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Kosten für mein Studium (Statistik)


Hallo Zusammen,

wieder mal ein Statistischer Blogeintrag. Ich habe mal zusammengetragen was mich der Bachelor und der Master an der WBH voraussichtlich kosten wird.

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Mein Bachelor hat mich 9.622,80€ insgesamt an Studiengebühren gekostet. Wenn ihr euch fragt warum das deutlich günstiger ist als heute, er war als ich mich angemeldet hatte deutlich billiger und ich habe das damalige Sommerstipendium mit 10% Rabatt bekommen. Die Thesisbetreuung hat mich 695€ gekostet. Ich hatte insgesamt 12 Klausuren und für alle ein REP genommen zu á 90€. ITI bin ich aber durchgefallen und hatte das REP zwei Mal besucht, deswegen 13x90€ für total 1.170€. Werbeprämie gabs zu dem Zeitpunkt noch nicht und ich habe 208,82€ für das Binden meiner Arbeit bezahlt. Macht also für den Bachelor total 11.696,62€. Weitere kosten sind nicht entstanden. Ich glaub ich habe zwar noch für die Hochschulzugangsprüfung einen Betrag bezahlt, ich kann mich aber nicht mehr daran erinnern, noch habe ich noch Unterlagen dazu, ausser das Zeugnis logischerweise. Fahrtkosten und Übernachtungen hatte ich nicht, da ich nicht weit von der Hochschule entfernt wohne. Ich hatte mir auch nicht extra irgendwas wie z.B. einen Laptop angeschafft, den hatte ich bereits. Da ich nicht so der Papiermensch bin, brauchte ich auch wenig bis keine Stifte und Blöcke etc. Diese "Kleinigkeiten" lasse ich einfach weg. Wer das nachrechnen will kann ja ggf. 100€ ansetzen was zwar zu viel wäre, aber wenn man sicher gehen will :-) Ich habe auch die Studiengebühren auf die Betreuungszeit gestreckt und für mich positive Effekte in der Steuerlichen Progression dadurch über längere Zeiträume erzielt. Das wird hier aber in der Rechnung nicht berücksichtigt, denn das ist was total individuelles und muss sich jeder selbst ausrechnen was sich für ihn lohnt.

Nun zum Master, der Master wird mich 11.383,20€ Studiengebühren kosten (10% Alumni-Rabatt), die Thesisbetreuung wird 780€ kosten, ich hab im Master die 3 Klausuren ohne REP geschrieben. Ich hatte meine Freundin gebeten mich noch zusätzlich zu werben und Sie hat für mich 250€ Werbeprämie bekommen die ich hier abziehe. Die Druckkosten habe ich linear hochgerechnet (Bachelor Thesis waren 60 Seiten und Master werden 80). Macht also total 12.191,63€ für den Master.

Wenn man die beiden Studiengänge zusammenzählt, dann werden die mich vor Steuer 23.888,25€ kosten. Ich habe die Kosten linear auf 5 Jahre verteilt (3 Bachelor, 2 Master) so dass pro Jahr 4.777,65€ kosten entstehen, was dann pro Monat 398,14€ wären. Das sind jetzt einfach nur Durchschnittswerte. Wenn man nun betrachtet dass man 4.777,65€ pro Jahr ansetzt, dann würde man je nach Steuerklasse zwischen 1.000 und 2.000€ an Steuer wieder bekommen, je nach Progression und Steuerklasse. Ich halte den Ball absichtlich tief. Um jetzt nicht den richtigen Steuersatz anzurechnen, hab ich einfach pro Jahr mit 1.000€ Steuerrückerstattung gerechnet, 5.000€ also auf 5 Jahre und die abgezogen. Dann werde ich 3.777,65€ pro Jahr und 314,80€ im Schnitt für die beiden Abschlüsse zusammen bezahlen.

Das klingt jetzt recht viel, aber rechnen wir nochmal nach. Nehmen wir die Summe vor Steuern von 23.888,25€. Ich werde 36 sein wenn ich mit dem Master fertig bin und müsste noch 31 Jahre arbeiten. Teilen wir also die Summe vor Steuern durch die zu erwarteten Jahre die ich noch arbeiten muss, dann müsste ich nach dem Studium eine Gehaltserhöhung von 770,59€ (Bruttojahresgehalt) erhalten damit ich meine Investition zurück habe. Wir lassen das mal weg dass man in der Zeit auch schlauer geworden ist, oder sagen wir mal, sich weiterentwickelt hat :-) Nehmen wir nun wieder an, ich hätte nach dem Bachelor ein Einstiegsgehalt von 30k gehabt, dann wären die 770,59€ die ich extra benötige eine Gehaltserhöhung von 2,57%. Wenn man also 3% mehr Gehalt nach dem Master fordert, dann sollte sich die Investition schon gelohnt haben. Die Rechnung wird natürlich durch Steuerklasse/Progression, Alter und tatsächlichem Jahreszielgehalt beeinflusst. Mal von dem Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt abgesehen würde ich nun sagen, die Investition lohnt sich!

