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Akku leer, aufgekratzt, empfindlich, vulnerabel... Himmel, lass es endlich vorüber gehen!


Hallo liebe Blogleser,

 

mindestens noch ein Dutzend weiterer Begriffe wie in der Überschrift fallen mir zu meinem Gemütszustand ein. Ich fühle mich hundsmiserabel. Ich möchte weglaufen und kann es nicht. Nein, ich muss es jetzt durchziehen.

 

Die Thesis muss in 29 Tagen bei Frau Cram sein, damit sie rechtzeitig zum Abgabetermin korrigiert und gebunden ist.

Das Worddokument, was später mal die Thesis darstellen soll, ist aktuell nur ein riesen Haufen Stückwerk.

 

Panik macht sich breit, mit der Frage, ob ich es noch rechtzeitig schaffe. Gelegentlich kommen Gedankenblitze, unbezahlten Urlaub zu nehmen. Dies erscheint aber schier unmöglich. Übernächste Woche bin ich 5 Tage in einer Fortbildung, auf die ich 4 Jahre gewartet habe. Das kann ich nicht alles sausen lassen.

 

Den ganzen Tag habe ich heute im Büro gesessen. Das Ergebnis: Die Thesis ist von 72 auf 64 Seiten geschrumpft, weil ich ziemlich viel Mist in den ersten Entwürfen geschrieben hatte. Die Zeit rennt mir davon, meine procrastinalen Persönlichkeitsanteile machen sich breit.

 

Außerdem werden die Zweifel über die Qualität der Arbeit immer größer und größer.

 

Statt weiter zu arbeiten, schreibe ich diesen Artikel. Nicht gut. Da hilft auch nicht die Nachricht über die bestandene Horrorklausur.

 

Hilfe! Ich glaube, mir ist die Thesis über den Kopf gewachsen.

 

Forensiker...

 

 

 

 

 

 

14 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Fernstudi_Psy

Geschrieben

Halte durch! Du schaffst das! *daumendrück*

Markus Jung

Geschrieben

Das klingt schon ernst, allerdings auch nicht so ungewöhnlich. Ich glaube viele haben solche Momente während ihrer Abschlussarbeit.

 

Du hast schon 64 Seiten und noch 29 Tage Zeit. Welchen Umfang der Arbeit strebst du an? Und wie ist inhaltlich im Moment der Status? Hast du schon zu allen Bereichen der Struktur etwas geschrieben, oder welche Teile sind noch komplett offen?

 

Den Gedanken irgendwo etwas mehr Zeit her zu nehmen finde ich gut. Wo kannst du dir Freiräume schaffen? Klar, die Fortbildung in der Übernächsten Woche nimmst du mit. Aber wie sieht es in den anderen Wochen aus? Vielleicht kannst du dir einzelne Tage frei nehmen, um zum Beispiel ein längeres Wochenende zu haben? Wie sieht es überhaupt an den Wochenenden aus? Sind diese weitgehend frei von Verpflichtungen oder kannst du sie dir frei schaufeln? 

 

Jetzt erstmal durchatmen. Und dann neu überlegen. Wie ist deine Stimmung denn heute gegenüber gestern? 

Forensiker

Geschrieben (bearbeitet)

Danke Markus für die sehr differenzierte Antwort.

 

Ich habe noch für exakt einen Tag Überstunden. Das wäre die einzige Möglichkeit, abgesehen von unbezahltem Urlaub, noch etwas Freiraum zu schaffen.

Jeden Samstag bis nach der Abgabe sind noch wichtige Präsenzen im Studienzentrum. Sonntags gehe für meine Tochter in die Kirche, die Ministrantin ist. Meine Frau arbeitet als Krankenschwester im Schichtdienst. D.h. die verbleibenden Sonntage kann ich mich nicht 100% auf die Thesis konzentrieren, sondern kümmere mich auch ein wenig um die Kinder, zumindest so, dass sie etwas zu Essen bekommen.

 

Daher meine Zweifel, ob ich das Pensum schaffe.

 

Ich schreibe eine empirische Arbeit. Es ist eine retrospektive Studie. Den Theorieteil habe ich so weit fertig. Muss noch überarbeitet werden, aber ok. 

