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Profession und Disziplin?


Lernhilfentk

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So recht weiß ich nun nicht, wie ich das letzte Präsenzwochenende beschreiben soll. Vielleicht so: Ereignisreich.

Es gab einige recht interessante Referate (=Prüfungsleistungen), auch ich habe meine Prüfungsleistung nun abgelegt und quasi P8 bei vorausgesetzter weiterer regelmäßiger Teilnahme bestanden. Es gab wieder Coaching zu einer Thesis. Über mangelnde Betreuung können wir uns also nicht beschweren:)

Tja und dann kamen noch die Ereignisse: Eine Kommilitonin musste bei bekannter Vorerkrankung ins Krankenhaus gebracht werden. Und da wird es für mich schwierig, die Ereignisse zu beschreiben. Eine große Dynamik, viel Aufregung, wenig Koordination. Zum Teil kam es sogar zu Schuldzuweisungen. Das ist einfach nur schade. Insgesamt hätte, das ist aber meine ganz persönliche Auffassung, mehr Professionalität und auch "Disziplin" nicht geschadet. Der Dozent hat dann auch richtigerweise die Veranstaltung am Freitag Abend früher abgebrochen (war etwa eine Stunde vor Schluss). Den Samstag haben wir dann ganz normal durchgezogen.

Die ganze Aufregung fand ich sehr anstrengend. Ich hatte die letzten Tage einfach nur Schwierigkeiten, mich in größeren Menschenmassen zu bewegen. Das hat auch meine Arbeit betroffen, die letzte Woche war sehr anstrengend....Dann war ich gestern auf einer Veranstaltung meiner voraussichtlich zukünftigen Hochschule. Da waren super viele Leute. Es hätte mich beinahe rückwärts rausgehauen. Und danach war ich auch wieder platt.

Ich bin froh, wenn ich bald Urlaub habe...

9 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Stand denn die Einlieferung ins Krankenhaus in irgendeiner Weise mit den Inhalten der Veranstaltung? Denn ansonsten würde ich die beschriebene Aufregung nicht verstehen.

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Nö. Rein im Zusammenhang mit der Vorerkrankung, also auch nicht sooo direkt aus heiterem Himmel. Und ich verstehe die Aufregung auch nicht- obwohl ich anwesend war. An meinem ganz persönlichen Eindruck kann es auch nicht wirklich liegen, habe noch mit anderen gesprochen, die es auch als etwas drüber empfunden haben.

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Vielleicht war die Aufregung ja auch "nur" der Ansammlung künftiger Pädagogen geschuldet? Die mit ihrer Betroffenheit und Aufregung angemessenes Verhalten zeigen wollten?

:rolleyes:

Das liest sich jetzt vermutlich etwas "böse", aber da ich so ein Umfeld gut kenne ... Behalten Sie sich Ihre nüchterne und realistische Betrachtungsweise!!! :thumbup:

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:) Frau Kanzler, da haben Sie auch meine Meinung gut auf den Punkt gebracht! Ob ich in der Angelegenheit so nüchtern bin, wage ich zu bezweifeln - es hat mich ja doch arg angestrengt. Und ich habe mich sehr bemüht, die Worte hier so zu formulieren. Ich hätte da noch einige "bösere" Anmerkungen zu der von Ihnen formulierten Sichtweise auf Lager :)

In einem Punkt muss ich Sie allerdings korrigieren: Es sind keine künftigen Pädagogen, sondern die allermeisten haben schon eine Berufsausbildung im pädagogischen Bereich absolviert. Demnach sind das also schon Pädagogen. Mein Kommentar lasse ich denn dazu auch mal lieber weg:rolleyes:

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Solche Situationen, wie Sie sie beschreiben, kenne ich natürlich auch. Sie sind EIN Grund, warum ich in diesem Umfeld so gegen Fernstudiengänge bin, denn für die Dramatiker fehlt das normale Korrektiv, das man im Ausbildungsalltag einfach hat. Und für jemand wie Sie, der eigentlich zur sachlichen Betrachtung neigt, aber durch die Dramatik mitgerissen und emotional gestresst wird, die Bestätigung, nicht ganz verkehrt mit der eigenen Betrachtungsweise zu sein.

Eine andere Sache: Je öfter Sie solche Situationen erleben, um so gelassener werden Sie. Und das müssen Sie, denn im Job brauchen Sie eine professionelle Distanz. Sorgen Sie nur dafür, dass Sie solche Situationen in einer Supervision aufarbeiten können.

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Hmm ich weiß nicht genau was Sie mit "solchen Situationen" meinen: Ich habe ja selber eine Ausbildung mit pädagogischen und pflegerischen Inhalten genossen. Bin mittlerweile 14 Jahre als Fachkraft unterwegs. In meinem Berufsfeld bin ich immer wieder mit Notfallsituationen konfrontiert. Ich war demnach auch sehr lange sehr ruhig und ausgeglichen, und ich glaube das ist auch nicht das, wo ich noch zulegen kann und muss.

