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Wikis


Rumpelstilz

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Nachdem es in den letzten Tagen um interaktive Whiteboards und ihre Möglichkeiten im Sprachunterricht ging, was ich eher belanglos fand, geht es jetzt um Wikis.

Wir haben uns mit verschiedenen Projekten befasst, in denen es darum ging, wie Wikis im Unterricht eingesetzt werden können, um den Sprachgebrauch zu schulen.

Es wird konstatiert, dass es sich dabei um eine grundlegende Werteverschiebung (eine epistemologische Verschiebung) handelt: Normalerweise wird Sprache in der Schule als etwas privates, individuelles wahrgenommen, dass der einzelne Schüler lernen und anwenden muss. Arbeitet man mit Wikis, so nutzt man die Sprache als gemeinsame Resource, um Informationen und Wissen zu strukturieren und festzuhalten. Es geht nicht mehr darum, was der einzelne weiss und wie er es präsentiere kann, sondern die Klasse (oder eine grössere Gruppe) arbeitet gemeinsam an der Wissensresourche. Innerhalb dieses Gefüges entwicklen die einzelnen Lernenden ihr individuelles Wissen weiter, sowohl sprachlich, inhaltlich wie auch technisch und psychologisch.

Eine Forscherin beschreibt, wie dadurch eine gemeinsame Zone of proximal development entsteht, die sich aber ständig in verschiedene Richtungen entwickelt. Diese gemeinsame Entwicklung von Wissensresourchen wird Soziogenese genannt.

Interessantes Konzept, interessanter Ansatz, finde ich. Mich würde interessieren: Wie entwickeln sich die einzelnen Lernenden innerhalb dieses Gefüges? Gibt es welche, die sich 'ausklinken' und sich nicht mit der Thematik befassen (und wird das übersehen oder nicht?)? Wie gehen gerade schwächere Schüler damit um, dass ihre Texte gelöscht, geändert und kritisiert werden, gibt es da eine Barriere, wo ein Schüler sagt: dann schreib ich halt nichts, wenn es nie gut genug ist, um drinzubleiben?

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Ich glaube, bei einem Wiki sind mehrere Dinge wichtig:

1. Die Motivation, sich zu beteiligen. Sei es durch Lob, sei es, dass die Mitarbeit für die Prüfung notwendig ist

2. Vermittlung des notwendigen Wissens

3. Eine gute Moderation, die bei Fehlern oder Korrekturen sanft mit den Beteiligten umgeht, zum Beispiel über die Kommentarfunktion

Ich habe schon einige Wikis (jetzt nicht im schulischen Bereich) entstehen gesehen und bemerkt wie schwer es ist, diese zu aktivieren.

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Da hast du wohl recht, diese Punkte wurden auch in den entsprechenden Projekten angesprochen.

Wichtig ist z.B. (in der Schule), dass der Anfang im Unterricht gemacht wird. Sind die Schüler erst mal mit der Technik und der Vorgehensweise vertraut, so wird die Mitarbeit "niederschwelliger".

Selber habe ich noch nie mit einem Wiki gearbeitet. Gibt es da Software, mit der man sowas im kleinen Rahmen einigermassen unkompliziert ausprobieren kann?

Bei meinem Mann in der Arbeit gibt es ein Firmenwiki. Er sagt, es sei zwar recht zeitaufwendig, es zu pflegen, aber so nach und nach spart man damit auch Zeit, weil man Leute, die bestimmte Abläufe etc. nicth kennen, darauf verweisen könne.

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