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Die Vorbereitungen beginnen und Nachtdienst nervt


Julikäfer

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Hallo alle miteinander,

 

ich habe momentan Nachtdienst. Aber ich bin so aufgeregt wegen dieser ganzen Vorbereitungssache, dass ich heute sage und schreibe gerade mal 4 Stunden geschlafen habe. Um elf war ich wach und dachte darüber nach, was ich heut schon alles erledigen könnte. Es lies mir einfach keine Ruhe. Ich konnte nicht wieder einschlafen. Nachdem ich mich bis um 12 noch im Bett rumgewälzt hatte, erbarmte ich mich mir selbst gegenüber und begab mich in die Vertikale.

 

Ich rief sogleich den Studienservice der Apollon an und informierte mich noch mal ausgiebig. Die Mitarbeiterin war sehr nett, ruhig und konnte meine Fragen alle beantworten.

Dann sattelte ich mit meiner besseren Hälfte die Pferde und erledigte alles mögliche: beglaubigte Kopie , Passbilder, einen großen Terminkalender und einen Tischkalender gekauft, dann hab ich noch bei der Krankenkasse angerufen für die Bestätigung und war last but not least noch einen Laptop kaufen.

Danach was ich so erledigt, dass ich glatt noch zwei Stunden schlafen konnte.

Gott sei dank. Ich bin jetzt etwas ausgeruhter und wieder konzerntrierter.

 

Eigentlich arbeite ich sehr gerne im Nachtdienst. Die Arbeit macht mir Spaß. Nur das mit dem Schlafen ist so ne Sache. Früher bin ich nicht vor 16 Uhr aufgestanden. Da waren 9 Stunden Schlaf nach dem Nachtdienst völlig normal. Mittlerweile bin ich froh, wenn ich nach dem ersten Toilettengang gegen halb zwölf noch mal einschlafen kann.

Das frustriert mich immer mehr. Nicht nur, dass Schlaf ja wirklich ein Grundbedürfnis ist, ich fühle mich auch nicht gut, wenn ich unkonzentriert und müde die Verantwortung für schwer kranke Kinder habe. Ich rechne die einfachsten Medikamentengaben mit dem Taschenrechner 3 mal nach, nur um keinen Fehler zu machen.

Ich bin wirklich froh, wenn ich das nicht mehr machen muss.

Auf der anderen Seite denke ich aber auch die ganze Zeit darüber nach, ob mir der Patientenkontakt nicht fehlen wird, wenn ich in eine andere Richtung gehe. Letztens habe ich ein kleines Mädchen versorgt und sie hatte ganz doll Angst und hat geweint. Als ich fertig war, fragte die Mutter die Patienten: Magst du die Julia noch? Und die Patientin grinste, sagte ja und lies mir einen Luftkuss zuschicken. LEUTE dafür bin ich Krankenschwester geworden. Und das soll ich dann nicht mehr haben?

 

Nun gut; ein anderes Thema, das mich beschäftigt ist die Freizeiteinteilung. Ihr schreibt ja alle, dass man das nicht unterschätzen soll. Und das das viel Freizeit draufgeht. Das ist mir schon bewusst. Aber ich denke mir die ganze Zeit: Ich gehe 8 Stunden arbeiten, ich schlafe 8 Stunden und dann hab ich noch 8 Stunden am Tag frei.

Ich habe keine Kinder, keine zeitaufwendigen Haustiere und auch keine zeitaufwendigen Hobbies. Ich mache ein bisschen Sport, treffe mich mit Freunden, lese und klar bei schönem Wetter gehe ich raus. Aber wenn ich bis jetzt eigentlich schon immer Zeit hatte, 4 Stunden am Tag fern zu sehen (Worauf ich nicht stolz bin), kann ich doch genau so gut, in dieser Zeit lernen. So sieht jedenfall meine Motivation aus. Und dazu kommt noch: hier studieren teilweise Mütter mit 3 Kindern. Wenn die das in 3 Jahren gebacken kriegen, dann werde ich das doch wohl in 4 Jahren "locker" schaffen.

Mir ist schon bewusst, dass ich meine Zeit intensiv und konzentriert und vorallem diszipliniert fürs Studium einsetzen muss. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich da massiv unter Druck (jedenfall nicht dauerhaft, wenn dann nur Phasenweise) komme. Jedenfalls nicht, wenn ich meinen Tagesablauf und mein Lernverhalten gut strukturiere.

 

Ist das zu naiv gedacht? Sollte ich mehr Panik schieben? Was sagen die erfahrenen unter euch?

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Huhu,

 

ich arbeite seit 9 Jahren nur nachts, habe zwei Kids (inzwischen volljährig), Haus und Hof und 6 Haustiere - und das alles alleine.

Beim Lernen war ich noch nie der kontinuierliche Typ, sondern immer erst kurz vor knapp. In meinem Noch-Präsenzstudium (allerdings Teilzeit, heißt 5 Tage am Stück im Monat und am Ende des Semesters dann die Prüfungen) hat es bisher zu einer 1 vor dem Komma gereicht.

 

Am Tag nach dem Nachtdienst hänge ich völlig durch, weil ich nicht länger als 6 Stunden am Stück schlafen kann - da nehme ich mir gar nichts vor an Lernen oder Lesen. Der Tag danach ist auch noch mau.

 

Lernen ist auch eine Frage der Motivation. Die MUSST du aufbringen - entweder kontinuierlich nach einem Plan am besten, oder zumindest kurz vor den Prüfungen.

 

Und wenn dir später der Patientenkontakt fehlen sollte, machst du was in die Richtung ehrenamtlich. 

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Ich mache inzwischen auch das 8. Jahr nur Nachtdienst, auch mit 2 Kindern, und gesegnet mit einigen Ehrenämtern. Aber ich bin ehrlich... mir hängt der Nachtdienst zum Halse raus und ich will da nur noch weg.

Ich arbeite nur Teilzeit, das ist wohl mein Vorteil, ich kann in meinen freien Zeiten morgens lernen, wenn die Kinder weg sind. Da muss ich mich dann aber auch echt konsequent gleich an den Schreibtisch begeben, wenn die Jungs raus sind. Dann habe ich so 2-3 Stunden in der Regel, manchmal auch 4 wenns gut läuft. Meistens mache ich morgens die Sachen, bei denen ich Laptop, Drucker und Schreibutensilien brauche. Lesen tue ich viel abends.

 

Patientenkontakt muss man ja nicht ganz verlieren. Ich möchte ja gern irgendwo in die Beratung, Sozialdienst oder sowas. Da hat man den ja auch, halt anders als bisher.

 

Und nein, mach Dir keine Panik! Das sortiert sich alles ein und Du wirst das auch hin bekommen.

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Ich kann diese erste "Aufgeregtheit" so gut nachfühlen. :-)

Panik haben solltest Du auf gar keinen Fall (nicht jetzt schon). Die kommt ab und zu während des Studiums mal vorbei und geht auch wieder. Wichtig ist Dein Ziel und die daraus resultierende Motivation. Dann lässt man gern gewisse Dinge mal aus, um sich um das Studium zu kümmern. Und gerade die "Neubewertung" der eigenen Zeit und das Weglassen einiger Dinge habe ich schon als Bereicherung empfunden.

Ich wünsche Dir ganz viel Spaß im Studium!

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