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Mulitmodale Analyse und Beurteilung


Rumpelstilz

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Es geht mal wieder um multimodale Analyse. Dabei wird ein "Text" analysiert, wobei hier "Text" weiter gefasst ist: Es kann eine Kombination verschiedener Modi sein: Wort, Bild, Film, Farbe, Layout, ev. Gesten etc. Also eigentlich eine "Präsentation", sei es nun mündlich, auf Papier, auf einem Bildschirm oder wo auch immer.

Grundsätzlich finde ich das Konzept, dass man im Unterricht nicht nur Wort-Text anschaut, sondern eine komplette Präsentation, sinnvoll.

Aber es gibt zwei Dinge, die mich hier stören:

- Das Ganze wird ständig als neu bejubelt. Zwar wird da und dort angedeutet, dass es multimodale Präsentationen schon lange gibt, aber grundsätzlich heisst es: Mit der IT Technologie präsentieren wir Inhalte nicht mehr primär über geschriebenen Text wie es bisher der Fall war. Das ist doch Quatsch. Ich denke, Sprache und Schrift standen im seit der industriellen Revolution im Unterrichtsvordergrund, weil man seither den Anspruch hat, dass alle lesen und schreiben können. Und dafür muss man es den Kindern beibringen.

Parallel dazu, und ganz besonder davor, hat man immer multimodal präsentiert und folglich auch kommuniziert. Ich denke hier an religiöse Bilder mit Bedeutungsperspektive, an Musik bei Ritualen, an Feuersignale etc. etc.

Zudem hat man auch im 20.Jh. in der Schule gelernt, multimodal zu präsentieren. Dann halt mit Overheadfolien, mit Postern, mit Audioeinspielungen vom Tonband etc.

Die IT-Technologie gibt uns neue Möglichkeiten, damit hat es sich aber auch schon.

Ich zweifle die "Dominanz des geschriebenen Wortes" an. Lesen und Schreiben war wichtig, ist wichtig und wird es auch bleiben und soll in der Schule solide vermittelt werden. Daneben gibt es andere, ebenfalls wichtige Kommunikationsmodi. Die IT-Mittel sind neu und machen vieles einfacher verfügbar.

- Bei diesen multimodalen Analysen wird mir zuviel subjektiv interpretiert. Da heisst es "der gewählte Sepiaton vermittelt den Eindruck, dass der Baum auf dem Bild am sterben ist" (ich hatte den Eindruck, das Sepia wurde gewählt, damit man die Schrift lesen kann -> Kontrast) oder "durch die Bilder zeigt der Schüler den Einfluss von Plastik in verschiedenen Situationen auf" (für mich waren es zuviele Bilder, die einzelnen Szenen waren nicht erkennbar) oder "durch die Wahl des roten Stiftes zeigt die Lehrerin, dass sie ihre Notizen für wichtiger hält als diejenigen, die schon dastehen" (vielleicht lag grad nur ein roter Stift da - so geht es zumindest mir meist bei der Farbwahl) etc.

Zuviel pseudopsychologischer blah für meinen Geschmack.

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