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Umbruch oder kein Bruch


Ferros

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Ich habe es in meinem Letzten Blog angekündigt, doch es wurde etwas später als ich gedacht hatte. Aber von Anfang an...


 

Es war ein wunderschöner Tag, am Anfang dieses Oktobers. Genauer gesagt der 4.10. Ich unterhielt mich gerade mit einem Kollegen auf der Frühschicht über das übliche. Schlechte Aussichten in der Energiewirtschaft, wir werden alle Arbeitslos und enden unter der Brücke (verdammt, es gibt nicht so viele Brücken, dass jeder seine eigene bekommen würde! :blink:), die Alten werden über Vorruhestandsregelungen heim geschickt und der Rest kann stempeln gehen usw. Im Gespräch habe ich dann versucht die Positiven Seiten etwas mehr zu beleuchten und sagte, dass es unglaublich viele Stellenangebote in unserer Firma gibt (die so 6000 Mitarbeiter Weltweit hat). Und als Beweis habe ich dann den internen Stellenmarkt aufgemacht. Und siehe da, es gab tatsächlich drei Stellen, die ausgeschrieben waren. Ein Jurist, ein IT-ler und ein Projekt-Ingenieur wurden gesucht. Ich war erschrocken! Drei Stellen auf 6000 Leute (oder 3000 im Inland)? Als ich das letzte mal nachgesehen habe, waren es noch über 50 gewesen (für in Deutschland)!

Doch mein Kollege sagte dann, dass ich mich doch einfach mal auf die Stelle als Ingenieur bewerben sollte. Ich wiegelte ab und meinte, dass die Stelle bestimmt in Essen wäre, also ca. 300km weit weg. Müsste dort neue Freunde finden, neue Freundin und wäre weit weg von meiner Familie. Aber als ich nachguckte, stand da tatsächlich, dass es für die Außenstelle in Saarbrücken ausgeschrieben ist. Da kam mir die Idee, mich für das Praktikum darauf zu bewerben. Also Statt der Stelle, wollte ich einen Praktikumsplatz.

Mein Kollege hat dann gesagt, ich solle einfach mal Anrufen, kostet ja nix (ist ja Firmenintern) und bringt meinen Namen schon mal ins Gespräch. Gesagt getan, Personalbüro angerufen, die mich mehrmals weiter verbunden und schließlich bin ich im Vorbüro der Abteilung gelandet, für die die Stelle ausgeschrieben war.

Doch der Abteilungsleiter war nicht da, aber die Sekretärin sagte, dass er zurückruft. Das tat dieser dann auch Donnerstags. Ich war unglaublich aufgeregt, konnte aber meine Unsicherheit gut verbergen. Er erzählte einige Sachen und wir einigten uns, dass ich dann Dienstags zu ihm komme und er mir dann zeigt, was seine Abteilung so macht.

Als ich dann Dienstags bei ihm war zeigte er mir wirklich was die Abteilung leistete. Er präsentierte Projekte meist hier in Deutschland, doch auch einige im Ausland wie Brasilien oder Japan. Von dem ganzen war ich ehrlich gesagt recht eingeschüchtert. Meine Aufregung stieg immer weiter und ich konnte mich dadurch kaum in einem guten Licht sehen lassen. Nicht, dass ich unangenehm aufgefallen bin oder ähnliches, doch ich wollte einen guten Eindruck hinterlassen... und nun fürchte ich, dass es eher der Eindruck eines eingeschüchterten jungen Mannes ist, statt eines selbstbewussten angehenden Ingenieurs.

Wir einigten uns trotzdem, dass ich das Praktikum machen kann und alles mit der Schule abklären solle. Mir fehlen zwar noch zwei B-Aufgaben, doch die werde ich ja wohl problemlos nach der Klausur hinbekommen, sodass ich mich dann um die Planung kümmern kann.

Als ich dann mit meinem Chef, dem Kraftwerksleiter, darüber geredet habe, ermutigte er mich, mich einfach auf die Stelle zu bewerben, nachdem er die Ausschreibung gelesen hatte und meinte, dass ich ja alle Voraussetzungen erfüllen würde.

Ich verbrachte die restliche Woche damit eine Bewerbung zu schreiben. Nicht leicht, wenn man sich das letzte mal als Azubi beworben hat, vor 12 Jahren. Es dauerte gefühlt Ewigkeiten bis ich alles Fertig hatte. Lebenslauf schreiben war da noch das einfachste. Schwieriger war das Anschreiben, sowie die Zeugnisse die ich Beilegen wollte. Und ein Bild von mir, sollte ja auch dabei sein. Es kostet sehr viel Kraft alles fertig zu bekommen, besonders da ich wusste, dass die Stelle schon fast einen Monat lang ausgeschrieben ist. Die Zeit wurde also eng und Freitagmorgen schickte ich sie dann endlich ab.

Es erleichterte mich ungemein auf den "Einreichen"-Button zu drücken.

Doch das Warten ist das schlimmste. Ich habe keine Informationen wie gut oder schlecht die Bewerbung ist, wie der Abteilungsleiter darauf reagiert, ob ich die Praktikumsstelle trotzdem noch habe, obwohl ich gegebenenfalls die Stelle nicht bekomme. Es beschäftigte mich so sehr, dass ich sogar Albträume bekommen habe. Was eine Seltenheit bei mir ist.


