie gelesen habe, in der es darum ging, dass die Farbkenntnisse der Kinder heute viel früher entwickelt sind als um den Beginn des 20.Jh. Leider erinnere ich mich nicht genauer...

Ein weiteres Problem sprichst du auch an: Es ist eine Längsschnittstudie. Du schreibst, dass du ja quasi jetzt mit den Aufzeichnungen anfangen könntest. Ich fürchte allerdings, dass heute die Anforderungen an Aufzeichnungen andere sind als damals. So eine Studie wäre wohl am ehesten eine Ethnographie. Diese werden meistens eher qualitativ ausgewertet. Ich weiss nicht, ob das in Psychologie überhaupt geht. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, Aufzeichnungen als Datenresource zu nutzen und irgendwie quantitativ auszuwerten?

Sorry, dass ich hier gleich so detailliert nachbohre... ich bin auch grad wieder mit dem Thema 'ich muss dann irgendwann ein Thema für eine Studie haben' beschäftigt und finde es sinnvoll, jede lose Idee zu notieren.

Falls du tatsächlich in Erwägung ziehst, mit Aufzeichnungen zu beginnen, ist es vielleicht sinnvoll, wenn du dich mal erkundigst, was du in welcher Form aufzeichnen könntest. Eine weitere Frage ist, ob du dir das wirklich antun möchtest: Über Jahre Tag um Tag diese Aufzeichnungen zu machen.

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Danke Rumpelstilz für deine umfassende Antwort :-)

Es ist wirklich nur eine lose Idee, die man aber vielleicht in irgendeine Richtung ausbauen könnte.

Allerdings denke ich dasselbe wie du, also, ob ich mir das antun will, jahrelang täglich Tagebuch zu führen, ich glaube, das ist zuviel Aufwand.

Zudem bräuchte ich ein anderes Thema als die Farbwahrnehmung, denn z.B. die Tatsache, dass der Kleine in die Kita geht, würde die ganzen Daten ja gar nicht mehr brauchbar machen, ich kann ja schlecht den Erziehern verbieten, mit ihm Farben oder so zu üben, da sie sonst in meine Studie pfuschen ;-)

Ich weiß noch nicht, ob es sowas schon gibt, das müsste ich dann auch erstmal herausfinden. Aber ich denke, zumindest wird es das nicht oft in Bachelorarbeiten geben.

Was ich allerdings vorhin noch gelesen habe, dass es heute standardisierte Tagebücher gibt, der Begriff ist mir jetzt wieder entfallen, aber anscheinend ist es eine zwar nicht oft genutzte, aber dennoch anerkannte und auch, zumindest bei der Professorin, gern gesehene Methode.

Man bräuchte am besten ein Thema, dessen Beobachtung sich nicht über Jahre erstreckt und nicht allzu aufwendig ist. Vielleicht finde ich das noch im Laufe der Zeit :-) Ich behalte die Idee auf jeden Fall im Hinterkopf, auch wenn sie natürlich noch bestimmt 100 mal verändert, verbessert und ausgebaut werden muss.

Was den Lehrstuhl angeht, so geht es zwar um die komplette Entwicklungspsychologie, aber sie legen den Schwerpunkt auf das Erwachsenenalter.

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Hm, ich will dich nicht entmutigen (es klingt so schön motiviert), ich bin mir aber nicht so sicher, ob soetwas für eine Bachelor-Arbeit geeignet ist. Es kann auch sein, dass mein Gefühl mich täuscht, aber ich denke eher nicht. Ich sehe da verschiedene Probleme. Diese Untersuchung dürfte in dieser Form den wissenschaftlichen Standards auf die sich Psychologie heute beruft eher nicht entsprechen. Die Auswahl der Untersuchungs'objekte' wäre sehr subjektiv, die Beobachtung wohl kaum standardisiert (schon alleine dadurch, dass du in Beziehung zur den 'Untersuchungsobjekten' stehst - und die Auswahl von Standards nach denen du die Beobachtung vornimmst, ist etwas, das ich mir zu diesem Zeitpunkt meines Studiums noch nicht zutrauen würde - was also erst später sinnvoll ist). Dass die Beobachtung, wenn du sie über einen längeren Zeitraum machen willst, die erlaubte Bearbeitungsdauer der Bachelor-Arbeit überschreitet könnte auch ein Problem sein. Diese Art von Untersuchung ist ja auch etwas, das aus heutiger Perspektive gerne bei früheren Forschern wie Piaget kritisiert wird. Es hat Vorteile, genauer auf einzelne Personen zu gucken - ist aber auch mit Schwierigkeiten verbunden. Ich denke es ist besonders problematisch die eigenen Kinder als Ausgangspunkt für soetwas zu nehmen.

