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Update: Arbeitssituation, Arbeitsamt und Fernstudium


Higgins

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Obwohl noch nicht so viel Zeit vergangen ist gibts doch ein paar Neuigkeiten und ich bin wenigstens ein bisschen schlauer was mein zukünftiges Vorgehen anbelangt. Deshalb hier mal ein Update über die verschiedenen beruflichen Bereiche:


Ehemaliger Arbeitgeber:


Nur der Vollständigkeit halber hier aufgeführt: Hat sich wie erwartet nicht mehr gemeldet und die Stellenanzeige ist auch aus dem Net verschwunden. Das Thema war für mich aber sowieso erledigt, deshalb keine große Traurigkeit :rolleyes:.


Beratungsgespräch mit dem Arbeitsamt :


War Ende Februar und sehr aufschlussreich, vor allem nicht so schlimm wie ich es mir vorgestellt hatte. Meine Sachbearbeiterin ist sehr nett gewesen, hat gleich von Anfang an klar gemacht, dass sie eine Eingliederung ohne "Zwang" befürwortet und dass sie von Anfang an eine Vertrauensbasis schaffen möchte. Wir hätten ja beide das gleiche Ziel, nämlich eine Festanstellung und es würde nichts bringen mir eine Arbeit aufzudrücken, die ich eigentlich nicht machen möchte. Dann würde ich nach kurzer Zeit wieder beim Arbeitsamt vorstellig werden und das sei ja nicht Sinn der Sache. Diese Einstellung von ihr hat schon mal sehr viel Druck rausgenommen und die Atmosphäre deutlich entspannt.


Wir haben dann besprochen wie es weitergehen kann und ich bin dabei relativ offen gewesen was meine gesundheitliche Situation betrifft. Sie hat dann auch verstanden, warum ich nicht mehr in die Pflege möchte und mir dann eine Stelle angeboten, die halbwegs kompatibel ist mit meinen Rücken-bzw. sonstigen Beschwerden. Das andere Stellenagebot habe ich zwar freundlich entgegengenommen, werde mich da aber definitiv nur im Notfall bewerben. Erstens weil die Klinik einen sehr schlechten Ruf hat was die Arbeitsbedingungen angeht und zweitens, weil ich nicht mehr auf 30 oder 40 Betten-Normalstationen arbeiten werde, wo man im Spätdienst alleine mit zwei Schülern dasteht. Solche Zeiten liegen hinter mir, da nehme ich dann auch gerne eine Sperre in Kauf.


Neben meiner Arbeitssituation habe ich interessehalber kurz das Thema Umschulung angesprochen. Und wie erwartet sind mir dann jede Hoffnungen, die ich mir vielleicht mal darauf gemacht haben könnte, genommen worden. Erstens weil ich einen sogenannten "Mangelberuf" habe und mir keiner eine Umschulung bezahlt, wenn in meinem Bereich händeringend Fachkräfte gesucht werden. Und zweitens weil man sich nicht (mehr) einfach aussuchen kann, in welchen Beruf man umschulen möchte. Nach diversen gesundheitlichen Gutachen wird erstmal geschaut, was man noch körperlich leisten kann. Dann wird eruriert, was der Arbeitsmarkt überhaupt hergibt, wo gesucht wird und wo Defizite bestehen. Danach bekommt man zwei Berufe vorgeschlagen und muss sich dann für einen entscheiden. Man kann also nicht frei wählen, wohin man möchte.Tja.  


Dann habe ich sie gefragt, ob ich die Zeit der Arbeitslosigkeit für ein Praktikum zur beruflichen Neuorientierung nutzen könnte. Ich dachte wenn schon arbeitslos, dann kann ich doch wenigstens endlich das noch fehlende Hauptpraktkum für die HFH ableisten. Nur ist es leider so, dass nur berufsbezogene Paktika erlaubt werden, also solche, die direkt etwas mit meinem Beruf und einem zukünftigen Arbeitgeber zu tun haben, z.B. im Rahmen einer Hospitation oder des Probearbeitens. Weil man "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen muss" und das ist mit einem längeren Praktikum eben nicht der Fall. Schade...


Wir sind dann so verblieben, dass ich pro Monat 6 Bewerbungen im Umkreis von 25 km schreiben und darüber einen Nachweis führen soll. Dieser Nachweis muss am Ende eines jeden Monats eingereicht werden und wird entsprechend kommentiert. Dazu gehörte auch eine sogenannte "Eingliederungsvereinbarung", die ich unterschreiben musste.  Und dann war das Gespräch auch schon wieder vorbei...


Aktuelle Bewerbungen:


Zwei habe ich inzwischen verschickt und von einer schon eine Rückmeldung zum Vorstellungsgespräch erhalten. Außerdem habe ich mich entschlossen, auch Bewerbungen auf Leitungspositionen mit einzubeziehen, also stellvertretende PDL, WBL usw. Auch wenn ich keine praktische Erfahrung vorweisen kann: Frechheit siegt und vielleicht versucht es ja doch ein Arbeitgeber mit mir. Wenn es klappt habe ich automatisch das Hauptpraktikum in der Tasche. Und selbst wenn sich nach ein paar Monaten rausstellen sollte, dass der Arbeitsbereich doch nichts für mich ist, dann kann ich mir die Zeit wenigstens anerkennen lassen und das PM-Studium beenden.