Viele Grüße

Sebastian

17 Kommentare


Empfohlene Kommentare

grandmaster

Geschrieben

Hi Sebastian,

so kenne ich dich als Zahlenfreak!? Herzlichen Dank für die sehr transparente Darstellung. Und wenn man ehrlich ist, dann rechnet sich ein erfolgreiches Studium fasst bei 99,90% bin ich der Meinung wenn man ein wenig dahinter ist!

Gast

Geschrieben

Hey Sebastian,

eine sehr schöne Darstellung :thumbup:

Für meinen Bachelor habe ich 13.524 € bezahlt. In der Summe sind allerdings nur die Rechnungen enthalten, die durch Reps, Monatsbeiträge und Crashkurse entstanden sind. Die Kosten für die Unterbringungen und Fahrten sind da nicht enthalten.

Besonders deine Rechnung mit den 2,57 % zeigt mal wieder deutlich, dass die aktuellen Ausgaben von 13k bzw. 23k € ziemlich abschreckend wirken, aber auf langfristige Sicht eine sehr gute Investition waren/sind! :)

Ich wäre schon ziemlich enttäuscht, wenn ich nach dem Bachelor - Abschluss keine Gehaltserhöhung bekäme. :thumbdown:

Volker88

Geschrieben

Na da hoffen wir doch mal das du die 770€ Gehaltserhöhung auf dein Jahresgehalt bekommst :-)

 

Ich habe deine Rechnung mal kurz für mich überschlagen. Ich muss noch 40 Jahre arbeiten und werde für Bachelor+Master etwa 30.000€ bezahlen. D.H. ich müsste auch etwa 750€ Mehr bekommen (jährlich)

Meine erste Gehaltserhöhung nach dem Jobwechsel waren ca 12%. Nach 2 Jahren werde ich bei ca 30% Erhöhung zu meinem Facharbeiter Gehalt sein. Bezogen auf die 40 Jahre die ich noch arbeiten muss, ergibt sich, nur mit der aktuellen Gehaltserhöhung insgesamt etwa 500k€ die ich Brutto mehr verdienen werde als ohne Studium. Da sind die künftigen Gehaltserhöhungen noch nicht eingerechnet. 

 

Bei einem "anfänglichen Invest" von 15.000€ (nur Bachelor) und einem Gewinn von 500.000€ in 40 Jahren ergibt sich ein Zinssatz von Jährlich 9,2% (Brutto). Ich denke das ist eine ganz gute Verzinsung. Und das ganz ohne das Risiko das andere Geldanlagen mit ähnlichem Zinssatz bergen. Auf das Netto bezogen wird es immer noch über 5% Zinsen sein. Und da ich in einer absoluten Niedrigzinsphase investiert habe, ist es natürlich noch besser investiert :-)

 

klausu

Geschrieben

Ich bin der Meinung das Studieren sich immer lohnt. Du hast es ja bewiesen. Der Abschluss öffnet zusätzlich aber auch Türen und das lässt sich ja leider nicht direkt in Geld ausdrücken.

SebastianL

Geschrieben

Mir gefallen Eure Posts :-)

Marmotte

Geschrieben

Ich liebe Zahlen :-) Vielen Dank für die Darstellung!

Ich bin mit Fahrtkosten und Übernachtung bei den Präsenzen realistisch geschätzt bei 18.000 Euro, das sind ungefähr 20.000 CHF. Ich bin 36 wenn ich fertig bin, in Pension kann ich ab 64. Macht also nur noch 28 Jahre. Wären bei mit 715 CHF Gehaltserhöhung nach dem Bachelor im Jahr. Das ist nicht mal 1%. :blink: Verrückt!

jennys

Geschrieben

Bei den hohen Kosten muss man auch noch Extragebühren für die Thesen zahlen? Krass, das ist echt viel.

MMHHHH, also die Studiengänge lienar abzuschreiben, halte ich für sehr gewagt. Ich denke nicht, dass es sich dabei um den Werteverzehr eines Wirtschaftsgütes im Sinne des HGB bzw. des EStG handelt......:lol:;)

FeThe

Geschrieben

Interessante Rechnung, von der Seite habe ich das noch gar nicht gesehen. Ich glaube ich werde für mich auch mal so eine Rechnung anstellen, danke für den Beitrag :)

SebastianL

Geschrieben

Bei den hohen Kosten muss man auch noch Extragebühren für die Thesen zahlen? Krass, das ist echt viel.

