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Zusatzliteratur - Must-have für den tüchtigen Studenten?


Anchen

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Letztens beklagte sich ein Bekannter (Vollzeitstudent) darüber, wie teuer doch zusätzliche Literatur für sein Studienfach ist. Für jemanden, der doch kaum Einkünfte zu verzeichnen hat, wäre das ein herber Einschnitt in die auch sonst mageren Finanzen.

Ein Arbeitskollege, als er erfuhr, dass ich nun ein Fernstudium absolviere, drückte mir eines Morgens ein stattliches Päckchen mit Mathe-Büchern in die Hand - schließlich ist die Zusatzliteratur ziemlich teuer, und nach dem Studium braucht man diese doch sowieso nicht. Also kann ich diese solange gerne benutzen.

Ein weiterer bot mir bereits an, mich an seinem Physik-Nachschlagewerke-Regal auszutoben.

Das ganze machte mich nachdenklich. Ich benutze nämlich bisher keinerlei zusätzliche Literatur zu den Studienheften...

Zuerst dachte ich, das wäre eine Begleiterscheinung vom Vollzeitstudium. Schließlich sind wir, Fernstudenten, darauf angewiesen, dass die Studienhefte das Gesamtpacket an Wissen abdecken, die wir zum Bestehen unserer Prüfungen brauchen - ist das vielleicht der Grund, dass bei mir bisher kein Bedarf an Nachschlagewerken aufgekommen ist?

Aber nein - eine weitere Bekanntschaft absolviert ebenfalls ein Fernstudium. Ein großer Teil der Finanzen wird in riesige Schinken investiert, die dann fein säuberlich abgeschrieben und zusammengefasst werden.

Nachdenklich schaue ich mir mein Bücherregal an. Vor dem Studienbeginn hatte ich mir auch ein Paar Bücher besorgt. Da wäre das "Mathematik für Ingenieure" von Rießinger - hat sich als überflüssig erwiesen, da die Mathe-Hefte eh vom besagten Herrn verfasst sind, und die, die es nicht sind - nun, Prof. Dr. Walz schafft es auch so, alles nötige zu vermitteln. Außerdem steht da ein "Mathematik für Ingenieure I" aus der Serie "Für DUMMIES" (danke an meinen Lebensabschnittsgefährten...) - kaum ein Mal aufgeschlagen. Ach, und die Bücher des Kollegen - davon höchstens mal ein Blick in die Formelsammlung geworfen.

Was noch? Ein riesiger Backstein "Der C++ Programmierer". Günstig bei einem Kleinanzeigen-Anbieter von einem Ex-Student abgegriffen, aber auch nur, weil es ein richtiges Schnäppchen war. Bisher nicht gebraucht. C++ kommt ja auch irgendwann später im Studium. Bis dahin erfüllt es rein dekorative Zwecke.

Ach ja, und eine E-Technik Formelsammlung. Gab es damals in der Ausbildung...

Momentan schließe ich das BSRA-Modul ab. Dort, wie in jedem anderen Studienheft auch, findet man am Ende ein Literaturverzeichnis. Jedes mal bekomme ich ein mulmiges Gefühl im Bauch, wenn ich darüber stolpere - habe ich vielleicht nicht die nötige Tiefe des Stoffes verinnerlicht, um die Prüfung anständig abzuschließen? Bin ich vielleicht ein oberflächlicher Student, weil ich mir keines der Bücher in der Buchhandlung angesehen habe, geschweige denn käuflich erworben? Mache ich mit dieser Einstellung etwas falsch?

Wie seht ihr das, liebe Fernstudenten? Jauchzen eure Bücherregale unter der Last der schlauen Bücher? Schwört ihr auf zusätzliche Literatur? Oder darf sich ein Student auch mit den von der Uni bereitgestellten Materialien zufrieden geben?

... und bis dahin befrage ich ein wenig das WWW. Habe da nämlich ein Paar Fragen zum Thema Prozessorarchitektur. Ob man dazu vielleicht ein Nachschlagwerk haben sollte?..

8 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Wie seht ihr das, liebe Fernstudenten? Jauchzen eure Bücherregale unter der Last der schlauen Bücher? Schwört ihr auf zusätzliche Literatur? Oder darf sich ein Student auch mit den von der Uni bereitgestellten Materialien zufrieden geben?

Ich nutze teilweise Zusatzliteratur wenn mich das Thema interessiert. Ich nutze aber auch bei einigen Themen Youtube als Quelle wenn ich etwas nicht verstehe. Wenn ich genug davon haben wird der Kram aber verkauft! Für meine Abschlussarbeit hatte ich hier einiges an Büchern liegen. Ich hatte aber auch einen Zugang zu einem Online-Angebot. Einige Grundlagen Schinken wie du es nennst habe ich behalten weil ich vermute das ich sie für die Masterarbeit noch ein mal benötige. Der Rest ging zu Amazon Trade-IN.

