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Wenn Faulheit sich rächt....


jSchmalhofer

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Im Studium M.Sc. Mechatronik in Hagen müssen exakt 15 Leistungspunkte (LP), also Credits, aus einem Katalog von praktischen Übungen und Seminaren erbracht werden.

An und für sich nicht schlecht, wenn die Praxis auch an der universitären Landschaft gefördert wird. Trotzdem sind die Bemühungen dahingehend in meiner bisherigen Erfahrung eher minimal; zumindest im Vergleich zu ausländischen Universitäten (besonders Unis, die nach dem amerikanischen Bildungssystem ausgerichtet sind und wesentlich mehr Praxisarbeit/Eigenarbeit von den Studierenden fordern).

Die ersten 9 LP hatte ich bereits letztes Semester in Form von zwei Online-Praktika zum Thema Regelungstechnik (sehr tolle Möglichkeit an einem realen Laborprüfstand via Internet zu arbeiten; ein Paradebeispiel der Fernlehre!) und einer Programmieraufgabe (binnen 14 Tagen zu bearbeiten) belegt.

Nach Adam Riese bleiben dann noch 6 LP zu erbringen, welche ich für das aktuelle Wintersemester 2013/2014 belegt habe (Info: Kurskosten sind jeweils 0€, finde ich sehr löblich von der FU Hagen). Bei beiden handelt es sich um Seminare, einmal der Kurs "21607 Mechatronik und Robotik (Seminar)" und einmal der Kurs "21345 Sensoren (Seminar)".

Das Seminar Sensoren wird von Prof. Horstmann gehalten, der mittlerweile in Chemnitz lehrt. Die Klausur bei ihm hatte ich ja bereits per Telefonkonferenz absolviert. Entsprechend finden verschiedene Termine in Chemnitz und Hagen statt. Da Chemnitz für mich näher liegt, habe ich das Seminar in der zweiten Januar-Woche dort belegt.

Mögliche Themenvorschläge waren:

  • Monolithisch integrierte Gassensoren
  • Die Sensorkomponenten im Apple iPhone
  • Wasserstoffsensoren für den Einsatz in Brennstoffzellen
  • Autonom arbeitende Miniatursensoren mit Funkschnittstelle
  • etc.

Da ich zu keinem der Themen Vorwissen hatte und auch kaum/keinen beruflichen Bezug dazu hatte (noch Interesse, außer evtl. den iPhone-Sensoren), habe ich die Möglichkeit wahrgenommen auch ein eigenes Thema zu wählen. Mehr dazu werde ich die kommenden Tage noch posten. Erstmal muss ich jedoch das Seminar die kommenden 4 Tage vorbereiten, denn schon nächste Woche geht es für mich nach Chemnitz ;)

Und da wäre es wieder, das übliche Motivations-Zeit-Problem-Dilemma....

Das zweite Seminar "Mechatronik und Robotik" ist etwas stärker auf Fernlehre ausgelegt. Es werden zwei Termine im März angeboten, welche dann per Adobe Connect abgehalten werden. Das heißt jeder kann von Zuhause aus an seinem Laptop mit Webcam seine Präsentation halten und den anderen zuhören. Zur Vorbereitung bietet die FernUni Hagen auch einen Proberaum um seine Webcam, Internetverbindung und Mikrofon zu testen. Wie das aussieht, kann man den angehängten Bildern entnehmen:

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Als mögliche Themengebiete wurde vorgegeben:

  • Grundlagen
  • Verbindungselemente
  • Digitalfunk
  • Koordinatensysteme
  • Luftschiffgeschichte
  • Stereokameras zur Höhenbestimmung

Zu jedem Themengebiet gab es dann mögliche Themen zur Auswahl, für die man sich eintragen konnte. Auch hier fand ich kein ansprechendes Thema und habe mich stattdessen für ein Seminarprojekt entschieden. Hierbei handelt es sich meist um praktische Projektarbeiten, zu denen am Ende ein Bericht verfasst werden muss, aber keine Präsentation gehalten. In meinem Fall (wieder mal) eine Programmieraufgabe. Die Aufgabenbeschreibung lautet dabei:

Realisierung eines "On Screen Display" (OSD) Plugins/Programms für die Darstellung telemetrischer Daten

Die Aufgabe besteht aus den folgenden Punkten:

Ein Echtzeit-Video aus einer Web-Kamera oder einem Video-Grabber in einem Programm einlesen und im Video-Bild telemetrische Daten einblenden. Diese Daten können über TCP/IP, UDP oder den COM-Port empfangen werden. Protokolle können beliebig definiert werden.

Realisierung:

Ein passendes Plugin für virtualDub (
) oder ein anderes Programm auswählen, einstellen und mit Web-Kamera ausprobieren

Eventuell ein eigenes OSD Plugin/Modul implementieren

OSD Beispiele:

Nach einer Mail an den entsprechenden Betreuer habe ich mich die letzten zwei Monate Feierabends rangesetzt um die Aufgabe zu lösen. Dass das mehr Arbeit bedeuten würde, als anfangs vermutet, hätte ich mir denken können. Trotzdem hat es wirklich bis zu dieser Woche gedauert, bis ich die Programmieraufgabe endgültig lösen konnte. Zum Abgabetermin Ende März muss nun "nur" noch eine Dokumentation dazu geschrieben werden.... das wird auch noch einige Stunden beanspruchen!

Das fertige Produkt (inkl.Applikation zum Testen der Netzwerkkommunikation) sieht nun wie folgt aus:

blogentry-21813-144309790268_thumb.jpg

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Insgesamt besteht das Projekt aus 229 Dateien (inkl. Bilder) und weit über >3000 Zeilen reinen Code in C++. Entwickelt wurde zwar in MS Visual Studio 2012 für x64-Architektur, jedoch Cross-Plattform-tauglich mit den Frameworks OpenCV (für Bildverarbeitung) und wxWidgets (für GUI und Netzwerk-Kommunikation).

Rückblickend frage ich mich, ob ein Seminarvortrag nicht wesentlich einfacher gewesen wäre :)

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Wahrscheinlich einfacher, ja. Aber hätte man dann immer noch die Freude und den Stolz über die vollbrachte Aufgabe zwischen den Zeilen lesen können? :thumbup1:

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