Das Drumherum war meine Herausforderung. Ich kenne eben diese Aufregung so nicht, sondern eher ruhiges, konzentriertes Handeln. Ob die Übung hilft, mit dem Gewusel besser klarzukommen, weiß ich nun echt nicht:blink:

Ich muss noch schauen, wie ich genau alles aufarbeite ( vieles hab ich sicherlich schon gut für mich reflektiert). Es ist sicher noch immer die Frage, was für mich genau denn so stressig war. Teile der Antwort kenne ich, aber möglicherweise noch nicht alle.

Fernstudiengang in diesem Bereich: Sie haben sicher recht. Dennoch sieht man ja an diesem Beispiel, das diese Leute trotzdem durchkommen, auch wenn sie eine reguläre Ausbildung gemacht haben + Berufsalltag. Ich glaube, dass es immer auch auf einen ganz persönlich ankommt, was man aus den Chancen in Ausbildung und Studium macht und mitnimmt.

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Wenn Sie 14 Jahre in dem Bereich unterwegs sind, dann wissen Sie ja, was Krisensituationen sind.

Meine Erfahrung ist in solch einem Zusammenhang, dass Krise anders wahrgenommen und behandelt wird, wenn sie in so einem Ausbildungsumfeld stattfindet. In realen Situationen mit Familien, die bei mir in einer Beratung waren, ging es oft um schlimme Dinge, die aufgearbeitet werden sollten. Es gab Beschimpfungen, laute Worte, es flog auch schon mal ein Gegenstand und es gab jede Menge Tränen. Das alles war zwar anstrengend, aber gut zu bewältigen, auch wenn die Beratung mit einem zweiten Berater durchgeführt wurde.

Innerhalb der Familientherapieausbildung, die ich gemacht habe, wurden ganz objektiv viel belanglosere Themen viel dramatischer behandelt. Nicht, weil der Ausbilder dazu neigte, sondern weil die geballte Kraft an Empathie und Interpretationen sich Bahn brach. Ich stand ganz oft mit zwei, drei anderen daneben und wir fühlten uns wie in einem falschen Film. Und hatten bisweilen das Gefühl, emotional doch eher wenig begabt zu sein. ;)

Je weiter die Ausbildung voran schritt, um so mehr legte sich auch das Dramatische. Weil diejenigen, die zum Drama neigten, von unseren Ausbildern runtergeholt wurden und lernten, dass man damit keine weiterführenden Impulse geben kann.

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Vielen Dank Frau Kanzler! Möglicherweise liegt es tatsächlich an der Ausbildungssituation. Das hatte ich noch gar nicht auf dem Schirm. Sicher hat da ja auch immer jeder noch seine persönlichen Erlebnisse der vorangegangenen Woche(n) mitgebracht. Die Abschlussprüfung steht vor der Tür, sicher auch ein Stressfaktor. Vielleicht kam da einfach auch nochmal ein bisschen was zusammen. Unter dem Gesichtspunkt hatte ich es noch gar nicht betrachtet.

Ich kenne das auch aus meiner Gesprächsführungsausbildung, dass sich die Dramatik dann irgendwann legt. Ich glaube, dass unabhängig von Fern- oder Präsensstudium auch in Studiengängen in diesem Berufsfeld leider immer weniger Gewicht auf die Schulung im Bereich Beratung/ Gesprächsführung gelegt wird. Das hat auch glaube ich nicht unbedingt was mit der Bologna- Reform zu tun, sondern eher mit dem Zeitgeist. So geht ja anscheinend auch die Tendenz in der Therapie weg von den klassischen Schulen hin zu klaren Handlungsmanualen. Was da jetzt besser oder schlechter ist, möchte ich nicht so beurteilen. Möglicherweise hätte uns ja an diesem Wochenende auch ein "Handlungsmanual Notfallsituationen" gut weitergeholfen. ;)

Dennoch habe ich auch schon im Vorfeld zu dieser Aktion eben schon häufiger mal gedacht, dass eben eine solche Vertiefung für die Persönlichkeitsentwicklung gut gewesen wäre. Grundsätzlich hat man da ja auch von Seiten der Hochschule aus in diese Richtung gedacht - das Ergebnis damals war die "Konfrontative Therapie bzw. Pädagogik", mit der wir ja dann auch ordentlich konfrontiert wurden. Vielleicht kann es aber auch gar nicht von der Hochschule in dieser Ausbildung geleistet werden, und ist - auch aus gesellschaftlichen Gründen wie z.B. den Anforderungen an den Beruf - gar nicht deren Aufgabe.

Ich bin froh, meine Zusatzausbildungen gemacht zu haben. Ich glaube, dass das auch bei Bewerbungen nachher etwaige Kritikpunkte zum Thema Fernstudium aushebeln kann. Ich würde definitiv jedem Fernstudenten in diesen Fachrichtungen raten, noch etwas in diesem Bereich zu machen, und gerne dürfen das auch die Präsenzstudierenden tun:thumbup:

Ich werde jetzt mal schauen, ob ich nicht in den nächsten Wochen nochmal eine Auffrischung oder ein Vertiefungsmodul für meinen Trainerschein in Gesprächsführung finde. Vielleicht gibt es da etwas passendes. Eigentlich wollte ich das erst nach der Abschlussarbeit wieder tun, aber vielleicht gibt sich da ja etwas. :lol:

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