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Exkurs: Hochschulzugangsprüfung - Ablauf


MrMoro12

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Prüfung

 

Wie in meinem Forumsbeitrag angekündigt, möchte ich in meinem Blog auf die Hochschulzugangsprüfung (HZP) von der WINGS eingehen.

 

Zitat

 


Die erfolgreich abgelegte Hochschulzugangsprüfung berechtigt beruflich Qualifizierte ohne Hochschulzugangsberechtigung (das ist die Meisterprüfung oder ein mit der Meisterprüfung vergleichbarer Abschluss der beruflichen Aufstiegsfortbildung) in Deutschland an einer Hochschule zu studieren. Die Hochschulzugangsprüfung nach der jeweiligen landesrechtlichen Zugangsprüfungsverordnung hat nichts mit der Hochschulzulassung zu tun, die die quantitative Begrenzung von Studienbewerbern (Zulassungsbeschränkung) zu einzelnen (überfüllten) Studiengängen zu regeln versucht (Numerus clausus).

In der Prüfung sind die für das Studium im gewählten Studiengang notwendigen Fähigkeiten und Kenntnisse nachzuweisen, insbesondere die Fähigkeit, Strukturen und Zusammenhänge zu erkennen, sowie auf Selbständigkeit gegründete Denk- und Urteilsfähigkeit und Verständnis für wissenschaftliche Fragen; zu diesen Voraussetzungen gehört auch Sicherheit im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der deutschen Sprache. In der Prüfung soll an die beruflichen Qualifikationen des Bewerbers angeknüpft werden. Die Prüfung ist die Nachfolgerin der von 1924 bis 1984 geltenden Begabtenprüfungs-Ordnung, im Gegensatz zu dieser können sich heute nur noch beruflich Qualifizierte melden, zur früheren Prüfung konnten auch Begabte ohne berufliche Qualifikation zugelassen werden.

Die Hochschulzugangsprüfungen nach dem Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 6. März 2009[1] sind je nach den danach erfolgten landesrechtlichen Regelungen leicht verschieden und müssen in allen Ländern der Bundesrepublik Deutschland für ein Studium abgelegt werden. Ausnahme: Beruflich Qualifizierte, die eine Meisterprüfung abgelegt oder ein mit der Meisterprüfung vergleichbaren Abschluss der beruflichen Aufstiegsfortbildung erworben haben, können ohne Prüfung studieren, so in Berlin: nach § 11 des Gesetzes über die Hochschulen im Land Berlin (Berliner Hochschulgesetz – BerlHG) in der Fassung vom 26. Juli 2011 (GVBl. S. 378)[2]; in Hessen nach § 54 Abs. 2 Satz 1 Nr. 4 des Hessischen Hochschulgesetzes vom 14. Dezember 2009[3] in Verbindung mit § 1 Verordnung über den Zugang beruflich Qualifizierter zu den Hochschulen im Lande Hessen vom 7. Juli 2010[4].

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hochschulzugangsprüfung
 

 

 

Anreise & Hotel:

Es ging nach Frankfurt, an einem Freitagnachmittag. Mehr muss man glaube ich nicht sagen ;-) Wir kamen jedenfalls am Abend an, losgefahren sind wir gegen Mittag. (aus Richtung Dortmund).

Wir - damit meine Ich mich selbst, meine Frau und meinen Sohn. Meine Frau war vorher noch nie in Frankfurt gewesen, das muss man doch mal gesehen haben - so unser Tenor.

Im Hotel angekommen erste Ernüchterung. Das Hotel war rappelvoll und wir haben ein winziges Zimmer im Dachgeschoss bekommen wo man sich einmal um die eigene Achse drehen konnte. Dazu war es noch warm und stickig. [Wir hatten 3 Wochen im Voraus gebucht, Sparangebot].

