Wer die Wahl hat, hat die Qual: Apollon, SRH oder HFH?
Man sieht schon, ich schreibe lieber Blog-Einträge als mich mit den Studienbriefen zu befassen…
Bevor ich auf die konkrete Suche nach einem Anbieter gehen wollte musste ich mir erstmal darüber klar werden, ob meine Motivation überhaupt ausreichen würde um ein Studium von mehreren Jahren durchzuhalten. Ich hatte ja schon einige Male erfolglos versucht über eine Fernschule das Abi nachzuholen und war jedes Mal an mangelnder Ausdauer gescheitert. Was zurückblieb war ein Haufen rausgeschmissenes Geld und das Gefühl versagt zu haben. Darauf hatte ich nun wirklich keine Lust mehr und bin deshalb relativ rational vorgegangen.
Zuerst stellte ich eine Liste meiner „Motivatoren“ auf:
• Ich war unglücklich in meinem Job und das schon sehr lange
• Wollte definitiv und unbedingt aus der direkten Pflege raus
• Wollte keinen Schichtdienst mehr
• Nach 20 Jahren Pflege hatte ich einen kaputten Rücken
• Ich konnte mir nicht vorstellen mit 65 oder sogar 67 Jahren noch am Patientenbett zu stehen
Diese Gründe fand ich dann überzeugend genug, um mit einem ganz persönlichen Kriterien-Katalog im Internet die Lage nach Anbietern zu sondieren. Das bedeutet, die Hochschule sollte folgende Bedingungen erfüllen:
• Nicht zu teuer
• Studienzentrum in meiner Nähe
• Keine Wartezeiten
• Studium ohne Abitur möglich
• Pflegerelevante Studiengänge
• Positive Reputation
Nach ein bisschen Recherche blieben dann im Prinzip die drei Anbieter mit dem seriösesten Eindruck und der größten Erfahrung auf dem Fernstudium-Sektor in der engeren Auswahl:
• Apollon Hochschule
• Fernhochschule Riedlingen
• Hamburger Fernhochschule
Die Apollon Hochschule
Das ist natürlich sehr subjektiv und sagt nichts über die Schule aus, aber mir gefiel schon die Homepage nicht. Das Ganze war mir zu business-und BWL-lastig aufgezogen, anders kann ich es nicht beschreiben. BWL ist ein Fach das mich herzlich wenig interessiert und in dem ich noch weniger arbeiten möchte. Die Module werden aber gerade von BWL sehr dominiert und das war für mich ein definitives Ausschlusskriterium. Dazu kam noch dass der Preis recht hoch angesetzt war und die Abschlüsse in meinen Augen recht schwammig formuliert. Ich interessierte mich zwar schon für solche Fächer, war mir aber nicht sicher ob man mit einem BA in z.B. Gesundheitstourismus oder Präventionsmanagement wirkliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt hat.
Die Fernhochschule Riedlingen
Den Internetauftritt fand ich sehr ansprechend und auch die Auswahl an Studiengängen. Leider gab es aber keinen Pflegemanagement-Studiengang und diese Möglichkeit wollte ich dann schon haben. Einfach aus dem Grund weil ich persönlich denke, dass der Begriff „Pflegemanagement“ im Dschungel der Pflegestudiengänge inzwischen relativ bekannt/anerkannt ist und zukünftige Arbeitgeber damit wohl noch am ehesten etwas anfangen können. Gleichzeitig waren dann auch hier die monatlichen Kosten recht hoch, zu hoch für mich und meine Familie. Denn auch wenn man einen Teil von der Steuer zurückbekommt fehlt der Betrag doch irgendwie am Ende des Monats.
Die Hamburger Fernhochschule
Hier stimmte einfach alles und deshalb war die HFH auch von Anfang an mein Favorit. Es gab zwei Studiengänge zwischen denen ich wählen konnte (einer davon Pflegemanagement), sie war preislich noch im Rahmen und wirkte sehr strukturiert im Aufbau. Es gab mehrere Studienzentren als Option und mir gefielen die möglichen Studienschwerpunkte. BWL war zwar auch hier vorhanden, dominierte aber nicht so extrem. Viele Fächer beinhalteten Pflegethemen, d.h. ich konnte auf schon vorhandenem Wissen aufbauen, was ich bei einem Studium ohne Abitur vorteilhaft fand um auch wirklich einen Abschluss zu erreichen. So habe ich mich dann recht schnell für die HFH entschieden und es bis heute nicht bereut, denn:
• Das Studium ist wirklich sehr gut strukturiert und organisiert
• Das Lernpensum verteilt sich (zumindest im Grundstudium) so gleichmäßig über die Module und Semester dass es gut zu bewältigen ist
• Die Studienbriefe sind bis auf wenige Ausnahmen didaktisch sehr gut aufbereitet und erleichtern das Lernen (MIO war so eine Ausnahme, ist aber inzwischen überarbeitet worden)
• Man benötigt (abgesehen von RIO) keine Sekundärliteratur
• Für die Klausuren sind nur die Studienbriefe relevant
• Es gibt für jede Hausarbeit eine hilfreiche Anleitung an der man sich orientieren kann
• Die Dozenten sind in den meisten Fällen sehr freundlich und kompetent
• Bei Problemen gibt es bereitwillig Hilfestellungen
• Es findet eine Verzahnung von Theorie und Praxis statt (durch Komplexe Übungen und Hauptpraktikum)
Da ich ja kein Abitur hatte sondern nur eine Weiterbildung, musste ich nach meiner Anmeldung zu einem sogenannten „Beratungsgespräch“ in eins der Studienzentren, als Voraussetzung um das Studium antreten zu können.
Im Vorfeld habe ich mir über dieses Gespräch natürlich viele (unnötige) Gedanken gemacht und mich gefragt, wie das genau abläuft. Letztendlich war das Ganze dann aber nur so eine Art halbstündiges „Interview“ (mit drei HFH-Mitarbeitern) um zu prüfen, wie „ernst“ es mir als Studentin ist. Man wird gefragt wie man sich das Studium vorstellt, warum man studieren möchte, ob man Unterstützung hat und dergleichen mehr. Wenn man also halbwegs überzeugend ist und gute Argumente hat gibt’s dabei auch keine Probleme, man bekommt seine Teilnahmebestätigung und kann mit dem Studium anfangen.
Damit war für mich der Weg frei und ich habe das Studium dann am 1.07.2012 mit viel Spannung, Hoffnung und noch mehr Erwartungen angetreten…
LG Higgins
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