Come and get it
Ja, Gestern war es. Mein Vorstellungsgespräch als Geschäftsführer. Ich war den ganzen Tag nervös und hatte die Nacht zuvor schlecht geschlafen. Außerdem ging mir noch eine andere Sache durch den Kopf. Aber das gehört dazu. Ich wurde empfangen. Es hat ca. 2 Minuten gedauert bis ich auf Betriebstemperatur war. Dann war die Stimme wieder fester und ich war Don Vito Corleone, dem man nachsagt kommunikativ stark zu sein. Ich hatte mich auf das Gespräch vorbereitet. Bin mir immerwieder durchgegangen was drankommen könnte an Fragen. Ich muss sagen, jetzt mit ein paar Stunden Abstand bin ich relativ zufrieden. 1-2 mal hätte ich noch besser antworten können, aber angesichts der Nervosität ist das für mich jetzt vollkommen in Ordnung. Sie wollten den Paten näher kennenlernen und wenn ich dann 1-2 mal im Gespräch nicht 100%ig gut war, dann ist das eben auch der Pate und so sollen sie mich beurteilen.
Ich wurde also gefragt wie mein bisheriger beruflicher Lebensweg war. Warum ich aus der CH weg bin, warum ich bei der Vorgängerfirma nur so kurz war. Wo ich die Firma jetzt sehe, wo in 10 Jahren. Was meine ersten Handlungsabläufe wären. Wie mein Führungsstil ist. Was mich kommunikativ so stark macht. Ob ich denke, als bisheriger Assistent als Führungsperson anerkannt zu werden etc.
Dann habe ich ein zweifelhaftes "Kompliment" bekommen. Man würde merken dass ich mit Vollblut ein Marketingmensch bin. Ich wäre auch perfekt für den Vertrieb, denn ich könnte gut verkaufen, wie hier im Gespräch gerade mich selbst.
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr wurmt mich dieses "Vorwerkvertreterlob". Aber wenigstens hat diese Person nach dem Gespräch noch gesagt, dass ich gut vorbereitet war, man hätte es gemerkt. Das schwächt mein schlechtes Gefühl schonmal ab. Vorhin hat mir auch nochmal der Präsident eine Mail geschrieben, dass ich mich gut präsentiert hätte und am Dienstag die nächsten Vorstellungsgespräche laufen, bevor man dann in die Entscheidung geht wer in die nächste Runde kommt. Es werden wohl 3 Bewerber ausgewählt, die sich dann nochmals vor dem ganzen Präsidium vorstellen dürfen. Mal sehen ob ich diese Hürde genommen habe. Ich habe es versucht und kann mir selbst nichts vorwerfen. Wenn nicht, hat es einfach nicht sollen sein.
Es gab diese Woche noch eine sehr gute Nachricht. Ich bin ja sehr vom aktuellen Professor begeistert. Diesen habe ich am Mittwoch angeschrieben ob er sich vorstellen kann mein Betreuer für die Masterthesis zu werden. Am Donnerstag hat er mir Morgens gleich geantwortet dass es ihm eine Ehre wäre und er mich sehr gerne betreut. Ich solle jetzt noch meine zwei Module fertig machen und ihn dann via Mail kontaktieren. Ich bin glücklich. Er hat sehr hohe Anforderungen, dass suche ich. Er ist zuverlässig, motivierend und schnell mit Antworten. Ich glaube einen besseren Betreuer hätte ich nicht finden können. Bin echt froh dieses Thema so schnell abhaken zu können.
Egal wie es weitergeht, im Leben hat man es immer in der eigenen Hand. Ich bin mir sicher dass sich alles auszahlt, was ich gerade investiere. Ich habe mir selbst zu lange Grenzen gesetzt die ich als "aktuell ist das nichts" oder "wie soll das funktionieren" oder "das schaffe ich nicht" gesetzt habe. Völlig falscher Ansatz. ich selbst habe mein Glück in der Hand und ich werde jeden Tag aufs Neue für das Arbeiten und Kämpfen was mir wichtig ist. Denn geben kann ich viel, beim nehmen habe ich mir zu lange Grenzen gesetzt.
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