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Maximal- oder Minimalprinzip?


Abilifly

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Maximal- oder Minimalprinzip - Führt beides zum Studienerfolg? 

 

Durch einige Kommentare in meinem Blog habe ich mir Gedanken darüber gemacht, welchen Stellenwert das Studium in meinem Leben hat. Aber ich glaube es geht dabei nicht nur ums Studium, sondern generell darum welchen Stellenwert man dem Beruf und der Karriere in seinem Leben einräumt. 

 

Das Studium ist im Moment definitiv das zentrale berufliche Element. Ich gehe zwar noch einem Nebenjob nach - um mir das ganze eben finanzieren zu können - aber die Konzentration liegt doch definitiv beim Studium. Das liegt auch daran, weil es für mich nicht einfach eine Weiterbildung ist, sondern eben mein berufsqualifizierender Abschluss und schon immer das was von vorneherein feststand. Denn nur mit Bachelor fühle ich mich nicht als wirklichen Hochschulabsolvent. 

Dass mir aber trotzdem die Karriere, der Studienerfolg nicht im Mittelpunkt meines Leben steht, könnte man vielleicht daran erkennen, dass ich trotz fast gleichen Karrierechancen lieber nen Fernmaster mache statt mir mit meinem Bachelor einen vernünftigen Job zu suchen mit dem ich deutlich schneller erfolgreich werden könnte.
Jedenfalls habe ich das Gefühl eher nach dem Minimalprinzip zu studieren. Ich habe ein festgelegtes Ziel und investiere so wenig wie möglich um das Ziel zu erreichen. Gerade im Fernstudium aber auch im Präsenzstudium sind mir viele Studenten begegnet, die das ganze wohl eher nach dem Maximalprinzip durchziehen. 

Dabei wird der Mitteleinsatz daran festgemacht wieviel Zeit man hat und wieviel man maximal investieren kann. Hat Jemand 4 Stunden Zeit am Tag, investiert er die ins Studium. Ein festes Ziel besteht nicht, sondern das Ziel ist das bestmöglichste zu erreichen. Mein Ding war das noch nie, da ich gerne auf eine gute Work Life Balance achte und darauf einen großen Wert lege. Denn nur wenn ich nicht gestresst und ausgeglichen bin kann ich gut lernen.  Daher frage ich mich wieso das so ist und was wirklich die sinnvolle Strategie ist. 

 

Bei dieser Überlegung bin ich auf das Optimumprinzip gestoßen und glaube sogar, dass ich mich automatisch daran orientiere und daher bis jetzt mit recht wenig Aufwand ganz ordentlich zurecht kam.

"Beim Optimumprinzip steht das opimale Verhältnis im Vordergrund, das für den angestrebten Nutzen durch den gezielten Einsatz der vorhandenen Mittel zu erreichen gilt. Eine Steigerung des Nutzens möchte man mit überschaubaren Kosten herbeiführen und zum Beispiel wird eine Autobahn mit wenigen finanziellen Mitteln so gebaut, dass diese schneller befahren werden kann und dadurch ein Gewinn an Geschwindigkeit entsteht."

 

Auf das Studium kann das ganz gut übertragen werden. Eine 1,0 zu schreiben ist mit einem unverhältnismäßig hohen Vorbereitungsaufwand verbunden. Ein vielfaches des Lernaufwandes, der für eine 2,3 beispielsweise notwendig ist. Wenn man genauer darüber nachdenkt wird schnell klar, wer sich einzelne Fächer rausspickt, die einem besser gefallen und hier extrem viel Zeit investiert, weil er eine 1,x will und sich hingegen in Mathe nach dem Prinzip 4 gewinnt vorbereitet wird im Endeffekt bei viel höherem Lernaufwand das gleiche Ergebnis erzielen wie wenn er sich für beide Fächer so vorbereitet hätte, dass er in jedem Fach eine mittelmäßige Note erzielt. Das bedeutet je größer die Streuung der Einzelnoten, desto höher ist der Aufwand. Bei gleichem Durchschnitt. 

