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Reframing meiner Master-Ziele


Lumi

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Reframing ist eine Technik, mit der man versucht eine Situation aus einem anderen Blickwinkel oder in einem neuen Kontext zu sehen. Die Metapher beruft sich auf den Bilderrahmen, der den Ausschnitt eines Bildes definiert.

 

Ich war nach der ersten Prüfung im Master sehr erschöpft und bin prompt krank geworden, und der Infekt hat sich in Folge versucht dauerhaft in meinen Nebenhöhlen einzunisten. Ich war gesund genug zum arbeiten, aber zu erschöpft um neben der Arbeit noch zu studieren.

 

Glücklicherweise konnte ich die Brückentags-Wochenenden Anfang und Ende Oktober für Kurzurlaube in Österreich zu nutzen. Wandern und fotografieren in möglichst menschenleerer Natur ist für mich das Mittel der Wahl um mich zu erholen und dem Gedankenkarussel Arbeit-Studium zu entfliehen. Am ersten Wochenende konnte ich realisieren, dass mein aktuelles Pensum für mich zu viel ist. Das hört sich genau so banal an wie es ist. :blink: Ich bin im Alltag nur zu sehr die Maus im Laufrad um innezuhalten und zu erspüren, wie es mir geht und was ich jetzt brauche.

Ich klammerte mich noch etwas an die Hoffnung, den nächsten Klausurtermin wahrzunehmen und mich danach zu erholen. Mein Körper hat dem effektiv einen Riegel namens "Monster-Erkältung" vorgeschoben.

 

Kurzurlaub Nummer 2 brachte die Erkenntnis, dass mich der Master zu sehr stresst. Und nicht die Arbeit. Arbeit plus Master verbrauchen mehr Zeit und Energie als ich willens bin zu geben. Eines davon muss zurückstecken.

 

Meine Arbeit macht mir aktuell sehr viel Freude. Die Mehrarbeit ist freiwillig von meiner Seite, weil ich mich mit den Themen beschäftigen möchte und weil ich mich persönlich, umfangreich und ordentlich diesen Themen widmen möchte. Ich möchte nicht delegieren oder nur 50% abliefern, weil ich durch die sorgfältige Bearbeitung sehr viel lerne, fachlich wie menschlich. Mittelfristig, und hier und da schon erlebbar, nimmt meine Arbeitslast stetig ab, da die Einarbeitung der neuen Kollegen gut voran schreitet und mir schon viele Aufgaben, die auch jemand mit geringerer Erfahrung erledigen kann, abgenommen werden. In 2017 warten wieder neue berufliche Aufgaben für mich, auf die ich mich schon sehr freue. Fazit: Ich möchte den Stellenwert der Arbeit in meinem Leben nicht verringern.


Wenn sich Arbeit und Erholungsbedürftigkeit zeitlich ausdehnen, muss eben an anderer Stelle gespart werden. Der Gedanke den Master aufzugeben, ist zu schmerzhaft. Ich will den Abschluss immer noch unbedingt haben!

Die Zeit, die ich meine in den Master stecken zu müssen, steht leider nicht mehr zur Verfügung. Die Scheibe Brot (geplanter Aufwand) ist also zu groß ist für das Stück Butter (Zeit). [Das ist jetzt übrigens der Teil mit dem Reframing.:lol: ]

Wie schon dargelegt, möchte ich erstens pro Woche nicht mehr Zeit mit dem Studium verbringen und zweitens möchte ich weiterhin so schnell wie möglich fertig werden. Ich habe mich folglich entschlossen, zukünftig kleinere Scheibe Brot abzuschneiden. Mich also mit weniger Butterbrot zufrieden geben:

 

  • Brot + Butter = Butterbrot
  • geplanter Aufwand + Zeit = Note

 

Eigentlich dachte ich, dass ich ganz gechillt mit meinen Ansprüchen an den Master umgehen kann. "Hauptsache Abschluss!" war meine Devise. Aber es hat sich dann gezeigt, dass der mir innewohnende perfektionistische Anteil wieder mal zu dominant wurde. Dem Gesellen habe ich nun Widerstand angekündigt!

 

Mein Minimalziel für die Masternote ist nun bestehen. Und meine Wunschnote ist 3,0 oder besser.

 

1. Maßnahme: Change-Management-Klausur geschrieben, trotz schlechten Bauchgefühls.

2. Maßnahme: E-Commerce-Klausur wird am 10.12. geschrieben. Auch wenn ich nur drei Wochen Zeit habe zum lernen.

3. Maßnahme: Jeder Klausurtermin wird wahrgenommen. Lieber ein Fehlversuch, als gar nicht versuchen.

4. Maßnahme: Ich fasse die Teilnahme an der Blockprüfung im Februar ins Auge und werde meine zwei Wochen "Lernurlaub" mit Vorbereitung dafür verwenden anstatt eine Hausarbeit zu schreiben.

5. Maßnahme: Hausarbeiten erst am Ende des Studiums. Dieses Vorgehen hat sich schon im Bachelor bewährt, weil ich mich im Endspurt besser auf die ungeliebten Hausarbeiten fokussieren kann.
 

Jetzt muss ich das ganze nur noch mit Kopf und Herz verinnerlichen. Kennt da jemand eine geeignete Methode? :blushing:

 

 

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Gute Überlegungen. Wenn das für dich so funktioniert, ist es ja super. Mich würde dieses jeder Termin muss wahrgenommen werden zusätzlich stressen, auch wenn der Notenanspruch geringer wäre. 

 

Was spricht für dich dagegen, dir etwas mehr Zeit zu lassen für den Master?

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@Markus Jung Der Gedanke, dass ich in zwei Jahren immer noch meine Lebenszeit nach dem Studium ausrichten muss, verursacht mir Bauchschmerzen. Und das ist nicht bildlich gemeint... :o Ich hasse es abgrundtief meine Zeit zu verplanen. Mit jedem Studienmonat mehr. Hätte ich nicht dieses unbändige, überhaupt nicht rational begründbare Verlangen nach einem Master-Abschluß, würde ich sofort mit dem Studium aufhören und mich lieber eigenständig weiterbilden per MOOCs oder anderen kürzeren Onlinekursen.

Und so lange noch Lust > Frust, werde ich aufs Gaspedal drücken, um mir meinen Wunsch zu erfüllen bevor Frust > Lust eintritt. :sneaky2:

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