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Studienabschluss oder wie das Leben so spielt


FrankD

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Hallo Zusammen,

 

ich weiß ich habe mich ewig nicht gemeldet, einige von euch haben sicher bereits Ihren Abschluss gemacht und sind hier nicht mehr aktiv. Dennoch möchte ich euch noch berichten wie es mich seit dem letzten Blog Eintrag ergangen ist.

 

Zuerst einmal: Ich habe mein Studium abgeschlossen. Ich war heilfroh als ich die Bachelorarbeit damals weggeschickt hatte. Solche Arbeiten sind einfach nicht meins. Um ehrlich zu sein weiß ich meine Note nicht mal mehr. Aber ich habe bestanden, trotz allem was so geschehen ist.

 

Aber lasst mich versuchen es chronologisch zu ordnen:

Meine Bachelorarbeit habe ich wie erwähnt abgegeben. 

 

Die Kündigung zum 30.03.2016 hatte ich damal im Beitrag Kurz vorm dem Abschluss und geänderte Pläne erwähnt und in Der Kündigungsablauf wird spannend & Bachelorarbeit weiter darüber berichtet.

Es wurde dann so schlimm, dass ich nicht mehr arbeiten konnte und mich krankschreiben lassen musste. seit dem kam nur noch ein Brief vom Anwalt mit einem Angebot, auf welches ich nicht eingegangen bin.

Seitdem habe ich nur noch mit 2 Ex-Kollegen Kontakt, von denen ich gehört habe das noch ein paar Mitarbeiter kurz nach mir gegangen sind. Sei´s drum.

 

Ich habe also Anfang 2016 ein paar Dinge zu meiner Oma gefahren (sie hat u.a. meine Waschmaschine bekommen) und nach und nach die Wohnung aufgelöst und meinen Kram verkauft / entsorgt. Gegen Ende März bin ich dann zu meiner Oma gefahren, bevor es eine Woche später zu meinem Geschäftspartner ging.

 

Für eine Woche haben wir zusammen gewohnt, bevor es in Bootcamp Manier in die Türkei ging. Dort haben wir im Kundenauftrag eine Mobile App für eine Ausstellung auf einigen, größeren deutschen Bahnhöfen erstellt. Das war eine sehr intensive Zeit, wir hatten nicht viel Zeit und noch weniger Ahnung ;). Aber wir haben es geschafft! 

 

Für eine Woche ging es danach nochmal zu meiner Oma, bevor das Kolloquium in Pfungstadt anstand. Verdammt war ich da nervös. Im Grunde war alles kein Problem, Gesamtnote auf BA + Kolloquium war eine 2,7 wenn ich mich recht entsinne. Da es mir nur noch ums bestehen ging, ist das trotz der vielen Vorbereitungszeit in Ordnung. Als sie anfingen was Ihnen nicht gefiel klang das für mich schon wie durchgefallen, das war vielleicht ein Schock. Aber am Ende war es bestanden und ich es ging weiter nach Frankfurt um am nächsten Tag nach Griechenland zu fliegen.

 

3 Wochen war ich dort, primär an eigenen Projekten gearbeitet, den Ausblick auf das 15m entfernte Meer genossen und ein wenig Abstand gewonnen. Eigentlich hatte ich geplant zur Abschlussfeier nach Wiesbaden zur fahren, das war mir dann aber doch zu aufwendig und zu teuer. Nach den Fotos eines Ex-Kommilitonen habe ich nicht viel verpasst. Die Zeit habe ich für eigenes genutzt.

 

Für eine Woche ging es dann erneut zu meiner Oma, bevor ich mir einen Traum erfüllte: Es ging nach Thailand. Der Zwischenstopp in Bangkok war ein kleiner Schock, aber ich war eh so k.o. vom Flug (ich baue noch immer meine Flugangst ab) und dem Adrenalin von den Wacklern, das ich recht schnell eingeschlafen bin. Tags darauf ging es nach Chiang Mai, wo ich 2 Monate blieb. Anfangs musste ich mich daran gewöhnen, aber mit der Zeit war es sehr angenehm. Irgendwie nicht so ein gestresster, mürrischer Vibe wie ich ihn in Deutschland erlebe.

 

In Chiang Mai ging es mit der Arbeit an den eigenen Produkten weiter sowie dem Lernen von Node.js, Docker, AngularJS, Python und der Infrastruktur zwischen den allen.

 

Um ein neues Visum zu bekommen ging es dann nochmal 2 Wochen nach George Town, Malaysia. Was für eine Umstellung. Dort wurde mir die Kluft zwischen Arm und reich sehr bewusst. In Chiang Mai hatte ich einige Thais gesehen, doch ich sah nicht unbedingt den Unterschied des Wohlstandes. In George Town waren Konsum Tempel neben heruntergekommenen Gerippen von Häusern, Luxus Seite and Seite mit Geschäften die ums Überleben kämpften. Das war ziemlich überwältigend.

