Vergleich Studium und Fachwirt, erste Einschätzung
Hallo liebe Mitstreiter,
ich habe mir fest vorgenommen, im Verlauf des Studiums immer mal wieder meine Eindrücke aus dem Studium gegen die Eindrücke
aus dem IHK-Fachwirt (Industrie) zu stellen.
Warum das?
In sehr vielen Foren wird häufig extrem undifferenziert, arrogant, voreingenommen und emotional über die "Studium oder Weiterbildung"-Frage diskutiert.
Speziell "gleichwertig" und "gleichartig" im DQR (http://www.dqr.de/) sorgt regelmäßig für Spannungen zwischen den Bildungsrichtungen.
Hier wird der Abschluss eines Fachwirtes nämlich wie der Bachelor-Titel auf Stufe 6 gesehen.
Der Betriebswirt (IHK) liegt sogar auf der gleichen Stufe wie ein Master.
Vll. kann ich bei manchem Leser oder Zweifelnden für etwas mehr Fakten und Aufklärung sorgen.
btw: Ich kann natürlich nur meine Erfahrungen zwischen der IHK-Schwaben und dem BWL-Studium bei der IUBH vergleichen.
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Mein persönlicher erster Eindruck nach einem knappen halben Semester:
Modular vs. Komplettprüfung
Der modulare Aufbau meines Fernstudiums verteilt die Klausuren und den damit verbundenen Lerndruck auf das komplette Jahr. Dadurch bleiben die Anforderungen und die Motivation recht stabil hoch, der Umfang einer Klausur bleibt aber überschaubar.
Der Aufbau eines Fachwirtkurses ist komplett anders. Hier plätschert der Unterricht teils über einige Monate dahin, da die nächste Prüfung ja doch noch ein Jahr entfernt liegt. Vor der Prüfung muss dann eine große Menge Stoff verinnerlicht werden, was insgesamt die Prüfungsvorbereitung anspruchsvoll macht.
Klausurgestaltung
Durch die wenigen Klausurtermine der IHK kann dort sehr viel mehr Aufwand betrieben werden. Man spürt, dass in den Klausuren mehr "Liebe" steckt.
Auch hier kommt es vor, dass sich einzelne Fragen aus Vorjahren wiederholen, aber der Fokus liegt deutlich mehr auf Anwendung und Kombination verschiedener Disziplinen.
Es wird also ein Unternehmen mit den spezifischen Umständen vorgestellt und daraus Aufgaben aus den verschiedenen Bereichen gestellt, welche in dieser Situation notwendig sind oder diese verbessern könnten. Z.B. eine Kombination aus Personalthemen, Marketing, Controlling, Einkauf ... zur Verbesserung einer schwierigen Wettbewerbssituation.
Das vermittelte Wissen wird mehr auf die betriebliche Praxis übertragen.
Bei der IUBH wirken die (bisherigen) Klausuren teils recht lieblos gestaltet. Viele Fragen (besonders auffällig bei MC) wiederholen sich 1:1.
In der Musterklausur aus wissenschaftl. Arbeiten ist z.B. zweimal die identische MC-Frage enthalten.
Das wird aber sicher noch anders werden.
Lernaufwand
Mir persönlich scheint das individuelle Lernen besser zu liegen. Hierfür ist grundsätzlich eine gewisse Disziplin erforderlich, allerdings kann dann (für mich) eine effizientere Lernzeit geschaffen werden.
Die Fahrzeiten zur IHK entfallen und die Unterrichtsstunden waren (je nach Dozent) auch oftmals nicht wirklich wertvoll.
Dazu kommt, dass die modernen Lernmethoden der IUBH (Podcasts, Vodcasts, Online-Tests) für neue Möglichkeiten der Einbindung sorgen.
Bei einer Geschäftsreise lässt sich so im Auto ein großer Teil des Skriptes anhören. Das mag bzgl. der Intensität nicht für die Prüfung reichen, aber a bisserl was bleibt immer hängen.
Mein Eindruck ist, dass im Fernstudium mehr Stoff durch die besser Effizienz mit gleichem Aufwand vermittelt wird!
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Langer Text, sorry dafür.
Bis bald und viele Grüße,
Maddes
9 Kommentare
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