 

 

 

12 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Du hast es eh schon erfasst. Für die meisten ist weder das Minimum- noch das Maximumprinzip das richtige Mittel.

Bei ersterem wird es viel zu oft sehr knapp, letzteres hat wie du schon sagtest einen unverhältnismäßig hohen Aufwand.

 

Ich seh das so wie du. Wenn ich mit (für mich) vertretbarem Aufwand einen 2,* schaffe, hab ich dann wirklich was davon, auf mein Leben bezogen, noch x-mal so viele Stunden zu investieren für eine 1,*

 

 

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Ich persönlich versuche mein Master-Studium im Maximalprinzip abzuschließen. Ich will so viel Wissen, Erfahrung und dementsprechend auch die Noten mitzunehmen wie nur geht. Warum sollte es sonst machen?

Einen Bachelor habe ich schon und nur studieren um des studieren willens ist mir definitiv zu wenig.

Das bedeutet für mich natürlich Einschränkungen im Privatbereich, aber für den überschaubaren Zeitraum von zwei Jahren ist das akzeptabel. Dafür habe ich von dem Wissen und den Noten den Rest meines Lebens lang etwas.

 

Das ist jetzt natürlich meine ganz persönliche Meinung. Und grundsätzlich ist das auch ein sehr subjektives Thema wie ich finde. Was für den einen schon zu viel ist, ist dem anderen noch zu wenig.

 

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Wenn man es genau nimmt, handelt doch jeder irgendwie nach dem Optimalprinzip. Nur strebt jeder einen anderen Nutzen an. chryssi strebt Wissen, Erfahrung und gute Noten an und wird dies gezielt durch den Einsatz effektiver Lernstrategien zu erreichen versuchen. Auf der Schiene fahre ich übrigens auch. Andere die eher Richtung Minimalprinzip tendieren haben dann "einfach bestehen" als angestrebten Nutzen und versuchen das mit dem optimalen Aufwand zu erreichen. Hinzu kommt, dass Personen, die zwar den gleichen Nutzen anstreben, nicht unbedingt den gleichen Aufwand betreiben müssen um diesen zu erreichen.

Man kann das ja auch auf einzelne Module runter brechen. Das eine ist mir vom Wissen was vermittelt wird nicht so wichtig, also lerne ich nur so, dass ich bestehe (wird bei mir als anerkannte Streberin wohl eher selten passieren) und stecke die Zeit in ein interessanteres und für meine Arbeit vielleicht relevanteres Modul. Vielleicht habe ich hier rein rechnerisch einen höheren Aufwand bei gleichem Notendurchschnitt, aber auf der anderen Seite hinterher einen größeren persönlich empfundenen Nutzen?!

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Natürlich bedeutet Minimalprinzip nicht, dass man mit "4 gewinnt" in die Klausuren gehen muss, sondern dass man sich ein festes Ergebnis setzt und dafür so wenig versucht wie möglich zu tun. Bei mir ist das der 2,x Bereich, den ich anstrebe. Denn damit krieg ich nen Job und es ist für mich noch tolerierbar.

Natürlich ist es was anderes wie wenn man wegen des Wissens und des Stoffes wegen studiert. Gerade das findet man denke ich häufiger an der Fernuni. Da ist es irgendwie was persönlicheres was einen reizt. Für Jemanden, der wie ich nach dem Abi direkt studieren geht für den Beruf sieht das ganze häufiger wie auch beim Abi. Hauptsache passabel abschließen, aber mehr als muss als als persönliche Erfüllung. 
Richtig ist ja, dass nur ein winziger Bruchteil - gerade im Wirtschaftsstudium - später im Beruf nochmal gebraucht wird. Also vom Stoff her. Und hat man erst mal nen Job gefunden und ist darin länger tätig ist der Studienschnitt fast egal. 
Deshalb seh ich eigentlich das Studium - klar auch als persönliche Erfahrung - aber vor allem auch als Eintrittskarte in die Arbeitswelt, in den von mir präferierten Job. 
Zudem hat man als Vollzeitstudent eben wirklich viele Freiheiten, die man so nie wieder haben wird vermutlich. 

