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Psychologie oder Sozialarbeit? Ich kann mich nicht entscheiden...


Higgins

5.599 Aufrufe

Mit dem Studium bin ich zwar bekanntermaßen noch nicht fertig, werde aber ab Januar 2018 hauptsächlich mit den restlichen Hausarbeiten beschäftigt sein. Das bedeutet dann, dass ich im Hinblick auf das nächste Studium ein paar zeitliche Valenzen habe und mich in der Zeit schon mal mit anrechenbaren Zertifikatskursen vorbereiten könnte. Die IUBH hätte da z.B. ein sehr interessantes FlexLearning-Programm...

 

Wenn es möglich wäre würde ich beides studieren, das ist aber finanziell nicht drin ( die Fernuni Hagen war nie eine Option). An einem Tag denke ich Sozialarbeit wäre besser, am nächsten Tag doch wieder die Psychologie. Zu einem Konsens hinter dem ich 100%ig stehe komme ich irgendwie seit Monaten nicht. Deshalb habe ich hier mal ein bisschen die Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten reflektiert:


Vorteile Sozialarbeit:

  • ich kann an bisherige berufliche Erfahrungen anknüpfen

  • Soziale Arbeit ergänzt und unterstützt meinen Lebenslauf

  • ich habe sehr konkrete Vorstellungen von den Arbeitsfeldern, in denen ich zukünftig arbeiten möchte

  • der Arbeitsmarkt sieht sehr gut aus, d.h. einen Job zu finden ist für mich hier in der Gegend vermutlich nicht sehr schwer

  • es gibt zahllose Stellenanzeigen in den unterschiedlichsten Bereichen

  • ich bin eher praktisch veranlagt und an konkreten Problemlösungen für schwierige Lebenslagen interessiert, Sozialarbeit zielt genau darauf ab

  • ich könnte mir einige Module aus dem PM-Studium anrechnen lassen und so das Studium verkürzen

  • Das Studium ist allgemein anerkannt und gilt als in sich abgeschlossene „Ausbildung“


Nachteile Sozialarbeit:

  • psychologische Anteile kommen im Studium naturgemäß etwas zu kurz

  • die BWL-Anteile (der IUBH) interessieren mich null


Vorteile Bachelor Psychologie:

  • Psychologie hat mich schon immer interessiert (das kann ich aber auch von anderen Themen sagen...)

  • ermöglicht evtl. auch Berufschancen fernab des Gesundheitswesens (allerdings nur mit entsprechender Vorerfahrung)

  • es würde mir in der Berufspraxis helfen, meine Klienten besser zu verstehen bzw. bestimmte Verhaltensweisen besser zu interpretieren und einzuordnen

  • es gibt an manchen Hochschulen sehr spannende Studienschwerpunkte


Nachteile:

  • Der Arbeitsmarkt sieht immer noch nicht besonders rosig aus, d.h.es gibt hier in der Gegend kaum Stellen für BA Psychologie

  • man konkurriert mit anderen Berufsgruppen um die wenigen Stellen (z.B. werden einige Stellen für Sozialarbeiter auch für Psychologen ausgeschrieben)

  • der Bachelor gilt noch immer nur als „halbes Studium“, deshalb sind die möglichen Berufsfelder auch sehr beschränkt und treffen mitnichten mein Interesse

  • es gibt zu wenig Masterplätze, falls man sich doch dafür entscheidet bzw. sich entscheiden muss, weil man sonst an die wirklich interessanten Stellen nicht rankommt

  • Zusatzweiterbildungen sind sehr teuer, aber fast unumgänglich um die Berufschancen zu erhöhen

  • ich habe keine Vorstellungen, davon, was ich wirklich mit dem Abschluss machen möchte und machen kann (das ist eigentlich mein Hauptproblem, alles andere sind Nebenschauplätze)

  • das Studium ist sehr „verkopft“ und wissenschaftlich-theoretisch, die Literatur ist oft in Englisch (das ich erstmal aufpolieren müsste), es gibt viel Mathe und Statistik die sich durchs Studium zieht, für die ich mich aber so gar nicht erwärmen kann

  • meine für dieses Studium favorisierte Hochschule hat leider ein etwas unflexibles Studienmodell, das mit meinem Schichtdienst nur eingeschränkt kompatibel ist

 

Wenn man sich diese Liste anschaut ist die Sache eigentlich relativ klar. Trotzdem fällt mir die Entscheidung nicht leicht, v.a. deswegen, weil ich die Inhalte des Psychologie-Studiums spannender finde als die der Sozialarbeit. Sich für letzteres zu entscheiden würde u.a. auch bedeuten auf die Vernunft zu hören und weniger auf die „Leidenschaft“. Ich habe aber das Fernstudium betreffend schon mal eine reine Vernunft-Entscheidung getroffen und bin damit immer noch nicht so ganz im Reinen.

