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Deutsch LK EA zurück - Ups.


Mupfel

1.873 Aufrufe

Eben bekam ich die Einsendeaufgabe von Lito1a zurück. Zu analysieren und interpretieren war "Die Ballade von dem Drainage-Leger Fredi Rohsmeisl aus Buckow" von Wolf Biermann. Ein DDR-kritisches Gedicht, ums mal vereinfacht zu sagen. Eigentlich hätte ich das Heft längst machen müssen und bin schon weiter. Irgendwie ging es aber unter, weil diese Einheit aus 1a und 1b bestand und ich ganz übersehen habe, dass beide eine EA haben (sonst ist oft das a-Heft ohne EA und die EA des b-Hefts deckt beide Heftinhalte mit ab) :blushing: . Naja, jedenfalls hatte ich mich jetzt daran gesetzt, da ich ja 100% der Hefte bearbeiten muss. Ich muss sagen, dass ich es trotzdem nicht hingehuscht habe, sondern mich lange damit befasst habe. Ergebnis dafür: 7 Punkte, eine 3-. :blink:

Das hat mich jetzt schon ziemlich gefrustet. In der Schule (auch LK) wäre ich damit super zufrieden gewesen. Bzw. ich tippe fast, dass ich da eine bessere Note dafür bekommen hätte. Aber das nutzt ja jetzt nix. Wenn ich im Externen-Abi auf 7 Punkte im Deutsch LK komme mache ich keine Freudensprünge, wäre aber auch zufrieden damit und würde nicht meckern. Trotzdem ist eine 3- in einer EA schon eine ziemlich schlechte Note für mich. Bei den Kommentaren dazu (für mich fast schlimmer als die Note, die ja immerhin noch eine 3 ist) könnte man auch denken, dass am Ende eine 5 drunter stünde. Was u.a. daran so schlecht war...(Warnung: Ab hier ists wahrscheinlich maximal für andere Fernabiturienten interessant :biggrin: ):

- Schlimm war direkt mal, dass ich echt so blöd war Parataxe und Hypotaxe zu vertauschen :ohmy: Toller Start... Die sonstige Analyse der sprachlichen Mittel war auch nicht so gut, das wusste ich aber schon beim Abschicken. Insofern war die Kritik daran nicht überraschend, sogar noch softer als ich erwartet hätte :blushing:

- Die letzte Strophe hab ich offenbar zu naiv verstanden und die Ironie dahinter nicht kapiert. Ich hab beim Schreiben der EA wirklich daran gedacht, fand es aber dann doch unwahrscheinlicher, dass es ironisch gemeint war. Das wiederum hat auf den Gesamteindruck meiner EA abgefärbt. Es war also der gravierendste Kritikpunkt.

- Ich habe das verbotene (da westlich-dekadent) Auseinandertanzen in der Analyse als entweder unwissend-unbekümmert oder als bewussten Akt des Widerstands beschrieben. Das hätte ich mir verkneifen sollen, um bei einer Linie zu bleiben. Muss ich wohl noch lernen. Wenn ich bei einer Linie bleibe denke ich nämlich immer "aber das könnte man theoretisch auch aus anderen Beweggründen als diesem einen tun, die Möglichkeit solltest du noch einräumen!" :rolleyes:

- Zum Schluss habe ich dann meine eigene Meinung gebracht und in diesem Zuge herausgearbeitet, welche Kernelemente (politische Strukturen, gesellschaftliche und moralische Probleme, menschliche Charaktere....) des Gedichts auch ohne den DDR-Kontext bzw. zeitlose Gültigkeit besäßen. Ich fand das ehrlichgesagt ganz gut und kenne das (natürlich wieder aus der Schule) als absolut super. Tja, das war wohl auch großer Mist. Vielleicht habe ich es auch missverständlich dargestellt (was aber egal wäre, wenns falsch ankommt ist das eben so, da kann ich im Abi auch nicht nachher rumjammern, dass ich es ja ganz anders gemeint hätte). Ich wollte in diesem Teil bewusst alles auf seine Grundzüge herunterbrechen und dann vergleichen. Der Fernlehrer hat diesen Teil meines Aufsatzes aber so verstanden, dass ich es einfach nicht tiefgehender kapiert hätte und es gleichsetzen (statt vergleichen) wollte. Er hat es aber nicht mit bewertet, da ich zeitlich drüber war (Zeitangaben sollte man dazuschreiben, wenn man mehr als erlaubt gebraucht hat). Sonst hätte dieser Part aus einer 3- womöglich sogar eine 4 gemacht.