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Optimal ist das 20:80 Prinzip. Das habe ich irgendwo in meinen Bildungswissenschaftsunterlagen gelesen.

Mit 20 Prozent Einsatz kann man 80 Prozent Leistung erbringen.

Je näher man sich den 100 Prozent annähert desto mehr Aufwand an Einsatz (Zeit) ist notwendig.

 

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@csab8362: Das ist das Paretoprinzip, das davon ausgeht, das für die letzten 20 Prozent 80 Prozent Aufwand notwendig wären, oder umgekehrt das mit 20 Prozent Aufwand schon 80 Prozent der Leistung erreicht wird.

 

Ich denke, im Studium kommt es erstmal darauf an, welches Ziel ich damit erreichen möchte, zum Beispiel:

  • schneller Abschluss
  • gute Noten
  • viel Wissen

Das Ziel könnte aber auch einfach eine schöne Lebenszeit sein oder viele Kommilitonen kennen zu lernen oder nur irgendwie durchzukommen etc.

 

Und dann gilt es zu überlegen, wie dieses Ziel erreicht werden kann und wie viel Risiko ich dafür eingehen möchte bzw. was ich bereit bin zu investieren.

 

Um schnell zum Abschluss zu kommen, kann ich zum Beispiel auf "Vier gewinnt" spielen. Das kann klappen und ich bin sehr schnell und trotzdem noch mit akzeptablem Ergebnis fertig, es kann aber auch schief gehen und durch viele durchgefallene Klausuren studiere ich letztlich länger als gedacht. Oder ich kann dieses Ziel versuchen zu erreichen, in dem ich das Studium zu meinem einzigen Lebensinhalt mache und 12 Stunden am Tag lerne. Erhöht die Chancen auf einen schnellen und guten Abschluss (sofern ich nicht vorher zusammen breche ?) bedeutet aber auch für die Zeit des Studiums kein sonstiges Leben mehr zu haben. Das wären die beiden extremen Varianten, und viele entscheiden sich für einen Weg dazwischen. In diesem Beispiel könnte der so aussehen, zumindest auf befriedigende Leistungen aus zu sein, so dass es immer noch bestanden ist, wenn es mal schlechter läuft, viel für das Studium zu tun, aber dennoch die eine und andere Party mit zu nehmen usw.

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Wenn man das ganze allerdings wieder auf die beruflichen Chancen bezieht wird eigentlich recht schnell deutlich, dass ein 1,7er gegenüber einem 2,3 er Abschluss zwar deutlich schwerer zu erreichen ist, aber doch kaum bessere Berufschancen mit sich bringt. Meine Erfahrung und Recherchen und Gesprächen im Freundeskreis und unter Kommilitonen zeigte zumindest eher, dasses soetwas wie einen "Cut" gibt, der so etwa bei 2,5 oder 2,7 liegt. Der nächste Cut dann bei rund 3,0, wo wirklich die Chancen der Bewerbung sinken. Wirklich top Abschlussnoten wie 1,0 bis 1,5 kommen natürlich schon etwas besser an, wobei ich oft erlebt hab, dass solche Abschlussnoten eher mit einer seltsamen Art von Mensch assoziiert werden.  Ich denke solang man 2,5 oder besser hat ist die Abschlussnote was redundant, zählen tut dann die Studieninhalte, Schwerpunkte, Uni/FH, praktische Erfahrungen und letztlich auch die Persönlichkeit. 

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Am 3.6.2016 at 16:28 , Markus Jung sagte:

Das ist das Paretoprinzip, das davon ausgeht, das für die letzten 20 Prozent 80 Prozent Aufwand notwendig wären, oder umgekehrt das mit 20 Prozent Aufwand schon 80 Prozent der Leistung erreicht wird.

