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Übernahme der W3L Akademie durch Springer Campus


kurtchen

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Am Präsenztag der W3L Akademie am 24.09.2016 informierte Dr. Olaf Zwintzscher aus dem Vorstand der W3L AG über die bevorstehende Übernahme der W3L Akademie durch Springer Campus. Als Studierender im Studiengang Web- und Medieninformatik habe ich am Präsenztag teilgenommen. Ich habe mich bemüht, seine Ausführungen zu protokollieren, um sie an dieser Stelle zu teilen.

 

Laut Herrn Zwintzscher unterliegt der Fernstudienmarkt in Deutschland einer starken Konkurrenz. Es gibt Player, die breiter als die W3L aufgestellt sind. Die W3L Akademie bietet bislang nur 2 Studiengänge an - Web- und Medieninformatik sowie Wirtschaftsinformatik. Andere Anbieter können ein deutlich breiteres Angebot machen, haben insgesamt mehr Studierende und ein größeres Finanzvolumen. Damit haben Sie auch die Möglichkeit, Werbung im öffentlichen Raum zu platzieren, z.B. auf U-Bahnen, Plakatwänden, in Zeitschriften. So etwas wäre für die W3L Akademie zu teuer. Da sie eine kleinere Zielgruppe anspricht, wäre es auch ineffektiv. Im Marketing der eigenen Studiengänge kann die W3L mit größeren Anbietern nicht mithalten.

 

Aus diesem Grunde war die W3L schon längere Zeit auf die Suche nach Kooperationspartnern. Dabei hoffte man zunächst auf Firmen, die Angebote der W3L für die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter nutzen wollten. Nachdem dies nicht aufging, suchte man auch nach Partnern, die das bestehende Konzept weiterführen wollten.

 

Es gab schon längere Zeit eine Zusammenarbeit zwischen der W3L Akademie und dem Springer Verlag. Zum Beispiel verlegt Springer die Lehrbücher zur Softwaretechnik von Herrn Balzert, der die W3L Akademie aufgebaut hat. Diese Lehrbücher werden auch in den Softwaretechnik-Modulen der W3L verwendet.

Springer bietet mit Springer Campus eigene Fernstudiengänge in Biologie, Chemie und Elektrotechnik an. Sie fanden das Studienangebot der W3L gut, wollten aber keine Kooperation sondern kaufen.

 

Die W3L hat sich entschieden, ihr Angebot an Springer Campus abzugeben, weil andere mögliche Partner das bestehende Konzept ändern wollten. Mit Springer soll das nicht passieren. Die Ansprechpartner für die Studierenden im Studienbüro bleiben die gleichen. Sie wechseln zu Springer Campus. Auch die Dozenten sollen die gleichen bleiben, was auch Herrn Zwintzscher selbst einschließt. Erhalten bleiben soll ferner der Standort Dortmund.

 

Springer Campus wird die bestehende Kooperation mit der FH Dortmund fortsetzen, die auch in Zukunft die Bachelor-Abschlüsse verleiht. Laut Herrn Zwintzscher war dies sowohl für die W3L als auch für Springer wichtig.

 

Mit der Übernahme durch Springer verbinden sich verschiedene Hoffnungen:
- Möglichkeiten für besseres Marketing, weil Springer größer ist als die mittelständische W3L.
- Weil Springer in der Wirtschaft gut vernetzt ist, könnte es ihnen gelingen, Kooperationen mit Firmenkunden aufzubauen.
- Mehr Studierende in den beiden Studiengängen.

- Wenn dies aufginge, könnte es auch mehr Prüfungsstandorte geben.
- Das Studienangebot könnte schließlich erweitert werden, z.B. um einen Masterstudiengang (sobald es genügend Bachelor-Absolventen gibt).

 

Herr Zwintzscher glaubt ferner, dass Springer Campus größere unternehmerische Hürden nehmen kann als das mittelständige Unternehmen W3L. Die Sicherheit für die Studierenden sollte damit steigen.

 

Ändern könnte sich in absehbarer Zeit die Lernplattform. Es ist möglich, dass Springer Campus auf Dauer nicht verschiedene Plattformen parallel betreiben sondern alle Inhalte in einer Plattform zusammenfassen möchte. Allerdings ist solch eine Migration aufwendig, weshalb die meisten Bestandsstudierenden das wahrscheinlich nicht mehr erleben werden.

 

Soweit die Ausführungen von Herrn Zwintzscher zur bevorstehenden Übernahme der W3L Akademie durch Springer Campus.

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Vielen Dank für diese sehr interessanten Hintergrundinformationen zum Verkauf der W3L Akademie an Springer.

 

Wurde etwas dazu gesagt, ob die Bezeichnung "W3L Akademie" erhalten bleibt oder ob das dann künftig (was ich vermuten würde) komplett als Springer Campus Angebot läuft?

 

Der Verkauf passt zu der Entwicklung, die ich seit einiger Zeit beobachte: Verkauf von Anbietern an große Unternehmen, teilweise auch an Investment-Gesellschaften, starke Fokussierung auf Wachstum und eine zunehmende Kommerzialisierung, die es gerade kleinen Fernstudium-Anbietern schwer macht, zu bestehen. Ähnlich halt, wie es in anderen Branchen schon seit vielen Jahren zu beobachten ist.

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Soweit ich das verstanden habe, bleibt die Bezeichnung W3L Akademie NICHT erhalten. Der Hauptgeschäftsbereich der W3L ist ja das Softwarehaus und das wird es auch weiter unter diesem Namen geben.

 

Ein bisschen schade finde ich die Übernahme schon. Die W3L Akademie ist ein netter, kleiner, übersichtlicher Laden mit kurzen Wegen, persönlichen Kontakten. So etwas mag ich gerne.

 

Leider kann ich die Ausführungen von Herrn Zwintzscher zur Konkurrenz mit größeren Anbietern nur zu gut nachvollziehen. Das Angebot der W3L ist offensichtlich wenig bekannt. Anscheinend reicht es nicht, ein gutes Studienangebot zu machen. Man muss es aktiv bewerben. Und das Wetteifern um Aufmerksamkeit kostet Geld.  

 

Da die Mitarbeiter und Dozenten bleiben, hoffe ich, dass für mich als Studierenden alles beim Alten bleibt. Und das das, was ich an der W3L schätze, auch unter Springer Campus weiterlebt.

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