 

Irgendwann mal in meinem Leben war die Sozialarbeit das non plus ultra und ich hätte alles dafür gegeben dieses Fach studieren zu können. Nun wird man aber älter und entwickelt sich weiter und irgendwie hat sich meine Einstellung dazu verändert. Deshalb weiß ich nicht was ich tun soll.

 

Hat vielleicht jemand einen Rat oder einen anderen Blickwinkel für mich?

6 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Zitat

es würde mir in der Berufspraxis helfen, meine Klienten besser zu verstehen bzw. bestimmte Verhaltensweisen besser zu interpretieren und einzuordnen

 

Ehrlich gesagt bezweifle ich das so ein bisschen (zumindest im Bachelor). Psychologie ist doch ein sehr wissenschaftliches Fach, in dem es viel um Theorien und Hypothesen, deren Bestätigung und Widerlegung geht. Für das, was du dir vorstellst, benötigst du eher Weiterbildungen oder den Master mit entsprechendem Schwerpunkt. 

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Du kannst doch als Sozialarbeiter deinem Interesse an Psychologie nachgehen. Man soll ja sein Hobby nicht zum Beruf machen und das "hobbyhafte" lese ich zumindest aus deiner Auflistung heraus. Damit meine ich nicht das Fach Psychologie sondern die beschriebene Situation. Die eignet sich anscheinend besser für Weiterbildungen, die dich als Sozialarbeiterin weiterbringen können, als zur Verwirklichung deiner mittelfristigen beruflichen Ziele.

(Das lese ich nur aus deinem Blog heraus, ich habe keine Erfahrungen im Jobmarkt "Psychologie" oder Sozialarbeit.)

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Warum machst du nicht Sozialarbeit und belegst "nebenbei" Psychologie an der FU Hagen?

 

Wenn du Psychologie mehr "hobbymäßig" studierst, kostet es dich ca. 160 € pro Semester. Nach den ersten beiden Modulen kannst du dann vorrangig die Module belegen, die dir beruflich weiterhelfen.

Du hast zwar geschrieben, dass die FU Hagen für dich nicht in Frage kommt, aber so könntest du deine beiden Interessen verbinden.

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Ich würde auch nach einen passenden Master schauen.

Bezüglich Soziale Arbeit bietet die IUBH ab kommenden Jahr etwas an. Innerhalb der Psychologie gibt es bereits einige weiterbildende Master, die sich auch an Absolventen anderer Fachrichtungen wenden.

 

Ich habe Pädagogik studiert. Meine Abschlussarbeit habe ich aber über das Thema Diagnostik geschrieben (Möglichkeiten und Grenzen der Diagnostik am Beispiel der Lern- und Leistungsmotivation). Das Thema gehört eigentlich mehr zur Psychologie als zur Pädagogik. Aber so konnte ich Psychologie und Pädagogik miteinander verbinden.

Bearbeitet von anjaro
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Die Entscheidung ist mir auch schwer gefallen, zumal ich mich zu drei Punkten stark hingezogen fühle, Psychologie, Pädagogik und Soziales. Es ist so, dass man im Sozialen wirklich mehr Praxisbezug hat. Psychologie ist zumindest in Bachelor ein hoch theoretisches Studium, da geht es erstmal drum, Theorien, Schulen und Modelle zu wälzen und gegeneinander zu vergleichen. Im praktischen Umgang mit Menschen hilft einem das tatsächlich erstmal weniger. :) 

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Danke für euer Feedback :smile:.

 

Über folgende Aussagen

 

Am 15.8.2017 um 11:23 , TomSon schrieb:

Psychologie ist doch ein sehr wissenschaftliches Fach, in dem es viel um Theorien und Hypothesen, deren Bestätigung und Widerlegung geht. 

 

vor 7 Stunden, Vica schrieb:

Psychologie ist zumindest in Bachelor ein hoch theoretisches Studium, da geht es erstmal drum, Theorien, Schulen und Modelle zu wälzen und gegeneinander zu vergleichen. 

 

habe ich gestern noch lange nachgedacht und bin wieder Mal im Netz auf die Suche gegangen. Dabei bin ich auf folgenden Selbsttest gestoßen

 

http://www.psychologie-self-assessment.ch/

 

Diesen habe ich ausgefüllt (darauf hätte ich eigentlich auch früher kommen können) und im Ergebnis stimmen meine Interessen & Erwartungen nur zu 54% mit der Realität eines Psychologiestudiums überein.

 

Dabei hakt es vor allem an der psychologischen Methodenlehre ( wissenschaftliche Experimente, Statistik, der Umgang und die Auswertung von Daten, Entwcklung diagnostischen Verfahren usw.) die doch einen sehr großen Raum im Studium einnehmen. Auch auf o.g. Diskussionen und Vergleiche theoretischer Modelle und Hypothesen habe ich so gar keine Lust *hüstel*. Der Alltag eines Psychologiestudiums hat also so gar nichts mit meinen Vorstellungen zu tun....

 

LG Higgins

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