 

Seit vielen Jahren MEIN Prinzip. Anders würde ich gar nicht klarkommen. :lol:

 

Wobei ich noch differenziere zwischen "einfach nur bestehen" und einer "sehr guten bis guten Note".

 

Manchmal muss es etwas "mehr" 20% sein. ;)

Bearbeitet von psychodelix
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Naja, wenn mir jemand einen Tipp geben kann, wie sich das Ergebnis der Prüfung schon in der Vorbereitung niederschlägt kann mir diesen gerne geben! Ich beziehe das nicht auf 4,0 vs. 1,0 sondern eher die o.g. 1,7 vs. 2,3. 

 

Ich habe bei der Prüfungsvorbereitung schon immens Zeit investiert und hatte nachher eine nicht so erfreuliche Note. Gleiches umgekehrt: kaum gelernt und es war nachher eine 1,0. Ich finde, dass kann man vorher nicht immer so unbedingt sagen. 

 

Auch muss man unterscheiden: an der Fernuni gibt es Module zum Auswendiglernen und zum Rechnen. Bei den Rechenfächern kann man "einfach" die alten Klausuren durchrechnen und eine gute Note erreichen (wenn einem das Rechnen liegt erschließt sich auch vieles im Zusammenhang). Bei den Fächern zum Auswendiglernen ist gefühlt jedes Wort wichtig-klar kann man pockern aber in der Regel ist es empfehlenswerter mehr Zeit reinzustecken und den Stoff einfach auswendigzulernen...

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Natürlich kann man das soo konkret nicht vorher fest machen, ob es jetzt eine 2,3 oder 1,7 wird. Das kommt ja auch immer wieder auf vieles an, was man nicht beeinflussen kann, Glück, Konzentrationsvermögen in der Klausur, Schwierigkeit der Klausur oder auch was grad in der Klausur kommt. Ob es einem liegt oder nicht. Also sehr vieles was man nicht vorhersehen kann. 

Ich denke keiner weiß vorher, was er in der Klausur schreiben wird, außer man weiß, dass man durchfällt. ?

Aber so im großen und ganzen hat man ja schon ein Gefühl dafür, ob man richtig gut vorbereitet ist oder eher so lala oder eher schlecht. Zumindest geht es mir dabei so. 

Ich habs eben auch im Bekanntenkreis oft erlebt, dass Leute wirklich für ein bestimmtes Fach gebrannt haben, das Wissen perfektioniert haben, jedes Detail gelernt haben und für Mathe in der gleichen Klausurphase eben gesagt haben "hauptsache bestanden". Das ist eben dann was wo ich mir denke wieso?. Selbst wenn du ne 1,0 in dem einen Fach schreibst und in Mathe ne 4,0, hast du trotzdem nur ne 2,5. Wenn du ne 1,7 Schreibst und in Mathe ne 3,0 hast du trotzdem ne bessere Durchschnittsnote. Und eine 1,0 ist eben mit utopischem Aufwand verbunden, wohingegen der Aufwand um von na 4,0 auf ne 3,0 zu kommen nicht so groß ist. 

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Ich denke, wenn jemand für ein Fach "brennt", dann fällt es ihm gar nicht so schwer, dafür mehr Zeit zu investieren und er bemerkt diese gar nicht so sehr, während vielleicht jede Minute in Mathe ein Qual war und einem wie eine ganze Stunde vor kam.

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Das kann sein. Allerdings haben wir ja dennoch lediglich 24h die wir verwenden können. Ich denke daher, dass man sowas dann als Freizeit verbuchen sollte, denn im Endeffekt nützt diese Mehrarbeit am Lieblingsfach ja wirklich nur sehr bedingt dem Studium oder steht diesem gar im Weg, wenn man dadurch weniger Zeit für ein annderes Fach aufwendet.

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