Die Lage des Hotel's war gut. Ein paar hundert Meter die Straße rauf war das große "Deutsche Bank" Hochhaus, nebenan das Generalkonsulat von Irak. Trotzdem war in der "Belebten" Straße gegenüber richtig was los. Auf dem Weg zum Sparkassenautomaten wurde ich 3 mal angesprochen ob ich Gras, oder Hasch kaufen möchte.. Sollte mir das zu denken geben? :-D

Die Nacht war schrecklich. Stickig, und laut. Ungefähr alle 3 Minuten kam ein Einsatzwagen mit Blaulicht die "große Straße" (in ca. 250m Entfernung) Langgefahren. Mein Sohn fand das ganz toll und war bis 00:00 wach. Vorbereitungszeit im Sinne von: "Nochmal alles in Kurzzeitgedächtnis" war nicht möglich. Naja, war ich selbst schuld.

 

Prüfungstag:

Die Prüfung habe ich am 04.06.2016 in Frankfurt am Main - Goethe Universität, Campus Westend abgelegt. Ich kam einige Minuten zu spät, bzw. war ich beim Austeilen der Umschläge gerade am Platz angekommen. Ich habe den Weg vom Hotel zur Uni falsch eingeschätzt.. bzw. war die Parkplatzsuche schwerer als angenommen. Die Goethe Uni hat eine eigene Tiefgarage wo ich angeblich nicht parken durfte.. erst nachdem ich 5€ "Schmiergeld" bezahlt habe bekam ich eine Karte. War mir egal, war sowieso schon zu spät.

 

Prüfung:

Jetzt vermutlich der interessante Teil.. die Prüfung.

 

Allgemeiner Teil:

 

Anders als im Internet nachzulesen konnte man sich keinen Zeitungsartikel aussuchen. Es wurden einem ein Aufgabenblatt und dann der Artikel zur Verfügung gestellt. Ein paar Minuten später dann karierte A4 Blätter. Am Anfang war man sehr beschäftigt den Text zu lesen und zu bearbeiten. Unterstreichen, markieren, Überschriften & Zusammenfassungen für einzelne Absätze bilden etc.

 

Es ging übrigens um diesen Artikel: Marktwirtschaft: Effizient, aber nicht gerecht.

 

Aufgabenstellung war in etwa so: Gliederung erstellen, Kernaussagen aufschreiben, Zusammenfassung mit eigenen Worten und dann eine eigene Stellungnahme.

 

Die Gliederung die ich erstelle war ungefähr so aufgebaut:

 

1. Einleitung

2. Trend Vermögensungleichheit

2.1 Vermögensvermehrung durch Anlage

2.2 Vermögensweitergabe durch Erbschaft

2.3 Reinvestition

3. Eingreifen des Staates

3.1 Milderndes Eingreifen / Sozialstaatsprinzip - Solidaritätsprinzip

3.2 Grenzen des Sozialstaats

3.3 Warum braucht es Grenzen

4. Internationaler Kontext

4.1 Staatsquote

4.2 Arbeitslosenquote

5. Nationale Perspektive

5.1 Agenda 2010

5.2 .. weiß ich nicht mehr

6. Fazit

 

So ungefähr sah meine Gliederung aus.. ob's richtig ist weiß ich nicht. 2 weitere Seiten habe ich noch erläutert warum ich die Gliederung so gegliedert habe.

Danach die Kernaussagen.. habe da alle Aussagen vom Autor aufgeschrieben, ob richtig.. oder falsch musste ich ja zum Glück nicht beschreiben. Seine erste Kernaussage war ja schon in der Einleitung: Die Marktwirtschaft ist Effizient, aber nicht gerecht.. weitere 5, oder 6 folgten.

Die Zusammenfassung war solala. Bin ein paar mal im Tempus gewechselt, war total irritiert von der Aufgabenstellung "In eigenen Worten". Hatte immer im Kopf was in diversen Deutsch-Anleitungen stand. indirekte Rede, Konjunktiv I etc. pp. Hätte ich das bloß nicht gelesen und hätte einfach so geschrieben wie ich das für mich selbst Zusammengefasst hätte. Ich hoffe es reicht da noch zum Bestehen.