MMHHHH, also die Studiengänge lienar abzuschreiben, halte ich für sehr gewagt. Ich denke nicht, dass es sich dabei um den Werteverzehr eines Wirtschaftsgütes im Sinne des HGB bzw. des EStG handelt......:lol:;)

Das sind ja nur grobe Rechnungen. Linear abschreiben ist eh nicht. Jeder muss das selbst rechnen und schauen was bei ihm raus kommt. Ich wollte ja nicht mein Gehalt und meine Steuererklärung offen legen :-)

WillWasWerden

Geschrieben

Krasse Summe, ich hoffe, für Dich wird sich das rechnen, Sebastian ! :thumbup:

Esme

Geschrieben

Viel. Zu. Viele. Zahlen. WUAH! :ohmy:

Markus Jung

Geschrieben

Ich finde diese Zahlen und Überlegungen sehr interessant, gerade zum ROI.

Netapp

Geschrieben

Du berücksichtigst bei deiner reinen statistischen Sicht nicht, dass das Leben nicht immer eine theoretische Konstante ist.
So "fälscht" du deine Statistik praktisch selbst. Wenn dir z.B. nach dem Master was passiert, war's das mit dem ROI (bitte nicht falsch verstehen!).

Betrachte lieber das Studium als Bereicherung deiner persönlichen Weiterentwicklung. Das kann man nicht in Geld aufwiegen.

SebastianL

Geschrieben

Das ist auch richitg, es ist halt nur ein theoretisches Modell und das was Du ansprichst ist ein Bonus den ich absichtlich völlig ausser Acht lasse. Mir ging es nur darum dass öffters mal die Frage aufkommt, ich bin schon X Jahre alt, lohnt sich das noch? Mit der Rechnung kann man sich das ungefähr selbst beantworten. Wenn man dann noch die persönliche Weiterentwicklung drauf packt, dann sollte sich das oft auch noch in einem relativ hohem Alter lohnen.

Netapp

Geschrieben

Sebastian, mach immer weiter so! Behalte deine Ziele im Auge und versuche sie zu erfüllen.
Sch... auf den ROI und mach auch noch irgendwann deine Promotion. Du bist auf dem richtigen Weg.

Ein Mensch ohne Ziele ist schon Tod.

SebastianL

Geschrieben

Mir ist der ROI auch nicht wichtig, aber es ist interessant ihn zu kennen :-)

Basster

Geschrieben

Du berücksichtigst bei deiner reinen statistischen Sicht nicht, dass das Leben nicht immer eine theoretische Konstante ist.
So "fälscht" du deine Statistik praktisch selbst. Wenn dir z.B. nach dem Master was passiert, war's das mit dem ROI (bitte nicht falsch verstehen!).

Betrachte lieber das Studium als Bereicherung deiner persönlichen Weiterentwicklung. Das kann man nicht in Geld aufwiegen.

Ich selbst habe nach der Facharbeiterausbildung den Techniker im Fernstudium (DAA) absolviert und schließe kommendes Jahr mein Fernstudium zum B.Eng (HFH) ab. Einen Master im Fernstudium plane ich aus aktueller Sicht fest mit ein.

Für beide (bzw. alle drei) Qualifikationen stand vorab natürlich die Kostenfrage im Raum. Eine einfache Überschlagsrechnung à la SebastianL hatte dieses Kriterium aber immer recht schnell bei der Entscheidungsfindung hinten angestellt. Weiterbildung schafft immer persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Dies war für mich immer das maßgebliche Argument.

Somit werte ich subjektiv beide Aspekte (das Verhältnis zwischen Kosten und Nutzen) pro berufliche Weiterbildung. Der finanzielle Ausgleich kommt dabei von ganz alleine.


Noch zwei Dinge Offtopic (bitte nicht ernst nehmen):
1)    Eine Hochschulqualifikation mindert zudem die Eintrittswahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit. Somit könnten die monatlichen, theoretischen Kosten allein durch die Minderung der Kosten für eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgedeckt werden. :-)
2)    Was hatte ein früherer Kollege auf die Frage nach seiner Motivation zum Vollzeitstudium auf dem zweiten Bildungsweg gesagt? „Was kann ich meinen Kindern später antworten, wenn sie mich fragen warum ich nicht studiert habe?
Nun ja, die Frage hat sich nun erübrigt, da meine Diplomurkunde zu Hause liegt. Im Falle des Scheiterns hätte ich ihnen wenigstens antworten können, Papa war zu blöde.“ :-)

Basti mach weiter so!

 

 

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