Was tun, wenn Absagen kommen? Alternativen
Okay, so allmählich geht die Bewerbungsfrist vieler Bachelor- und Masterstudiengänge in die letzte Runde (am 15.07. ist in der Regel sense) und ich überlege fieberhaft, ob ich mich noch für das ein- oder andere einschreiben sollte.
Bei vier Präsenzuniversitäten liegen nun Bewerbungen für einen Psychologie-Master. Leider ist die Wahrscheinlichkeit, vom Fleck weg genommen zu werden, sehr gering. Da ich mich darauf also nicht verlassen kann, denke ich über Alternativen nach.
Offiziell bin ich noch in Elternzeit und möchte diese auch dazu nutzen, um mich weiterzubilden bzw. zu -qualifizieren.
Was also tun?
Mein oberstes Ziel wäre immer noch die Kinder-und-Jugendlichen-Psychotherapeutenschiene.
Das ist hier in NRW nicht einfach, im Master müssten schon Prüfungsleistungen an klinischer Psycho nachgewiesen werden.
Leichter gesagt, als getan - dazu müsste ich einen der oben genannten Masterplätze ergattern.
Einerseits möchte ich wohl gerne noch eine Master-Bewerbung (Psychologie) für die FU Hagen abschicken. Die Inhalte fixen mich sehr an, ich finde ihn wirklich interessant. Die Zufriedenheit damit wird im Netz ja häufig als so lala bezeichnet und er berechtigt auch nicht zur KJP-Ausbildung, das ist wirklich schade. Andererseits berechtigt er immerhin zur Führung der Berufsbezeichnung "Psychologe" und öffnet natürlich viele andere Türen. Eigentlich wollte ich den Master nicht mehr im Fernstudium absolvieren, um mal wieder unter die Leute zu kommen, ich bin eben doch ein ziemlicher "Gruppenlerner". Es wäre also mehr was in Richtung Notlösung (dafür dann aber eine ziemlich gute).
Ich liebäugele auch mit dem Gedanken, mich hier für ein Lehramtsstudium einzuschreiben. Hier habe ich etwas Praxis, weil ich an einer Grundschule gearbeitet und dort den Lehrern assistiert habe. Mich würde es sogar etwas mehr dahin ziehen, wo viel soziales Engagement gefragt ist, z.B. Brennpunkt-Hauptschulen (kein Witz) oder Grundschulen. Mir war damals von den Lehrern angeraten worden, es unbedingt mit Lehramt zu versuchen, da ich ein "absoluter Typ dafür sei". Wie dem auch sei, mir hat das Arbeiten mit Kindern super Spaß gemacht und im Griff atte ich sie auch. Mit dem Lehramt kann man auch wieder eine KJP-Ausbildung aufnehmen. Allerdings müsste ich im Bachelor starten und die Geschichte dauert 3-5 Jahre, bis ich mit dem Master durch bin. Also eher nicht!
Kurze Zeit hatte ich auch überlegt, mich vor Ort für den Master in Pädagogik bewerben. Auch der berechtigt zur KJP-Ausbildung. Auch eine Zukunft als Pädagoge kann ich mir vorstellen, und zwar Richtung Heim-Pädagogik. Dazu müsste ich aber viele Module nachholen und weiterhin sind die Studiengänge nicht konsekutiv. Das heißt: Nach Abschluss des Master bin ich weder Psychologe noch Pädagoge. Schlechte Alternative!
Das Gleiche gilt für meine Überlegungen, ob ich nochmal einen BSc und MSc in Sozialer Arbeit machen sollte.Da man hier nur an den Wochenenden Vorlesungen hat, ist das fast schon sowas wie ein Fernstudium und unter der Woche müssten 30 Arbeitsstunden anfallen, also wäre ein Verdienst möglich. Problem hier: Gerade am Wochenende lässt meine Leistungskraft doch deutlich nach und das ist die einzige Zeit, wo die ganze Familie mal wieder zusammen sein kann. Somit kommt das auch weit unten auf der Alternativen-Liste.
Jetzt noch was ganz Exotisches: Die FU Hagen bietet nun einen Studiengang an, der zum Ersten Juristischen Staatsexamen führt. Mit anderen Worten ebnen die den Weg, nebenbei nochmal Anwalt, Staatsanwalt oder Richter zu werden. Das hat mich schon vor einiger Zeit sehr stark angefixt. So habe ich schon vor Monaten von der FU Hagen vorprüfen lassen, ob mein vorhandener Bachelor aus England allein überhaupt berechtigt, ein anderes Studium aufzunehmen und dazu eine positive Antwort bekommen. Natürlich wäre das eine ganz andere Richtung als Psychologie. Allerdings bin ich bei Jura ein wenig vom Fach, dadurch dass ich aus einem Juristenhaushalt komme. Mein Mann ist einer und ich habe das gesamte Studium miterlebt, inklusive der beiden StEx. Danach habe ich viel über Recht generell kennengelernt sowie über Kanzleiabläufe. Da meine Familie auch eine Kanzlei hat, in der sie in Arbeit bald ertrinkt, könnte hier ein Arbeitsplatz warten, auch ohne den Druck zu haben, Prädikatsexamina abzuliefern. Das wäre so eine Art zweites Standbein, wenn das mit der Psychologie nicht klappt. Diesen Schritt habe ich mit meinem Mann die letzten Wochen immer und immer wieder besprochen - in diesem Fach hätte ich natürlich die meiste Unterstützung. Und Interesse ist klar da.
Ich überlege, ob ich mich parallel zum Master Psychologie an der FU Hagen noch für diesen juristischen Studiengang bewerben soll. Klar, das wäre nicht ohne, aber ich sehne mich ein wenig danach, mal wieder richtig gefordert zu werden. Sollte das eine oder andere nichts für mich sein, könnte man sich auch wieder vom jeweiligen exmatrikulieren.
Das ist das momentane Gedankenkarrusell, das mich täglich umtreibt. Schade ist, dass man sich auf alles gleichzeitig bewerben muss und nicht Schritt für Schritt, auf Absagen aufbauend, neue Bewerbungen für neue Ziele rausschicken kann. Allerdings zwingt einen auch niemand, bei einer Platzzusage anzunehmen. Wichtig finde ich nur, dass man all diese Überlegungen nicht aus der Luft greift, sondern klar überlegt, mit allen Folgen (auch finanziell).
Im Augenblick fände ich es am tollsten, wenn irgendein Präsenz-Master in Psychologie zusagt, auch wenn damit das Nachholen vieler Scheine verbunden sein mag
LG
Vica
8 Kommentare
Empfohlene Kommentare
Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren
Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können
Benutzerkonto erstellen
Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!
Neues Benutzerkonto erstellenAnmelden
Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.
Jetzt anmelden