- Dann waren da noch einige Stil-Anmerkungen, die ich zur Kenntnis nehme, aber teilweise einfach anders empfinde. Nicht falsch verstehen: In 99% der Fälle haben sicher die Fernlehrer völlig recht, in 1% erlaube ich mir aber, den Schreibstil-Geschmack des jeweiligen Fernlehrers doof zu finden...

- Mal sehen, ob ich mich nochmal an den Fernlehrer wende. Einige "genauer!"-Anmerkungen sind mir unklar. Ich habe z.B. bei der zeitlichen Einordnung den Zeitraum zwischen 1949 und 1961 erwähnt, am Rand steht "genauer". Mir ist absolut schleierhaft, wie ich das noch genauer eingrenzen soll. 1961 als Endpunkt ging aus dem Gedicht hervor (Flug 10. Sputnik), vor 1949 kann es nicht geschrieben worden sein, da es noch früher keine DDR gab. Mehr Eingrenzen - puh, wie? - keine Ahnung. Für meine Aussage "teilweise vulgäre Sprache" + die 2 Textstellen, auf die ich mich damit beziehen, dasselbe. Hmm...

Das alles entmutigt mich jetzt nicht sonderlich, da ich einzelnen EAs nicht sooo eine riesen Bedeutung schenke, dass ich nun alles infrage stellen würde. Ich denke nach wie vor, dass Deutsch LK nicht meine erste Wahl wäre, könnte ich völlig frei entscheiden (dann würde ich Deutsch ins Mündliche schieben, aber das geht ja leider nicht mehr). Aus allen Kurs-Kombinationen denke ich aber immernoch, dass ich auch den Deutsch LK wuppen kann. Wenn irgend möglich würde ich mich im Abitur auch vermeiden, einen Gedichttext aus den Aufgabenvorschlägen zu wählen. Trotzdem war die Note eben ein kleiner Schock, die Kommentierung davon nochmal endgültig... :-S

5 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Und plötzlich erinner ich mich wieder, warum ich Interpretationen und Analysen in Deutsch in der Schule so sehr gehasst habe...

Ich kann dich verstehen, dass das Ergebnis nicht grade aufmunternd ist. Kann man nur hoffen, dass das in der Abiturprüfung dann für dich besser verläuft.

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Auf meine letzte Kurzgeschichten-Interpretation hatte ich noch ne glatte 1 *grummel*

Es hängt wirklich stark von der Prüfungsaufgabe ab. Gedichte und Balladen sind nicht sooo meine Favoriten...

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Könnte mit dem 'genauer' auch eine Begründung der Eingrenzung (wie du sie hier im Blog geschrieben hast) gemeint sein?

Für mich klingt es von deiner Beschreibung her so, als ob du oft wohl das gemeint hast, was verlangt war, es aber nicht ganz so ausgedrückt hast. Also eine Frage der Wortwahl und der Formulierung. Aber das ist jetzt natürlich eine gewagte Spekulation meinerseits....

Wie auch immer - ich würde da nicht zulang herumgrübeln. Entweder nachfragen oder ad acta legen.

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aber eine "schlechte" Note im LK kann auch was motivierendes haben - ich hatte in einer Geschichts-EA mal eine 3 (vorher fast nur 1er) und was meinst du wie ich mich dannach reingehängt habe... ;)

(ich mochte die Ballade von Biermann allerdings ziemlich gerne, glaub ich hab da auch ne 1 bekommen, dafür kann ich mit (deutschen) Kurzgeschichten meistens nicht viel anfangen^^)

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Ja Rumpelstilz, die Spekulation könnte stimmen.

Die Jahreszahlen-Eingrenzung habe ich so wie hier auch in die Arbeit geschrieben. Mal eine Nacht drüber schlafen, wahrscheinlich ists Kleinkram und extra nachfragen lohnt nicht.

@ Abitierchen, Ooh ja, was meinst du wie ich jetzt die nächste EA bearbeiten werde :-D

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