 

Für 1,5 Monate ging es dann nochmal nach Thailand zurück. Erst Chiang Mai wo ich noch etwas zu erledigen hatte und dann nach Bangkok, zusammen mit meiner Thai Freundin. Leider lief nicht alles glatt, daher musste ich Mitte November 2016 zurück nach Deutschland da mir das Geld ausging.

 

Zum Glück konnte ich bei meiner Oma wohnen und es ergab sich über meinen Geschäftspartner ein interessanter Auftrag. Eine Firma in deren Team er arbeitete hatte, während vielen Coachingstunden, ein System entwickelt wie sie anderen Coaches helfen können ihren Kunden zu helfen. Einer der Schwerpunkte lag auf den Problemen und Konflikten der Internationalisierung und der weltweit eingesetzten Mitarbeiter.

Dieses System haben wir für sie als Web Application umgesetzt, mit grafischen Ansprechendem UI und skalierbarem Backend ( Node.js mit Loopback Framework, MongoDB, HTML zu PDF Konvertierung der Ergebnisdokumente und Rechnungen, Amazon S3 Speicherung von Dokumenten, RabbitMQ Queue für Job Abarbeitung, alles über Docker in Containern deployed, mehrere Stages).

 

Das ging über Monate, zwischendurch war ich nochmal für 50 Tage in Kroatien, über AirBNB ein Zimmer bei einem kroatischen Pärchen gebucht. Anfangs war es etwas komisch, aber mit der Zeit habe ich es wirklich genossen Morgens im Wald spazieren zu gehen, kaum Menschen zu sehen, die Vögeln singen zu hören und 5 Meter weiter das Meer zu sehen und hören.

 

Und mittlerweile bin ich wieder in Thailand angekommen. Ein wenig bleibe ich hier, arbeite an einem Kundenauftrag Custom PHP zum Laravel PHP Framework zu migrieren und anschließend Weiterentwicklung sowie die eigenen Produkte zu verbessern.

 

 

Das Studium war ein Lebenstraum den ich mir erfüllt habe. Ich habe mir bewiesen, dass ich studieren kann und ein Studium abschließen kann. Inhaltlich bringt es mir bisher herzlich wenig, allerdings hat es sehr viele Veränderungen ins Rollen gebracht und damit ist noch lange nicht Schluss.

 

Durch das Studium habe ich meinen Geschäftspartner kennen gelernt, bin offener für andere Lebensstile geworden, habe erkannt das ich den falschen Prioritäten hinterher lief, viele tolle Menschen kennengelernt und mich einigen meiner Ängsten gestellt, die mich von wunderbaren Erfahrungen abgehalten hätten.

Aber es hatte auch Schattenseiten:

Ich war oft ziemlich erschöpft, habe 2 Arbeitgeberwechsel gemacht, habe einen Bandscheibenvorfall inklusive OP und ReHa erlebt und eine Depression entwickelt.

 

Mein Fazit bezüglich des Studiums ist: Es hat sich gerade wegen der Schattenseiten gelohnt. Natürlich könnte ich nur die guten Seiten erwähnen und das wären für mich schon genug. Doch die Schattenseiten waren es, die den echten Ausschlag gegeben haben mein Leben zu verändern. Und die tollen Menschen sind die Unterstützung meinen jetzigen Lebensweg weiter zu gehen.

 

Falls jemand sich über meine Erfahrungen austauschen möchte, vielleicht in einer schwierigen Lage ist und mit jemandem reden möchte der sich durchgebissen hat oder falls jemand einen Software Entwickler für ein Projekt braucht, meldet euch gerne bei mir. Entweder hier im Forum oder unter http://www.frankthedevop.com .

Euch noch einen schönen Abend, eine schöne Zeit und viel Erfolg!.

 

Gruß

Euer Frank

4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Danke für deinen Abschlussbericht und Glückwunsch zum erfolgreich abgeschlossenen Studium.

 

Hilft dir der Abschluss zum Beispiel  bei der Akquise von Kunden?

 

Insgesamt scheint es ja so, dass du dir jetzt einige Träume verwirklichen konntest, neben dem Studium auch das Leben als digitaler Nomade, verbunden mit den Reisen und dem kennen lernen neuer Kulturen usw.

 

Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg und alles Gute. 

 

Ein Master steht ja vermutlich (erstmal) nicht an?

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Vielen Dank Markus.

 

Bisher kamen die meisten Aufträge durch Mundpropaganda zustande, sprich die Beteiligten wussten bereits mehr von mir als nur das ich das Studium abgeschlossen habe. Somit kann ich noch keine Aussage treffen. 

