Doch nochmal Abi?
Die Erfahrungen der letzten Zeit haben gezeigt, dass es ohne Abitur überall umständlich wird. Seien es Sprachnachweise - entweder für die zweite Fremdsprache oder die eigene Muttersprache - oder für die Berufsaufnahme nach dem Studium. Klar ist alles auch ohne Hochschulzugangsberechtigung möglich. Wie man aber sieht, nur mit Schlammschlacht, Paragraphenreiterei, Hartnäckigkeit und am Ende kaputten Nerven. Außerdem klafft da eine Lücke in meinem Lebenslauf wie eine offene Wunde.
Ich trage mich mit dem Gedanken, nächstes Jahr vielleicht einen Kurs am Abendgymnasium zu belegen, der noch relativ neu ist, aber wohl erfolgreich läuft. Nennt sich "Abitur online". Dabei hat man zwar auch Präsenzunterricht, allerdings an 2 Tagen pro Woche. Der Rest wird online absolviert, allerdings mit Fristen und "Online-Anwesenheitspflicht", also keiner kann sich einen lauen Lenz schieben. Das klingt ziemlich machbar, wenn auch der Präsenzunterricht bereits um 17:15 starten würde - in der Zeit habe ich noch keine Kinderbetreuung und mein Mann trudelt erst gegen 19:30 zu Hause ein.
Nun startet der nächste Kurs aber auch erst nächstes Jahr im August und bis dahin fließt noch viel Wasser den Rhein herunter, so dass sich bis dahin eine Lösung finden lassen könnte.
Diese Schulform interessiert mich, weil sie verhältnismäßig günstig ist und die Leistungen bis zum Abi aufeinander aufbauen (durch sämtliche Klausuren, so dass das Abi selbst nur noch eine Abschlussprüfung ist). Das Externenabitur würde schneller gehen, aber damit habe ich sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Nur eine Klausur pro Fach, in dem sich dein Wissen aus 3 Jahren Lernen widerspiegeln soll und dessen Ergebnis deine Abiturnote sein wird - das ist zu risky! Es brauch nur ein Schwachpunkt-Thema sein und die Sache ist gelaufen. Die Erfahrung hab ich leider schnon gemacht.
Weiterhin bin ich ein social learner, d.h. ich lerne gerne mit Kollegen. Noch mehr brauche ich Fristen und häufigere Leistungskontrollen. Lässt man mich, wie beim Externenabi, komplett an die lange Leine, komme ich damit schlecht klar.
Vorteile am Abi-Nachholen:
- Für mich kein neuer Stoff. Habe bereits 6(!!!) Jahre beim ILS den Abiturlehrgang belegt und auch die Probeklausuren bestanden. Die letzten 2 Jahre davon hatte ich mich mit insgesamt 102 Zusatzbüchern vorbereitet. Gebe auch Nachhilfe für Abiturienten, so dass ich möglicherweise weniger Probleme habe, den Stoff zu lernen. Es wäre mehr eine Art Auffrischung.
- Die zweite Fremdsprache hätte ich schon ziemlich gut drauf (Französisch), da ich auch über das Abi hinaus Training hatte
- Latein sitzt ebenfalls in den Grundkenntnissen, weil ich einen Latein-Intensivkurs in meiner Freizeit belegt hatte. In sofern wäre da etwas Auswahl (möglicherweise geht beim Abi Online nur Latein, wenn ich das richtig verstehe)
- Hauptsächlich online, so dass es mit der Familie und Studium vereinbar wäre
- Günstig
- Ich hätte voll Bock drauf
- Vorteile, die sich mit dem Abi einstellen
- Ich kann eine peinliche Lebenslauflücke schließen
- Schule direkt um die Ecke (noch, allerdings wollen wir ja umziehen)
- Dank schon vorhandenem Bachelor kann man offenbar verkürzen
- Ich erfülle ausnahmsweise mal alle Aufnahmekriterien (hey, das ist selten!)
- Es geht zeitlich nix verloren, weil es neben dem Studium laufen würde
Nachteile am Abi-Nachholen:
- Es wäre neben dem Masterstudium, wenn das klappt. Beides zusammen könnte viel Arbeit sein.
- Präsenzunterricht zwischen 17:15 und 22:15 Uhr. Keine Kinderbetreuung zu der Zeit nach aktuellem Stand und außerdem habe ich zu dieser Tageszeit eher mein Leistungsdefizit.
Vielleicht gehe ich mit dem Gedanken nochmal eine Weile schwanger. Ist ja immerhin auch noch etwas Zeit
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