Stellungnahme: Im Grunde habe ich den Autor zugestimmt. Habe dann als Beispiel noch Industrie 4.0 hinzugefügt. Hier muss der Arbeitnehmer am Ball bleiben und sich weiter qualifizieren Jeder ist seines Glückes Schmied war so meine Aussage. "Wir würden ja nicht mehr zu Zeiten der Manchester Werke leben". Ich hoffe damit habe ich mich nicht ins Aus katapultiert :-/

 

Fachteil:

 

Es waren unter anderem noch angehende Wirtschaftsinformatiker, Wirtschaftrechtler und Wirtschaftsingenieure vor Ort.. wenn ich richtig aufgepasst habe.

Am schlimmsten traf es aber wohl die vom Fachbereich BWL. Zwei Kandidaten haben ziemlich schnell abgegeben. Ob das ein gutes, oder schlechtes Zeichen ist, weiß ich nicht.. denke aber eher letzteres.

Die Fragen waren für einen "Anfänger" schwer zu beantworten. Der Fachteil unterscheidet sich enorm von den Beispielaufgaben die Veröffentlicht wurden.

Ein paar sind auch ziemlich lange auf dem Klo verschwunden ;-) Ab und an hätte auch ich mir ein Handy auf dem Klo gewünscht.

 

"Nennen Sie die Gleichung um die Lagerumschlaghäufigkeit zu berechnen"; "Welchen Zielbereich sollte die Liquidität 1 Grades aufweisen?"; "Was verstehen Sie unter der goldenen Bankregel?"; "Wie ist die Istkostenrechnung definiert?" usw.

 

Ich fand die Aufgaben waren auffällig scharf formuliert. Die hätte man ja im Grunde mit einem Satz beantworten können. 5 von 10 Aufgaben habe ich so direkt nicht beantworten können. Ich wusste z.B. nicht welcher Zielbereich die Liquidität 1 Grades aufweisen sollte. Wusste aber wofür die gut ist.. warum die nicht zu hoch (idle Capital), oder zu niedrig (Zahlungsunfähgikeit / Ein Unternehmen kann Vermögend, trotzdem Zahlungsunfähig sein)  sein sollte. Aber trotzdem habe ich damit die konkrete Frage nicht beantworten können, habe aber weit ausgeholt und bin für den Fachteil auf 7 Seiten gekommen - für den allgemeinen Teil kam ich übrigens auf 12 Seiten. Ich bin mal sehr gespannt wie es bewertet wird. Wenn die korrigierenden Professoren nur darauf schauen, ob die Frage so direkt beantwortet wurde.. dann wird es knapp für mich 50:50.

 

 

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Das war ja ganz schön abenteuerlich. Ich drücke dir die Daumen, dass es gereicht hat.

 

Gerade die schlechten Rahmenbedingungen mit dem Hotel hätten mich schon belastet. Gut, Anreise hätte ich wahrscheinlich mit dem Zug gemacht. Wobei als Familie dann doch vielleicht auch nicht.

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Das klingt wirklich ziemlich anstrengend!

Wann bekommt man denn die Ergebnisse?

Gedrückte Daumen für ein positives Ergebnis!

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Am 6.6.2016 at 15:54 , Markus Jung sagte:

Das war ja ganz schön abenteuerlich. Ich drücke dir die Daumen, dass es gereicht hat.

 

Gerade die schlechten Rahmenbedingungen mit dem Hotel hätten mich schon belastet. Gut, Anreise hätte ich wahrscheinlich mit dem Zug gemacht. Wobei als Familie dann doch vielleicht auch nicht.

 

War auch wirklich eine absolute Belastung. Mache ich kein zweites Mal *gg*

 

vor 5 Stunden, schwedi sagte:

Das klingt wirklich ziemlich anstrengend!

Wann bekommt man denn die Ergebnisse?

Gedrückte Daumen für ein positives Ergebnis!

 

Die Aufsicht sagte: so nach 4-6 Wochen. Ich bin mal gespannt.. kann den Ausgang so überhaupt nicht einschätzen.

 

Vielen Dank für's Daumen drücken :-)

Bearbeitet von MrMoro12
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