Die Diplomarbeit und ich
Inzwischen liegt das Exposé in der dritten Überarbeitung beim Dozenten. Er meldete sich kurz zurück, dass ein Missverständnis nun geklärt ist und seitdem kam nichts mehr. Dies ist nun 12 Tage her und ich frage mich langsam, ob ich mal nachhaken sollte.
Ich könnte aber auch einen anderen Bereich des Exposés überarbeiten und so noch einmal nachfragen, ob es nun passt.
Nach der Anmeldung bleiben ganze drei Monate Bearbeitungszeit für mindestens 50 Seiten.
Ich finde diese Zeitplanung sehr eng und eigentlich kaum schaffbar.
Aktuell arbeite ich für zwei Projekte. Das erste ist sehr zeitkritisch und erfordert locker 40h/Woche. Das zweite soll ich nebenbei machen, mit ca 20h/Woche. Das ist allein rechtlich schon nicht zulässig und aktuell will ich auch wieder nicht mit 60+ Stunden in der Woche anfangen.
Ich habe zwar abgesprochen, dass ich vier Tage die Woche für Projekt 1 und 1 Tag die Woche für Projekt 2 arbeiten werde, aber massiv Überstunden, die teilweise verfallen, baue ich trotzdem auf. Eine Änderung ist bis Jahresende nicht absehbar, da es keinen Ersatz für mich gibt.
Resturlaub aus 2016 habe ich auch noch und keine Möglichkeit Überstunden oder Urlaub zum Schreiben zu nutzen, da es beide Projekte nicht hergeben.
Ich frage mich, wie das überhaupt funktionieren soll. Selbst ohne Diplomarbeit im Hintergrund wäre es ein Aussaugen und deutliches Grenzen überschreiten.
Als Konsequenz bleibt eigentlich nur, dass ich eins der beiden Projekte an die Wand fahren müsste, da ich einfach nicht weiß, wie ich beides unterbringen soll. Geredet habe ich mit beiden Projektleitern, beide sehen das Problem und setzten die Priorität auf ihr Projekt. Für mich heißt es also, weiter wie bisher, ich zähle nichts.
Sobald ich das Zeugnis in den Händen halte, werde ich noch einmal deutlich in mich gehen und mich fragen, ob ich in diesem Unternehmen eine Zukunft sehe. Es spricht vieles für ein Gehen, manches für ein Bleiben...
Organisatorisch finde ich langsam kleinere Lücken zum Arbeiten. Morgens lese und erfasse ich für eine Stunde Zitate. Abends sichte ich Quellen und überfliege sie grob. Nach 22Uhr versuche ich ein paar Zeilen zu schreiben. Am Wochenende wird dann durchgeschrieben und alles private um die Arbeit geplant. Im Zweifel nehme ich Urlaub/Überstunden um noch weiter voran zu kommen, damit ich pünktlich zur Abgabe fertig werde.
Der Zeitplan ist kritisch, aber ich habe keine Wahl. So muss es gehen.
Wie viel Zeit sollte ich für Korrekturlesen und ein Lektoriat einplanen? Wie lange für das Drucken und Binden?
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