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Thermodynamik - es wird energetisch


risob

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Außerhalb des von der TU Dresden für das Fernstudium empfohlenen Studienverlaufs hatte ich mir für dieses Semester zusätzlich das Fach "Thermodynamik - Energielehre" vorgenommen. Diese Veranstaltung stellt den ersten Teil der Thermodynamikvorlesungen im Grundstudium dar.

Inhalte des Moduls

Ich denke die Inhalte werden sich an allen Hochschule in etwa decken. Es geht um das Verhalten perfekter Gase (ein fröhliches "Hallo" an die Grundlagen der Chemie aus den ersten beiden Semestern), ebenso wie den 1. und 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Abgerundet wird das Ganze durch zahlreiche Anwendungsfälle, wie die physikalischen Gesetzmäßigkeiten in Maschinen zur Energieumwandlung angewendet werden. Hierbei wird auch Wert darauf gelegt, die Zusammenhänge nicht nur formal beschreiben zu können, man muss auch mit den Tabellen umgehen können.

Im Laufe des Semester wurde zusätzlich noch eine Art begleitender Online-Test zur Vorlesung angeboten (bestehend aus 3 Teilen). Dieser Test wurde über das E-Learning Portal OPAL angeboten, alles freiwillig. Wenn man den Test bestanden hat, gab es Zusatzpunkte für die Klausur (ich glaube 10% der gesamten Punkte). Den Test kann man gut nutzen um den eigenen Wissenstand zu überprüfen, und natürlich für die Bonuspunkte.

Verwendete Materialien

Die TU Dresden stellt ein Vorlesungsskript zur Verfügung. Dieses ist etwa 160 Seiten stark und nicht gerade einfach geschrieben, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Manche Sätze konnte ich nicht entschlüssen, andere hätte man durchaus einfacher ausdrücken können. Ich verstehe zwar, dass die TU Dresden einen gewissen Ruf in der Thermodynamik aufweist und auf einem dementsprechend hohen Niveau die Unterlagen halten möchte. Da lobe ich mir jedoch den Ansatz vieler amerikanischer Lehrbücher, lieber einen Satz mehr zu verlieren, dafür aber den entsprechenden Zuammenhang verständlicher darzustellen.

Gelungen finde ich die umfangreiche Aufgabensammlung mit ausführlichen Lösungswegen. Die Aufgabensammlung ist in 14 Themengebiete unterteilt, und zu Anfang wird darauf hingewiesen, welchen Theorieteil man sich zur Bearbeitung der Übungsaufgaben nochmal anschauen sollte.

Allein mit dem Vorlesungsskript hatte ich es mir schwer getan. Zusätzlich habe ich noch das Buch "Keine Panik vor Thermodynamik" verwendet (für TU Dresden Stundenten als kostenloser PDF Download verfügbar). Sehr empfehlenswert, auch wenn es vom Aufbau nicht ganz mit dem Vorlesungsskript übereinstimmt. Es wird das wirklich wesentliche abgedeckt und ist gut geschrieben.

Bei weiterer Recherche bin ich noch auf die Vorlesungsaufzeichnungen zur Thermodynamik der RWTH Aachen auf Youtube gestoßen. Und diese Aufzeichnungen kann ich wirklich ohne Einschränkung empfehlen. Der Prof erklärt in 14 Lektionen die Thermodynamik so unterhaltsam, dass ich mir die Videos fast am Stück angeguckt habe (

).

Prüfungsvorbereitung

Für die Vorbereitung habe ich mich auf die Aufgabensammlung konzentriert und viel mit der Formelsammlung gearbeitet. Es wird eine von der TU Dresden zur Verfügung gestellt (zum Ausdrucken, etwa 30 Seiten). Man darf in der Prüfung allerdings auch alle möglichen Unterlagen verwenden, da gibt es keine Beschränkungen. Ich fand die Zeit in der Prüfung knapp bemessen, man sollte zur Vorbereitung intensiv mit der Formelsammlung arbeiten und beim Lesen der Aufgabenstellung schon eine Vorstellung haben, wie die Aufgabe zu lösen ist.

