Gedankenkarussell
In letzter Zeit mache ich mir viele Gedanken, die sehr wenig mit meinem aktuellen Studium zu tun haben (welches ich aber weiterhin beenden möchte, keine Sorge ), wer also kein OT lesen möchte, darf diesen Blogeintrag gerne überspringen .
Gestern ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich permanent nach Gründen suche, warum ich keine Sozialarbeit studieren sollte. Also habe ich mich mal hingesetzt und alle Punkte aufgeschrieben, die dafür sprechen. Folgende Liste ist dabei herausgekommen:
Was spricht für ein Sozialarbeit-Studium:
- Sozialarbeit ist ein unheimlich breitgefächertes Feld und bietet dadurch eigentlich für jede Persönlichkeit irgendeine Arbeitsnische.
- Ich habe mich in den letzten 20 Jahren enorm weiterentwickelt und bin nicht mehr ganz so extrem verschlossen wie früher. Ich kann besser auf andere Leute zugehen und mich unterhalten. Der Job als Krankenschwester hat wesentlich dazu beigetragen, also ist vielleicht noch mehr Potenzial zur Veränderung vorhanden als ich denke.
- Es ist produktiver, stärke-bzw. ressourcenorientiert zu denken als defizitorientiert. Introversion ist keine Krankheit, kein Makel und keine Schwäche, sondern nur ein Persönlichkeitsmerkmal. Als Introvertierter habe ich viele Eigenschaften und Stärken zu bieten, die in der Sozialarbeit nützlich sein können. Vielleicht gibt es sogar Arbeitsgebiete, wo man Introversion sehr gut gebrauchen kann.
- Sozialarbeit ist eines der wenigen Themen, das mich mit echter Leidenschaft erfüllt, mich morgens aus dem Bett getrieben und zu Höchstleistungen angespornt hat. Seit ich 16 bin wollte ich nie wirklich etwas anderes werden als Sozialarbeiterin.
- Nur weil etwas schwierig ist und mich vor Herausforderungen stellt bedeutet das nicht, dass es besser ist es nicht zu tun. Mit der Einstellung geht man jeder Möglichkeit aus dem Weg, zu wachsen und zu reifen. Wenn ich so zurückblicke, hab ich mich vor allem durch Schwierigkeiten weiterentwickelt, nicht dadurch den bequemen Weg zu gehen.
- Es wird Zeit, dass ich meinen Blickwinkel ändere und meinen tief verwurzelten Introversions-Komplex ablege. Extraversion ist nicht der Maßstab aller Dinge. Nur weil gewisse Leute denken, dass Introvertierte besser im Büro aufgehoben sind, muss das noch lange nicht der Wahrheit entsprechen. Die wichtigste Frage ist doch: Glaube ich daran, dass ich diese Arbeit schaffen kann? Ja, tue ich.
Ich finde, diese Liste sieht doch ganz gut aus…
Im Übrigen bin ich bei der Suche nach Lösungen für das Problem auf einen Blog für introvertierte Menschen gestoßen. Der Betreiber als Betroffener hat ein Buch geschrieben, das vielleicht nochmal interessante Ansätze bietet und zu einer Änderung des Blickwinkels beitragen kann. Ich bin gespannt.
LG Higgins
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