 

Und inzwischen ist ein weiteres Problem aufgetreten: Ich habe am Samstag die Klausur für Energiespeichertechnik vor mir. Am Freitag ist das Rep. Doch ich bin noch nicht fertig den Stoff zu bearbeiten, geschweige denn, dass ich in dem Stoff wiederholen und merken Bereich bin. Ich bräuchte eine Woche mehr Zeit. Genau die Woche, die mir jetzt fehlt, durch das Bewerben.


 

Aber es nützt nichts, ich werde mit meiner Vorbereitung so weitermachen wie geplant und nur einen kleinen, aber aufwendigen Schritt beschleunigen. Das übertragen meiner Notizen in den Computer.


 

Und jetzt gibt es erst mal einen Kaffee... nachdem ich mir eine Kaffeetasse gespült habe:3_grin:

 

9 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Wow, das klingt (von aussen betrachtet) wirklich gut! Okay, das Timing ist nicht so toll, aber die Bewerbung ist ja weg und wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du Dich für ein Praktikum (mündlich) & für die Stelle schriftlich beworben. Das nenne ich mal spntan durchstarten! :lol:

Kopf hoch, Du hast nichts zu verlieren & kannst nur gewinnen. Wenn es nicht mit dem Job klappt, würde ich mal nachfragen, woran es ehrlich gemeint lag - Falls es an der Bewerbung o. a. lag, dasd Du hättest beeinflussen oder besser machen können, kannst Du diese Infos beim nächsten Mal umsetzen bzw. beachten. Aber oft liegt es gar nicht einem selbst begründet, sondern an Erfahrung, Kenntnissen u. ä. 

Klar, ich will "den ersten Eindruck", den man von Dir/einem Bewerber so hat nicht kleinreden - Aber man sollte das nicht überbewerten.

 

Ich drück Dir die Daumen - Das ist doch sehr spannend, auch wenn es für Dich jetzt zusätzlichen Stress bedeutet. Ein Praktikum wäre ja für den Anfang auch nicht schlecht. ;)

 

Grüße von snowchild

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Und dann ist da noch die Möglichkeit, dass wenn ich den Job tatsächlich bekomme, dann die Frage ist, ob ich dann noch so gut für das Studium lernen kann :confused:

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Hihi ... , das klingt jetzt nach einem Luxusproblem. :lol: Aber Du hast Recht - der neue Job zu diesem Zeitpunkt könnte dem Studium etwas abträglich werden. Andererseits - Die wissen ja, dass Du noch nicht fertig bist und noch einiges auf Dich zu kommt - Die Bachelorarbeit will ja auch noch geschrieben werden. Du würdest ja in der Firma bleiben - würde dann trotzdem erstmal eine "Urlaubssperre" greifen? Evtl. sollte man das mal klären, wenn Du weiterhin Urlaub nehmen könntest, wenn es Dir passt bzw. Du das brauchst (Klausur, Lernen, Erholen ...), wäre das wohl schon eine große Erleichterung.

Sollen wir jetzt die Daumen drücken? Oder lieber nicht? :blushing:

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Ich drücke dir gerne die Daumen und denke, mit dem Studium neben dem neuen Job würde es sich schon regeln lassen. Notfalls studierst du etwas langsamer.

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Das mit dem Langsamer Studieren ist halt so eine Sache. Ich kann nicht mehr so langsam machen, da meine Betreuungsfrist im Januar 2018 ausläuft. Das klingt jetzt noch weit weg, doch wenn man die abzuarbeitenden Punkte auflistet, dann merkt man schnell das es echt knapp wird, selbst wenn ich in meinem aktuellen Tempo weiter mache.

Dinge wie Labor, Seminar, Projekt, BPP sind ja nur die eine Sache, die andere ist die Masse an B-Aufgaben (11 St.) und noch eine Klausur. Um die Klausur mache ich mir keine Gedanken, aber um die B-Aufgaben, sowie das Projekt (das über 3 Monate geht)

Und das alles erzeugt in mir doch eine gewisse Angst und Hektik

:3_grin:

 

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Okay, das kann ich nachvollziehen, dass das einen gewissen Druck erzeugt.

 

Wobei mit einer Begründung vielleicht die Betreuungsfrist verlängert würde? - Kostenpflichtig ist dies auf jeden Fall möglich, aber sicher ja nicht erstrebenswert.

 

Kannst du "zwischendurch" mal die eine oder andere B-Aufgabe angehen, so dass dieser Stapel schon mal etwas kleiner wird?

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Kostenpflichtig verlängern ist glaube ich möglich. Aber da wird nochmal ein Folgevertrag abgeschlossen.

 

Wegen den B-Aufgaben. Da versuche ich dieses Jahr noch alle zu machen, die ich schon runtergeladen habe.

Da da B-Aufgabensystem umgestellt wurde. Ich habe glaube 4 Stück. Thermodynamik, E-Technik Grundlagen, Statistik sowie Controlling und Qualitätsmanagement.

 

Wenn ich die fertig bekomme, dann habe ich ja "nur" noch 7 Stück... und gleichzeitig hätte ich dann auch die ersten drei Semester abgeschlossen :4_joy:

 

Dann würde nur noch Engisch, Wissenschaftliches Arbeiten, Maschinenelemente, Rechnungs-/Finanzwesen, Interkulturelle Kompetent und Marketing/Vertrieb fehlen.

Dann noch Regelungstechnik, das Labor, Seminar, Praktikum, Projekt und die Thesis und schwupps habe ich den Bachelor :4_joy:

Bearbeitet von Ferros
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