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Berufswünsche im Wandel der Zeit.


Vica

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Moinmoin allerseits :) 

Eigentlich wollte ich ja schon ein wenig was zum PFH-Gastzugang schreiben. Leider haben mich die Zugangsdaten bis jetzt noch nicht erreicht. Ich habe mich an den technischen Support gewandt und muss daher noch ein wenig warten. Ist aber auch nicht schlimm, weil es nicht eilt. :) 9 von 10 Stimmen in meinem Kopf sind eh dafür, den Master dort zu machen, wenn möglich (man muss sich ja auch erstmal bewerben). 


Insgesamt weckt der Master neuen Mut für längst aufgegebene und begrabene Hoffnungen, an deren Ende der KJP steht. Die allgemeinen Voraussetzungen in NRW sind für einen Psychologen dafür ein Master-Abschluss mit dem Prüfungsfach Klinische Psychologe (ob in Bachelor UND Master oder nur einem von beiden ist bis jetzt nicht wirklich klar). Ich wusste schon vor dem Psychologiestudium, dass das schwer werden würde, zumal ich auch schon vor dem Studium in den Bereich reingeschnuppert habe. 
Als Freshman an der Uni will man das aber nicht so unbedingt wahrhaben.

Seit 2012 bei meinem Start an der OU sah meine Berufswunsch-Historie so aus: 

 

  • Mai 2012, 1.Semester an der OU: Hurra, ich werde KJP! Das wird schon irgendwie gehen! :) 
  • Juni, 2012: Cool! Stelle gefunden! Praktikum klargemacht! Das hier wird eine Erfolgsgeschichte! :) 
  • Oktober 2012: Ach, das wird schon klappen mit dem KJP. Bis ich fertig bin, sieht die Gesetzeslage wieder anders aus!
  • März 2013: Okay, die Novelle des Gesetzes kommt nicht. Mal abwarten, nur nicht nervös werden. NOCH muss ich mir da keine Gedanken machen, es gibt so viele Alternativen. Erst mal im Hier-und-Jetzt bleiben und aufs Studium konzentrieren. Praktika machen! 
  • Oktober 2013: Vielleicht lassen die mit sich reden, wenn nur meine Noten gut genug sind?
  • Dezember 2013: Mal sehen, vielleicht finde ich in GB oder in den Niederlanden einen bezahlbaren klinischen Master. Damit kann ich dann ja auch hier die KJP-Ausbildung machen.
  • Januar 2014: Nee, geht nicht :( 
  • Februar 2014: Vielleicht wäre kognitiver Psychologe was für mich. Geht das vielleicht ohne klinische Inhalte?
  • März 2014: Definitiv nicht :( 
  • April 2014: Aber als Kunsttherapeut kann man doch auch mit Kindern zusammenarbeiten. Und die Ausbildung kann man ja auch ohne Klinische machen! Mal Unterlagen anfordern.
  • Mai 2014: Hmm, wenn ich nebenbei im Lotto gewinne, mache ich das. Ziemlich teuer für Plan B. 
  • Juni 2014: Systemischer Therapeut! Das wär's. Das ist ja quasi sowas wie Psychotherapeut. Das geht auch ohne Klinische!!
  • Juli 2014: Allerdings arbeitet man dann eher mit Erwachsenen. Ich wollte mich ja auf Kinder- und Jugend spezialisieren.
  • August 2014: Juhu, in Köln kann man eine Ausbildung zum systemischen Kinder- und Jugendlichen Therapeuten machen! 
  • September 2014: Aber auch nur da :( Zumindest im näheren Umfeld. Ist aber leider doch viel zu weit weg. Und bald so teuer wie die normale PT-Ausbildung.
  • Oktober 2014:  Ach guck, man kann auch eine heilpraktische Therapeutenausbildung draufsetzen, wenn man den BSc hat! Insitut ist auch in der Nähe, hat zwar beschissene Kurszeiten, aber ich werd gleich mal beim BDP nachfragen, wie sowas ankommt!
  • Dezember 2014: Hätte nicht fragen sollen!
  • Januar 2015: Okay, BSc hab ich in der Tasche! Noten überzeugen auch! Was jetzt? Erstmal klinischen Schein nachholen. Dann mal bei einer Uni hier versuchen mit dem klinischen Master! :) In der Zeit tut sich bestimmt auch noch was. 
  • September 2015: Klinische nachholen zählt nicht, aha. Ein richtiges Studium hab ich angeblich auch nicht, aha. Vielleicht sollte ich mir doch was Vernünftiges überlegen? Lehramt oder Jura? :( 
  • Oktober 2015: Na, Hagen ist doch auch super. Damit kann man zwar nicht KJP werden, aber muss man ja auch nicht. Man muss ja auch mit der Zeit gehen...
  • Dezember 2015: Vielleicht mal über Selbstständigkeit nachdenken? :( 
  • Januar 2016: Ach, ich komme schon irgendwo unter. Positiv denken, positiv denken! 
  • März 2016: Wenn ich drüber nachdenke...Kita-Leitung wäre doch auch ein schöner Beruf. Und doch nicht sooooooo weit weg von dem, was ich mir vorgestellt habe, oder?
  • April 2016: Könnte es immer noch über den Umweg machen. Soziale Arbeit wäre doch auch was. 
  • Ende April 2016: Aha, Anerkennungspraktikum. Keine Zeit. Mist. Gerüchte, dass KJPs mit sozialer Arbeit und Pädagogik schwerer Stellen bekommen als die mit psychologischem Hintergrund. Psychologie-Master muss sein, sonst keine Berechtigung zur Titelführung als Psychologe. 
  • Mai 2016: Hey,im Arbeitsamt sind noch Stellen unbesetzt! Und im Jugendamt wird auch noch jemand gesucht. Hoffentlich ist das am Ende der Elternzeit auch noch so. Das ist nicht das, was ich machen will, aber irgendwie muss ja Geld reinkommen. Und mit dem Master aus Hagen sollte zumindest das problemlos möglich sein??

