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Methodenlehre


der Pate

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Hallo Zusammen,

 

habe schon ewig nichts von mir hören lassen, dies hat aber keine schönen Gründe. Ein Schlaganfall meines Opas hat vieles aus der Bahn geworfen. Jetzt kann man sagen, dass er mit inzwischen 97 Jahren sicherlich nicht mehr der Jüngste ist, aber wer weiß dass er bis zum Schlaganfall noch alleine gelebt hat, jeden Tag im Garten gearbeitet hat, wenn es sein muss gekocht hat und kein Medikament bisher nehmen musste, wer weiß dass ich als Kind viel bei ihm war und jeder sagt ich wäre ganz wie er, die/der kann sich vorstellen wie sehr mich das doch getroffen hat. Ich war nach dem Arbeiten jeden Tag bei ihm im Krankenhaus, die letzten Tätigkeiten am Umbau des Hauses waren auch zu erledigen, auf Arbeit immer mehr Baustellen die wir aufdecken. Ich komme zu nichts mehr. Jetzt ist mein Opa auf REHA und kämpft wie schon sein ganzes Leben (vor 20 Jahren hatte er mal Krebs mit einer Prognose von 5% zu Überleben, wie er bis vor Kurzem gelebt hat, habe ich oben beschrieben) dafür wieder in seinen Garten zu können. Die komplette Linksseitenlähmung ist besser geworden. In Hand und Bein hat er wieder Gefühl. Das Bein kann er inzwischen schon wieder leicht bewegen.

Was hat das mit mir zu tun? Nun ja, meine Masterarbeit ist durch diese Ereignisse weit hinten dran, eigentlich müsste ich verzweifelt sein, aber ich habe viel von meinem Opa (sogar äußerlich haben nur er und ich in der Familie am Auge eine Besonderheit gemeinsam) und daher auch meine stets positive Art in allem das Gute zu sehen und dafür zu kämpfen. Er ist in sehr vielen Lebensbereichen mein Vorbild. Jetzt sind wir hier im Promotionsblog und nicht in dem der Master-Thesis, aber ohne das eine, nicht das Andere. Ich fahre am Freitag zum zweiten Seminar in meinem Promotionskolleg. Zwischendurch war noch ein Forschungskolloquium, aber da ich selbst noch nicht an der Doktorarbeit sitze spare ich mir diese für die Zeit auf, wenn ich aktiv schreibe. Ab Freitag steht ein Seminar zur wisschenschaftlichen Forschungsarbeit auf dem Programm. Ich merke diesbezüglich jetzt auch das Feuer die Masterarbeit endlich richtig in Angriff nehmen zu wollen, ganz im kämpferischen Stil meines Opas. Auf das Seminar freue ich mich. Der Professor der das Seminar hält hat bereits eine Umfrage wer welchen Abschluss hat, aus welchem Fachgebiet er kommt und mit welchen wissenschaftlichen Forschungsmethoden er in seiner wissenschaftlichen Abschlussarbeit gearbeitet hat herumgeschickt und wird sein Seminar ganz und gar auf den Erfahrungen und Kenntnissen der Lehrgangsteilnehmer (15 Stück, Kurs ist ausgebucht) ausrichten. Dies natürlich mit einem Sozialwissenschaftlichen Schwerpunkt, da er selbst Sozialwissenschaftler ist. Dies wird mir auch nochmal für die Masterarbeit helfen. Sprich, ich bin endgültig wieder da. Der Druck wächst, noch kann ich alles schaffen und ich werde dies auch schaffen. Komme was wolle.

 

Für den Freitag gibt es bereits ein Abendprogramm, nur damit ihr mal seht wie toll diese Truppe dort ist. Zwei haben sich bereit erklärt ein Wein-Tasting mit Käseverköstigung zu organsieren. Für 15 Euro ist der Abend also in einem schönen Ambiente im Schloss Engers bei flüssigen und festen Gaumenfreuden bereits verplant. Dabei werden wieder witzige und interessante Gespräche entstehen. Letztes Mal beim Fußballabend hat der Professor teilgenommen, ich bin gespannt ob auch dieser diesmal dabei sein wird. Ach ja, noch etwas für alle Fernstudenten. Dieser Professor hat erst 10 Jahre auf Norddeutschen Werften gearbeitet, dabei an der Fernuni Hagen studiert und es bis zum Professor geschafft. Ihr seht, es ist alles möglich, wenn man nur dafür kämpft.

 

So denn, euch einen schönen Tag. Ich lerne jetzt, möchte meinen Opa noch stolz auf mich machen.

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Danke für deinen Beitrag. Ich finde es schön zu lesen, wie du dir einerseits viel Zeit für deinen Opa nimmst und dir viele Gedanken um ihn machst und ihn sehr wertschätzend beschreibst und euch ja auch sehr viel verbindet - und andererseits auch weiter für deine Studienpläne kämpfst, auch in seiner Gesinnung.

 

Alles Gute und am Wochenende ein interessantes Seminar.

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