Prüfung

Die Prüfung war mit zwei Stunden angesetzt. Und ich bin nicht mit allen Aufgaben fertig geworden. Es gab insgesamt vier davon, mit jeweils 4-5 Teilaufgaben. Als es hieß, wir hätten noch eine halbe Stunde Zeit, war ich noch bei der 3 Aufgabe :( . Also habe ich meinen Ansatz kurzer Hand geändert, und statt die Aufgaben komplett zu lösen, habe ich bei allen noch nicht gelösten Teilaufgaben zumindest den Lösungsweg in Formeln aufgeschrieben.

Ansonsten orientierten sich die Prüfungsaufgaben an den Übungsaufgaben. Diese zu rechnen ist somit eine gute Vorbereitung.

Fazit

Die Note der Prüfung habe ich erst heute erfahren (Prüfung war bereits am 03.03.). Bestanden :rolleyes: !

Ich kann gut verstehen, warum es heißt, dass die Thermodynamik für viele ein Problem darstellt. Zum einen muss man sich angewöhnen ein System modellieren zu können (das fällt mir nicht so schwer), andererseit gibt es viele Zusammenhänge, die formal abgebildet werden wollen. Und es gibt sehr, sehr, sehr viele Formeln. Es ist eine erchte Herausforderung sich in den vielen Formeln nicht zu verlieren. Und es ist nicht nur das Skript der TU Dresden, auch die Lehrbücher quellen über von den Formeln.

Aber, Alles in Allem mir hat das Fach Spaß gemacht. Es werden Inhalte behandelt, mit denen man auf Anhieb sofort was anfangen kann (z.B. wie denn nun ein Kühlschrank oder eine Turbine aus thermodynamischer Sicht genau funktioniert) und diese Inhalte sind zudem von großer Relevanz für die Praxis.

Im kommenden Semester mache ich mich an den zweiten Teil, die Wärmeübertragung. Mal sehen wie das wird.

So long!

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Das wollte ich auch gerade fragen. Wie flexibel könnt ihr denn die Kurse aus anderen Semestern vor- oder nachholen?

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Danke für das Lob. Laut Plan sollte nur eine Prüfung geschrieben werden, das war mir dann doch zu wenig. 3 Prüfungen pro Semester halte ich an der TU Dresden für realistisch, 6 Prüfungen sind dagegen sehr ambitioniert. Jedoch sieht der Plan der AG Fernstudium eben 6 Prüfungen im kommenden Sommersemester vor. Da bin ich froh, wenn ich so viele Prüfungen wie möglich umschichten kann (so habe ich z.B. entweder die Mathe-Prüfung weniger oder kann die nächste Mathe-Prüfung in Angriff nehmen).

Das wollte ich auch gerade fragen. Wie flexibel könnt ihr denn die Kurse aus anderen Semestern vor- oder nachholen?

Es gibt so gesehen keine Restriktionen, wann man welche Prüfung schreiben darf. In jedem Semester werden alle Prüfungen angeboten, falls man durchfällt so kann man im darauffolgenden Semester sofort die Prüfung wiederholen.

Bei einigen wenigen Fächern ist es jedoch so, dass vor der Prüfung Leistungen abgelegt werden müssen. So z.B. bei Maschinenelemente, hier sind 2 Belege anzufertigen bevor man zur Prüfung darf. Bei einigen anderen Fächern müssen noch Praktika absolviert werden, damit ein Modul als Ganzes abgeschlossen werden kann, jedoch sind diese Praktika keine Zugangsvoraussetzungen zur Prüfung (ob es aber ohne Absolvieren der Praktika Sinn macht an der Prüfung teilzunehmen ist eine andere Frage). Fächer, die mit einer simplen Prüfung ohne Zusatzleistungen (belege/Praktika) abgeschlossen werden, darf man schreiben wenn man will (auch 20 in einem Semester, wenn man mag :lol:)

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