 

Im Grunde also eine Historie permanenter kleiner Rückschläge und Demotivation. Dazwischen liegen natürlich auch immer wieder Absagen, z.B. von der Uni. Der letzte Stand war eigentlich, dass ich nach der Elternzeit notfalls auch Fachfremd in der Sachbearbeitung etc. arbeiten könnte - irgendwann muss halt auch mal Geld reinkommen. 
Nun kam die Nachricht vom PFH Master und die alten Hoffnungen von früher wurden wieder wach gekitzelt. 

Tja, man soll ja bekanntlich die Hoffnung nicht aufgeben! :) Vielleicht ist dieser Master jetzt die (Er)Lösung.

LG

 

 

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Huch. Da erkenne ich mich aber an der einen oder anderen Stelle wieder. :2_grimacing:

 

Ja, ich weiß auch nicht, wo das alles noch hinführen soll. Aber es nervt schon, wenn man so einen ungefähren Plan hat, sich denkt "Wird schon werden", ihn auch durchaus an verschiedenen Stellen mit der Realität abgleicht, nur um dann festzustellen: "Nö, wird nicht." So was frustriert doch ungemein. 

 

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Danke, dass du das teilst. Das erinnert mich in vielem an mich, auch wenn der Werdegang ein anderer ist. Und es macht Mut zu wissen, hey man ist nicht der einzige, der für den Traum kämpft und immer wieder Steinlawinen aus dem Weg räumen darf :D

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Das ist echt interessant, danke dafür :)

 

Bist du dir sicher, dass man als systemischer Berater/Therapeut nicht auch mit Kindern und Jugendlichen arbeiten kann? Ich kenne zumindest eine Klinik für Kinder und Jugendliche hier in der Nähe, in der auch "ganz normale" systemische Therapeuten ohne Spezialisierung für Kinder und Jugendliche arbeiten.

 

Und um noch mal eine neue Idee in den Raum zu werfen ;) Wie sieht es eigentlich aus dem Berufsfeld Erziehungsberatung? Da arbeitet man sowohl mit Kindern und Jugendlichen als auch ihren Eltern und auch das machen oft systemische Therapeuten. Mitunter sogar nur mit Bachelor.

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Am 26.6.2017 um 14:25 , ClarissaD schrieb:

Das ist echt interessant, danke dafür :)

 

Bist du dir sicher, dass man als systemischer Berater/Therapeut nicht auch mit Kindern und Jugendlichen arbeiten kann? Ich kenne zumindest eine Klinik für Kinder und Jugendliche hier in der Nähe, in der auch "ganz normale" systemische Therapeuten ohne Spezialisierung für Kinder und Jugendliche arbeiten.


Ich denke, es ist ähnlich wie mit einem echten PT auch. Ein PT darf ja eigentlich ebenfalls Kinder- und Jugendliche therapieren, dazu muss er nicht KJP sein. 

Da man ja aber allgemein sagt, dass Kinder- und Jugendliche/Heranwachsende in der Psychotherapie besonders sind, bin ich der Meinung, dass die Spezialisierung schon besser ist :) 
 

Zitat

Und um noch mal eine neue Idee in den Raum zu werfen ;) Wie sieht es eigentlich aus dem Berufsfeld Erziehungsberatung? Da arbeitet man sowohl mit Kindern und Jugendlichen als auch ihren Eltern und auch das machen oft systemische Therapeuten. Mitunter sogar nur mit Bachelor.  

Das sind alles so Optionen, wenn der KJP definitiv nicht klappt. Im Moment jage ich ihm immer noch hinterher :D 


LG

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