Außerdem habe ich beschlossen, zukünftig in Vorstellungsgesprächen authentischer zu sein, und deutlich zu sagen was ich mir erhoffe bzw. erwarte. Immerhin prüft nicht nur das Unternehmen ob ich zu ihnen passe, sondern auch ich prüfe, ob das Unternehmen meinen Vorstellungen entspricht. Mir ist nämlich beim Vorstellungsgespräch mit meinem letzten AG im Nachhinein bewusst geworden, dass ich viel zu "gefällig" agiere, wenn ich einen Job unbedingt haben möchte. Dabei blende ich dann ganz gerne mal negative Schwingungen und Zweifel aus. Da muss sich unbedingt was ändern.   


Fernstudium:


Momentan bereite ich mich auf die Prüfungen in April, Mai und Juni bei der HFH vor. Wenigstens hier möchte ich meinen Zeitplan einhalten. Außerdem habe ich einen Immatrikulationsantrag für das SS 2016 an die DIPLOMA verschickt und heute die Eingangsbestätigung erhalten. Immatrikuliert wird dann offiziell erst, wenn die Akkreditierung abgeschlossen ist.


Ja, ich weiß, so ein Doppelstudium auf den letzten Metern ist stressig und vielleicht bin ich auch zu naiv was die Arbeitsbelastung angeht, aber versuchen möchte ich es wenigstens. Wozu Zeit verlieren, die meisten Klausuren bei der HFH habe ich bald geschafft und dann bleiben nur noch zwei Hausarbeiten und die BA übrig. Und die eine Hausarbeit wird nichtmal benotet, sondern nur mit bestanden/nicht bestanden gewertet. Irgendwie kann und möchte ich nicht mehr länger warten...:blushing:


LG Higgins

 

 

9 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Das ist DIE große Frage - wie kann man den Pflegeberuf attraktiver gestalten, finanziell ist ja der Spielraum bei eigentlich allen "Non-Profit" Einrichtungen (sicher die Mehrheit der Krankenhäuser & Altenheime) äußerst begrenzt ?

 

 

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Ach Mensch.... ich hätte Dir ja von Herzen gegönnt, wenn sie Dir die Umschulung ermöglicht hätten. 

Aber es deckt sich genau mit den Informationen, die ich von der Rentenversicherung hatte.

 

Ich finde den Entschluss zum Doppelstudium mutig und gut und drücke Dir alle Daumen. Und ich werde gespannt weiter verfolgen, wie es Dir dabei ergeht.... weil ich ja nach wie vor diese Option auf dem Schirm habe.

 

 

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Dein Beitrag klingt sehr selbstbewusst und auch positiv hoffnungsvoll, auch wenn nicht alles einfach ist, das gefällt mir.

 

Auch schön mal zu lesen, dass ein Kontakt zum Arbeitsamt durchaus positiv ablaufen kann.

 

Ich drücke dir fest die Daumen, dass sich schnell eine gute berufliche Lösung für dich findet.

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Ich finde das irgendwie immer bescheiden von der Arbeitsagentur. Ich verstehe nicht was dagegen spricht sich ein Praktikum auszusuchen für 6 Monate und in der Zeit dann nicht ALG I zu beziehen und aus der Statistik raus zu sein, Wenn der Abschluß gemacht wurde, dann ist es ja noch einfacher Dich zu vermitteln, da hätten die i.d.R. auch ein Interesse daran, bzw. der Staat selbst. Aber das nervt mich irgendwie an so einer Behörde, die schauen nur auf ihre Zahlen statt zu sagen, ok, dann verdient er mehr Geld und der Staat hat auch was von, von Dir selbst mal abgesehen, was dann eine Win-Win Sitzuation wäre.

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@Willwaswerden: Naja, so lange sich an dem Gesundheitswesen hier nichts Wesentliches verändert, wird es sehr schwer bzw. unmöglich sein den Beruf in DE attraktiver zu gestalten.

 

@Markus: Das ist eher Zweckoptimismus. Mein Selbstbewusstsein ist durch die ganze Geschichte leider ganz schon angekratzt (siehe unten), aber ich versuche trotz allem nach vorne zu schauen.

 

@SebastianL: Das mit dem Praktikum stört mich auch und ich verstehe es so gar nicht. Aber wie du schon sagst: Es ist eine Behörde und da wird eben auch so gedacht, deshalb habe ich eigentlich auch nichts anderes erwartet.

 

Gestern kam übrigens das Arbeitszeugnis von meinem ehemaligen AG an....Tja, was soll ich sagen: schlecht, schlechter, bodenlos :(. Ich habs dann einer Freundin am Telefon vorgelesen, die mir geraten hat es anzufechten. Große Hoffnung habe ich da zwar nicht, werde es aber versuchen.

 

LG Higgins

 

 

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Auf jeden Fall anfechten! Das habe ich bei meinem letzten AG vor der Elternzeit auch gemacht und am Ende ein gutes Zeugnis erhalten!

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Anfechten würde ich es auch. Und ansonsten überlegen, ob du es bis dahin vielleicht bei Bewerbungen gar nicht vorlegst und auf Nachfrage anbietest, es nachzureichen. 

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