Als kleines Experiment könnten sich jedoch die mitlesenden hier bei Fernstudium-Infos äußern, ob Sie , basierend auf den hier vorhandenen Informationen, mit mir zusammen arbeiten würden. @All Wie sieht es aus? Ist jemand bereit dazu ein Statement abzugeben?

 

In der Tat konnte ich mir ein paar Träume verwirklichen und erleben welchen Unterschied das ausgemacht hat. Ich arbeite daran den Traum des ortsunabhängig sein weiter leben zu können, dafür arbeite ich daran das Einkommen zu stabilisieren und zu erhöhen. Ein weiterer Traum ist nämlich mit Guten Freunden einen Monat lang Italien kulinarisch zu erkunden :).

 

Vielen Dank, darauf arbeite ich hin.

 

Nach den gemachten Erfahrungen kann ich mir nicht vorstellen einen Master zu machen. In die Themen die mich interessieren und die ich verwerten kann arbeite ich mich selbstständig ein, dafür benötige ich kein Abschlusszertifikat. Ich halte immer mehr davon selbstständig zu lernen, den Druck etwas zu lernen, wofür ich auf absehbare Zeit keine Verwendung habe, ist eher lähmend und behindernd.

Ich habe einfach zu sehr erfahren wie sehr ich es liebe mich in Dinge richtig rein zu hängen und unmittelbare Resultate zu ernten. Das habe ich erst vor wenigen Wochen erlebt, wo ich ein Problem mit parallelen Zugriffen hatte. Mir wurde gesagt RabbitMQ als Queue zu verwenden wäre ewig kompliziert und würde lange dauern. In 2 Tagen konnte ich mich einarbeiten, die Lösung live bringen und der Kunde war zufrieden. Und on top habe ich erkannt wie oft mir das schon früher geholfen hätten und zukünftig helfen wird.

Für viele alte Hasen ist das nichts neues, aber mich hat das beflügelt und für einige Tage meine Produktivität explodieren lassen.

 

Derartiges fasziniert mich, Dinge zu lernen die mir nicht nur einen kleinen Effekt bringen, sondern die als Hebel wirken, das englische Leverage. 

 

 

Bearbeitet von FrankD
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Ja, gerade dieses nur das lernen wollen, was auch wirklich praktisch weiter hilft kann ich nachvollziehen und geht mir mittlerweile auch so. Ich denke, etwas Overhead ist oft dabei und auch nützlich, aber im Kern sollten es praktisch umsetzbare Fähigkeiten oder verwertbares Wissen sein. So geht es mir mit vielen MOOCs, die ich zum Beispiel belege, mit Sachbüchern etc,

 

Da ich hier bei Fernstudium-Infos.de im Laufe der Zeit viel von dir erfahren habe, könnte ich mir durchaus eine Zusammenarbeit vorstellen, wenn sich ein Bedarf auf einem deiner Spezialgebiete ergeben würde.

 

Nur von deiner Homepage her wären es mir aber viel zu wenig Infos. Dort erfahre ich weder deinen kompletten Namen, noch gibt es ein Impressum und auch keine konkreten Referenzen. 

 

Ich würde die Webseite vermutlich auch eher in der Ich-Form verfassen und eventuell auch eine deutsche Version für die Kunden, welche Wert darauf legen?

 

Und in diesem Satz würde ich noch das zweite "the" (vor "his") streichen:

Zitat

At this moment the majority of the his (professional) work

 

Vielleicht auch noch ein Foto von dir ergänzen?

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Schön das ich damit nicht alleine bin. Klar ist meistens bei nützlichen Themen etwas Overhead dabei und damit komme ich gut zurecht. Das zieht sich durch alles, ob MOOCs, Video Tutorials, Tutorials, etc. 

 

Das freut mich sehr zu hören :).

 

Stimmt, Portfolio / Referenzen fehlen noch. Bisher habe ich noch nicht viele Projekte gemacht da sie alle länger liefen. Und von denen die ich gemacht habe möchte der Kunde nicht das ich es erwähne. Ich arbeite daran das mit eigenen Produkten zu füllen, sobald sie vorzeigbar sind.

 

Hmm, deutsche Version habe ich schon mal überlegt. Allerdings meine ich mich zu erinnern dass ich dann ein Impressum benötige. Wenn ich aber ein Impressum benötige brauche ich eine Adresse in Deutschland.

 

Danke für den Hinweis. Da habe ich offenbar den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr gesehen ^^.

 

Ein Foto steht noch aus, ich habe nur derzeit kein professionelles. Das muss ich bei Gelegenheit noch nachholen.

 

Schade, ich hatte gehofft das es mehr Rückmeldung gibt bezüglich des Experiments. Vermutlich müsste ich das ganz anders aufziehen.

Bearbeitet von FrankD
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