Jobsuche mit ehrlicher (Selbst)-Reflektion
Manchmal frage ich mich, ob ich wirklich aus meinem Job raus und etwas ganz anderes machen möchte. Denn seinen wir mal ehrlich: es ist ja nicht so, dass ich (auch ohne Studium) gar keine Optionen gehabt hätte. Wenn mir über die Jahre also tatsächlich etwas daran gelegen hätte aus der Pflege raus zu kommen, dann wäre ich heute doch woanders, oder nicht? Wenn man bereit ist ein paar Kompromisse einzugehen tun sich nämlich auf dem Arbeitsmarkt dutzende Bereiche auf, mit denen man sich beruflich verändern könnte. Aber ich habe inzwischen den Eindruck, dass ich eigentlich zum einen gar nicht genau weiß was ich will und zum anderen irgendwo die „eierlegende Wollmilchsau“ erwarte. Und wenn man mit so einer Erwartungshaltung an die Jobsuche herangeht, ohne gleichzeitig zu wissen wohin die Reise gehen soll, dann kann man es auch gleich bleiben lassen.
Wo kein definiertes Ziel, da auch kein konkreter Weg…
Wie ich auf diese Gedanken komme? Weil ich an fast jeder Stellenanzeige und jedem Bereich etwas auszusetzen habe. Fast kommt mir dieses Verhalten wie Selbstsabotage vor, um den Status Quo zu erhalten. Wenn ich es versuche und mich bewerbe könnte es ja zu einem Vorstellungsgespräch kommen. Vielleicht sogar zu einem Vertrag. Und damit zu neuen Aufgaben und Tätigkeitsfeldern, denen ich dann evtl. nicht gewachsen bin. Die mich überfordern. In denen ich versagen könnte. Oder die mir dann doch nicht liegen und von denen ich mir vorher falsche Vorstellungen gemacht habe.
Ich hätte das Studium nicht gebraucht um eine neue Stelle in einem anderen Gebiet zu finden. Tatsächlich ist es vermutlich so, dass ich das Studium vielleicht noch nicht mal beruflich verwerten kann, weil es ja hauptsächlich auf Leitungspositionen zugeschnitten ist (was ich vorher schon wusste) und Positionen in anderen Bereichen, die so rar sind, dass man Glück hat wenn man dort unterkommt (was ich auch vorher wusste). Warum also fange ich ein Studium an das dreieinhalb Jahre dauert, das ich u.U. gar nicht verwerten kann (was mir wie gesagt vorher schon klar war) und verharre gleichzeitig diese dreieinhalb Jahre in einem Joballtag, vor dem es mich jeden Tag graut? Warum habe ich in den letzten 6 Wochen nur zwei Bewerbungen geschrieben, obwohl es deutlich mehr gab, bei denen sich ein Versuch gelohnt hätte?
Offenbar sollte ich mir erstmal darüber Gedanken machen und diese Barriere überwinden, bevor es irgendwann tatsächlich zu einem Jobwechsel kommen kann.
LG Higgins
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