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Der Gedanke hört sich spannend an - ich sehe aber auch Probleme in der praktischen Umsetzung. Gibt es einen Ansprechpartner an der FernUni, den du hier ggf. ansprechen kannst? Es wäre schon dramatisch, wenn du jetzt über Jahre hinweg Aufwand betreiben würdest um dann zu erfahren, dass du die Daten gar nicht im Rahmen deiner Abschlussarbeit verwenden kannst.

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Ja ihr habt recht, so richtig geeignet scheint es nicht zu sein. Aber die Idee fand ich trotzdem spannend. Ich müsste mich jetzt auch zu sehr damit auseinandersetzen, und das ist ja quatsch, wenn die Arbeit noch in weiter Ferne liegt. Aber eins ist gut: auf diese Weise, also wenn man sich überhaupt Gedanken macht und Ideen sammelt, merkt man schon, in welche Richtung einen das Studium treibt, denn wenn ich bei einem bestimmten Thema mit Feuereifer dabei bin, dies mich dann zum nächsten Thema führt - also, irgendwie bahnt sich da so ein Weg durch ;-)

Ich würde ja eh gern Richtung Forschung gehen, aber natürlich habe ich nach gerade mal 2 Modulen einfach noch zu wenig Ahnung. Aber dass man auch quantitative Methoden in der Bachelorarbeit anwenden kann, finde ich gut, oder dass das Spektrum in der Entwicklungspsychologie überhaupt so breit gefächert ist.

Ich danke euch für eure Rückmeldungen, es wäre auch zu dumm, wenn ich mich in etwas verrenne. Nachher ist es vielleicht sogar so, dass ich froh sein kann, wenn ich ein Thema vorgesetzt kriege, und dann wäre eh alles umsonst.

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Es spricht ja nichts dagegen, wenn du rein Interessehalber eine Art Tagebuch führst. Wenn es sowas in standartisierter Form gibt, kannst du das ja mal anschauen. Es gibt ja durchaus auch beobachtungen, die man nicht täglich machen muss. Egal ob du solche Beobachtungen dann für die BA Arbeit verwenden würdest - es wäre auf jeden Fall interessant. Und es ist durchaus nicht auszuschliessen, dass du die Daten mal brauchen kannst.

Du kannst auch eine ziemlich neutrale Beobachtungsform wählen - z.B. jeden ersten Montag im Monat das gemeinsame Abendessen oder sowas filmen. Das wären dann recht 'rohe' Daten (mal abgesehen davon, dass du beteiligt bist und ihr wisst, dass ihr gefilmt werdet -> Hawthorne Effekt).

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Ja, und für die Kinder wären die Beobachtungen dann später auch interessant. Ich muss mal gucken, bei Gelegenheit werde ich mal nach diesen Tagebüchern suchen. Schaden kann es nicht :-)

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Ich finde es auch auf jeden Fall gut, dass du Ideen hast und dass du dir Gedanken machst. Dadurch denkt man die Dinge nochmal auf ganz andere Art durch. Deshalb finde ich es auch Schade, dass es in Hagen nicht schon früher Hausarbeiten gibt, die dann auch mit eigenen Themen sind - dadurch kann man nämlich sehr gut seine eigenen Ideen austesten und gucken, was sich machen lässt und was nicht. Man entwickelt so einen anderen Blick für die Themen und Methoden als bei Klausuren.

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