Weg vom Schreibtisch! Sommer und Lernen vereinen
Weg vom Schreibtisch! Klingt wie ein Befehl. Und irgendwie ist es das auch.
Ein Befehl. Ein Befehl an mich selbst in dieser Sommerzeit, einen Monat vor den Klausuren. Drinnen am Schreibtisch sitzen, Klausuren rechnen, Kapitel zusammen fassen, Übungen machen. Ich war schon immer eher der Typ für untypische Lernorganisation. Das Lernen hat eher die Kontrolle über mich, mein Verhalten als ich die Kontrolle über den Lernstoff. Zumindest fühlt es sich manchmal so an. Orte und Leute wechseln, Abwechselung macht Laune, mäßige Sommersonne in den Morgenstunden tut gut. Das wärmende Gefühl auf der Haut, der Duft der Natur, vielleicht auch frisch gemähtes Gras. Vogelgezwitscher aus der Ferne.
Es gab Zeiten während meines Bachelorstudiums, da habe ich von meiner Umwelt, vom Sommer einige Wochen nichts oder kaum mehr etwas wahrgenommen. Ist das wirklich der Preis, den wir für Wissen, für Bildung und den besseren Job zahlen müssen? Eine Frage, die ich mir irgendwann abends im Bett stellte. Am Tag nach der letzten Klausur. Schnell verflog diese Frage wieder.
Denn nun war es ja vorbei, der Sommer zwar auch fast, aber nun waren die Klausuren rum und ich hatte frei. Aber seitdem drängte sich die Frage immer wieder in meinen Kopf. Und gerade nun im Fernstudium ist sie noch viel präsenter. Denn dort wo man in der Präsenzuni noch Pausen im grünen verbringt, auf dem Weg zur Uni mal ein wenig frische Luft schnappt, kommt man im Fernstudium gar nicht mehr vor die Tür. Ein innerlicher Konflikt für mich. Denn ich weiß was mein Körper viel mehr braucht als das Wissen über die Berechnung des Grenzsteuersatzes. Nämlich frische Luft, Sonne, Freude, die Umwelt, die Natur. Klingt danach als sei es an der Zeit etwas zu ändern. Und ja. Das ist es auch.
Und das war das, was mir letzte Woche in den Sinn kam. Lernen ausfallen lassen geht nicht mehr, die Klausuren sind zu nah. Auf Sommersonne verzichten und das schöne Wetter durch das Fenster beobachten. Geht auch nicht. Glück für die, die einen Garten haben, dachte ich mir. Ich leider nicht. In unserer 3 Zimmer-Wohnung ist zwar genug Platz, aber für einen Garten hat das Geld dann doch nicht mehr gereicht. Eine mickrige Terrasse lädt zum Grillen ein. Oder auch nicht. Zumindest kann man Grillen. Aber man sitzt zwischen rieisgen Thujas im Schatten und von oben wird die Sicht auf den Himmel durch den Balkon obendrüber begrenzt.
Also raus.
Doch wohin?
Am Ende fand ich mich morgens mit meinem Laptop auf einer Isomatte im Park wieder.
Nicht unbedingt die bequemste Möglichkeit. Dennoch habe ich diesen morgen genossen. Im Lernstoff kam ich gut voran. Nun will ich weitere Möglichkeiten des draußen Lernens ausprobieren.
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