Die Ergebnisse sind auch dargestellt, schriftlich und optisch. Ich muss noch einige Signifikanzen berechnen.

 

Die Diskussion ist noch nicht richtig fertig. Da muss ich teilweise noch Literatur sichten und einbauen. Es fehlt also noch Text zu einigen Kategorien der Ergebnisse. Außerdem muss ich noch einige Tabellen und Grafiken bearbeiten. 3D Darstellungen (Tortendiagramme) sollte man nicht verwenden, habe ich gelesen.

 

70 Seiten dürfen es laut Diploma nur sein.

 

Also ich empfinde die ganze Thesis so noch als Großbaustelle.

 

Vielleicht geht es mir so schlecht, weil ich das alles nicht richtig einschätzen kann. Die Ungewissheit  (inhaltlich, zeitlich, privater Rahmen) macht mich glaube fertig.

 

Da geht es mir heute nicht anders als gestern.

Bearbeitet von Forensiker
Naledi

Geschrieben

vor 11 Minuten, Forensiker sagte:

Also ich empfinde die ganze Thesis so noch als Großbaustelle.

 

Für mich als Außenstehende klingt das nach: "Haus ist fertig, steht, sieht von außen weitgehend gut aus, drinnen sind noch Dinge zu erledigen."

Für jemanden, der kein Hand- bzw. Heimwerker ist, ist so eine Situation grässlich - und wenn man nicht regelmäßig unter Abgabedruck solche Arbeiten schreibt, ist diese Nervosität kurz vor Schluss völlig normal.

Sich selbst noch mehr Druck zu machen, dürfte allerdings wenig helfen.

Ich würde die nächste Zeit so angehen:

- Bestandsaufnahme, welche Teile können im Moment so bleiben, weil zu 80% fertig?

- Was ist zwingender Bestandteil? Wie viel davon habe ich schon?

- Was von den zwingenden Teilen fehlt? Aufteilen in Einzelschritte, inkl. Zeitschätzung (ruhig großzügig schätzen).

- Die Einzelschritte priorisieren und angehen.

 

Ich kenne natürlich die Bewertungsgrundlagen für die Arbeit nicht, aber es ist meiner Erfahrung nach kein Beinbruch, wenn eine Thesis nicht perfekt ist. Ich hatte damals nach der Abgabe meiner Abschlussarbeit in Kaiserslautern einen Geistesblitz, dass ich ein relevantes Konzept vergessen hatte - wurde prompt von den Korrektoren moniert, aber die Gesamtnote war gut genug.

SebastianL

Geschrieben

Mir ging es wärend der Thesis nicht anders. Aber hey, die Thesis noch und Du bist fertig! Versuche dich mit diesem Gedanken zu motivieren!

Forensiker

Geschrieben (bearbeitet)

@Naledi

 

Vielen Dank. Ich werde versuchen so wie Du beschreibst, etwas Struktur reinzubekommen.

 

Ich bin ja sonst ein Freund des Pareto-Prinzips. Aber irgendwie klappt das diesmal nicht. Mein Anspruch ist auch so hoch, weil mein Chef international DER Experte für das Thema ist. War keine gute Idee, ihn nach einem Tipp für das Thema zu fragen. Er möchte die Thesis natürlich lesen, wenn sie fertig ist.

 

@SebastianL

Ja, ich dachte auch es hilft mir, dass es vielen zuvor auch so erging. Aber in der aktuellen Situation ist das gar nicht einfach.

 

Und... nee leider noch nicht ganz fertig.

Ende Januar steht noch die Schwerpunktklausur an. Und im März das Kolloquium zu dem ich hoffentlich zugelassen werde (wenn Thesis Note besser 4.0).

Bearbeitet von Forensiker
Markus Jung

Geschrieben

Also eigentlich finde ich den Bearbeitungsstand deiner Arbeit gut für diesen Zeitpunkt und du bist schon recht weit.