Bücher sind nur für den Augenblick interessant genauso wie Internetseiten, Videos usw. Bei einigen Fächern hab ich aber auch nur mit den Studienheften gelernt.

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Bei der Fernuni Hagen gibt es einen recht schwunghaften Handel an alternativen Skripten. Ob das eher ein Zeichen für ein "hohes Niveau" oder didaktisch schlechte Unterlagen sei mal dahingestellt.

Kommt darauf an wie man studieren möchte, den Studiengang, und bei Fernstudium auch auf den Anbieter. Wenn die Skripten gut sind und alles Klausurrelevante drinsteht ist Zusatzliteratur an sich nur für das "private Selbststudium" notwendig, nicht unbedingt für den "Dienst nach Vorschrift".

Meiner Meinung nach ist Zusatzliteratur für umfassenderes Verständnis kein Fehler, die Frage ist halt wieweit man Zeit dafür hat.

Bücher die mir nur begrenzt genutzt haben und die ich nicht mehr benötige die verkaufe ich natürlich weiter um Platz für neue zu schaffen, und andere (so auch ich) sind froh drum wenn man günstiger rankommt bei den Teils doch sehr hohen Neupreisen.

Die guten Bücher die man auch als Nachschlagewerk etc. benutzen kann behält man natürlich für die private Bibliothek.

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Also ich habe mir für Elektrotechnik/Regelungstechnik Zusatzliteratur besorgt. Teilweise aus eigenem Interesse am Thema, aber auch um unter Umständen einen anderen Blickwinkel auf das Thema zu bekommen. Manchmal hilft es auch,wenn man etwas nicht versteht das ganze in anderen Worten zu lesen um es dann zu verstehen.

Den meisten zusätzlichen Input hole ich mir aber auch aus dem Netz.

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Ich denke, es kommt auf das Fach an.

Bei eher technischen oder mathematischen Studiengängen kommt man sicher mit weniger ergänzender Literatur aus, als bei andern Studiengängen wie Psychologie, Kulturwissenschaften oder Sozialwissenschaften (kein Anspruch auf Vollständigkeit).

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Zusatzliteratur wird dann unverzichtbar, wenn es an die Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten geht - also allerspätestens bei der Abschlussarbeit, in vielen Studiengängen schon vorher in Hausarbeiten etc.

Ansonsten reicht es oft aus dann auf zusätzliches Material (Literatur, Internet, Videos) zuzugreifen, wenn es Verständnisprobleme mit den Studienheften gibt.

Und ich denke wie psychodelix auch, dass das Studienfach einen Unterschied machen kann. Und vielleicht auch die Art der Hochschule (Uni vs. FH).

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Soweit ich Lernen als chemischen Prozess verstehe ergibt sich daraus noch eine nicht ganz zu vernachlässigende Tatsache: Der Übergang vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis erfolgt nur für Informationen die als Wichtig angesehen werden. Das heißt je weiter ich mich mit einem Thema beschäftige (und sei es nur Zusatliteratur überfliege) desto höher ist die Chance das mein Gehin neue Verknüpfungen schafft, die Information als Wichtig katalogisiert und dahingehend auch im Langzeitgedächtnis ablegt.

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Soweit ich Lernen als chemischen Prozess verstehe ergibt sich daraus noch eine nicht ganz zu vernachlässigende Tatsache: Der Übergang vom Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis erfolgt nur für Informationen die als Wichtig angesehen werden. Das heißt je weiter ich mich mit einem Thema beschäftige (und sei es nur Zusatliteratur überfliege) desto höher ist die Chance das mein Gehin neue Verknüpfungen schafft, die Information als Wichtig katalogisiert und dahingehend auch im Langzeitgedächtnis ablegt.

Eine spannende These. Rein logisch betrachtet unterstütze ich diese Aussage - vertiefte Kenntnisse lassen die Informationen einprägen. Jedoch glaube ich auch, dass man sich für das Thema stark interessieren muss, um diesen Übergang ins Langzeitgedächnis zu schaffen. Was widerum dazu führt, dass man sich ganz automatisch weitere Quellen zum Thema anschaut.

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@psychodelix: da ist was dran, schließlich gibt es bei naturwissenschaftlichen Fächern nicht so den großen Interpretationsfreiraum.

@Markus Jung: Stimmt, danke. Den Fall habe ich noch nicht bedacht, aber du hast volkommen recht, dass man bei der Erstellung der Abschlussarbeit nicht drum herum kommen wird.

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