 

Was ich wirklich schwierig finde ist, dass du so wenig Zeit hast, um mal wirklich in Ruhe (damit meine ich ganze Tage) an der Arbeit was zu tun. Wenn du die Möglichkeit hast, da deine Überstunden zu nutzen und vielleicht auch zusätzlich nach unbezahltem Urlaub zu fragen, würde ich das glaube ich an deiner Stelle ernsthaft überlegen zu tun. Wenn du so auf vielleicht 2-3 Arbeitstage nur für die Thesis kommst, wo du dich auch gedanklich voll darauf einlassen kannst, könnte dich das enorm nach vorne bringen. Zumindest war das meine Erfahrung in der Diplomarbeit vor vielen, vielen Jahren.

 

Das auf 3D-Diagramme verzichtet werden sollte, habe ich auch schon gelesen. Unter anderem, weil diese weniger genau abzulesen sind und außer optischer Spielerei eigentlich keinen Mehrwert bieten.

SebastianL

Geschrieben

Eine Möglichkeit wäre ja wohl auch das Gleitzeitkonto ins Minus zu führen. Also 2 Wochen auf's gleitzeitkonto zu nehmen, dann hast Du ggf. -80h aber dafür Zeit für die Thesis. Was auch noch eine Möglichkeit ist, ist sich vom Betrieb bescheinigen zu lassen dass der Projektstreß dich von der Thesis abgehalten hat. Dann kannst ggf. noch mal paar Wochen die Thesis verlängern. Vielleicht wäre eine Kombination der Möglichkeiten Zielführend. Ansonsten einfach Augen zu und durch - Du schaffst dass! Glaube an dich und dann wird das schon. Du willst doch nicht durchfallen und noch mal von vorne mit einem anderen Thema starten, oder?! Also, das sehe ich genauso, das ist keine Option! Also nochmals: DU SCHAFFST DAS!

Forensiker

Geschrieben (bearbeitet)

Danke nochmal für die Inputs.

 

Also 80 Std. Minus sind laut Betriebsvereinbarung nicht möglich, die ich mir gerade dazu mal angeschaut habe.

 

Aber 20 Std. kann ich eigenverantwortlich ins Minus arbeiten. Habe dann 3 Monate Zeit, das Minus wieder abzubauen.

 

Das sind inkl. der Überstunden 3.63 Tage.

 

Das werde ich wohl so machen. Verlängern kommt nicht in Frage. Da komme ich mir mit der Klausur ins Gehege.

 

Merci!!

Bearbeitet von Forensiker
Esme

Geschrieben

Kannst du dich privat nicht durch Großeltern, Freunde oder so etwas entlasten?  Klar - das sollte kein Dauerzustand sein. Aber im Rahmen der Abschlußarbeit, die in 29 Tagen eh vorbei ist, würde ich das machen ohne mich gleich als Rabenmutter zu fühlen.

 

Kannst du mit deinen Stunden nicht etwas ins Minus gehen und die danach reinarbeiten? Bei uns geht das, sogar bis zu 5 Wochenarbeitszeiten (dh bei ner 40h Woche kann ich 200h ins Minus). Muss mit dem Chef abgestimmt werden, ist aber oft kein Problem. Damit hättest du keine Gehaltseinbußen und trotzdem erstmal Zeit. Und Überstunden danach sind meistens leicht gemacht - bleibt ja immer Arbeit liegen ^^

Forensiker

Geschrieben (bearbeitet)

@Esme

 

Schau mal einen Kommentar zuvor ;-)

 

Ansonsten gibt es aber keine Unterstützung. Im Gegenteil. Mein Schwiegervater ist gerade in Reha nach Aortenklappen-OP und Schwiegermutter hat keinen Führerschein. Aber so fast 4 Tage am Stück Frei sollte hoffentlich helfen.

 

 

Bearbeitet von Forensiker
Esme

Geschrieben

Huch - ich war zu langsam ^^  Ok ...

 

Knapp vier Tage sind besser als nichts. Und du hast ja wirklich schon viel geschafft. Hast du denn schon Teile deiner Arbeit zur Korrektur gegeben? Dann bekommst du jetzt schon etwas Input von außen und nicht erst am Ende.

Forensiker

Geschrieben

Nein, ich gebe sie erst ab, wenn sie komplett ist.

Sie wird nicht inhaltlich überprüft. Ich glaube das wäre auch nicht erlaubt.

Beetlejuicine

Geschrieben

Es ist schon alles gesagt. Die Kraft sei mit dir :-)

 

Fühl dich jedenfalls verstanden!

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