Geschafft!
Heute war es endlich so weit: Das Kolloquium stand an.
Um 7.30Uhr morgens ging es los Richtung Pfungstadt, der Termin war für 12 Uhr angesetzt. Da nur auf der Gegenrichtung Stau war, kam ich ganz entspannt um 11 Uhr an der WBH an. Es blieb also sogar noch Zeit im Prüfungsamt die letzten Klausuren einmal anzusehen - was ich aber dem traurigen Ergebnis recht schnell wieder aufgegeben habe.
Kleine Anmerkung am Rande: Die Wahl der Vertiefungsmodule war der größte Fehler in meinem Studium. Nicht nur, dass das die schlechtesten Noten waren (allerdings auch Stress bedingt) - Nein, die Fächer haben mich auch absolut gar nicht interessiert. Die Wahl fiel aufgrund der vermeintlichen Einfachheit - untermauert durch die Prüfungsstatistik von 2014. Ein kolossaler Fehler! Die Prüfungen waren bockschwer und extrem komplex. Tatsächlich kam gestern die neue Statistik von 2016 heraus, die komplett anders aussieht. In dem einen Modul gab es keine Einser, 20% Zweier, 10% Dreier. Irre! Durchfallquote 20%. Also: Wählt das was euch interessiert, alles andere macht keinen Sinn ;-).
Da anscheinend vor mir niemand im Prüfungsraum war, wurde ich bereits ab 11.50Uhr hereingebeten und konnte ziemlich pünktlich mit der Präsentation starten.
Ich hatte sie zwar schon zweimal vor meiner Familie eingeübt, nutzte aber kein festes Redemanuskript (nur die Gliederung) und improvisierte bei jedem Versuch. Zusätzlich habe ich gestern Abend noch ein paar Folien ergänzt um ein paar Sachverhalte etwas ausführlicher darzustellen. Insofern war ich dann ziemlich überrascht, dass ich nach ca. 17 Minuten durch war - angepeilt waren 20 Minuten, so wie in der Einladung gefordert. Glücklicherweise meinte mein Betreuer in der Einführung zum Kolloquium, dass der Vortrag 15-20 Minuten dauern soll - insofern war ich wieder total im Zeitplan. Toll!
Ein paar kleine Holperer hatte ich während der Präsentation aber im Großen und Ganzen bin ich zufrieden, wenn man den Druck, unter welchem ich stand, mit in Betracht zieht.
Die anschließende Befragung lief größtenteils ziemlich gut. So ziemlich alle fachbezogenen Fragen des Zweitkorrektors konnte ich gut beantworten - sie drehten sich alle um die qualitative und quantitative Methodik. Mein Erstkorrektor stellte einige ziemlich spezifischen Technologiefragen, die ich noch ganz gut beantworten konnte. Anschließend wechselte er in die Wirtschaftsinformatik-Schiene. Hier wollte er eigentlich nur Grundbegriffe wissen (Was sind Geschäftsprozesse?), aber da ich mit Absicht nicht Wirtschaftsinformatik studiert habe, war ich da ziemlich blank und kam ins schwimmen. Mein Fehler war wohl, dass ich den Begriff irgendwo in meiner Arbeit verwendet habe und das dass Spezialgebiet des Prüfers ist - und zack! Hat man einige unangenehme Fragen zu beantworten. Eine nette Erfahrung die ich mitnehmen werde.
Nachdem ich den Raum zur Beratung des Ausschusses verlassen musste wurde ich nach kurzer Zeit wieder hereingebeten. Die Note war dann eine 1,3, über die ich extrem glücklich bin. Eine wirkliche Vorstellung von der Note hatte ich bis zum Ende nicht, schließlich war das meine erste wissenschaftliche Arbeit. Kam aber wohl ganz gut an :-).
Wenn mich mein Online-Rechner nicht belügt reicht die Note noch um auf eine 1,79 im Gesamtschnitt zu kommen - was will man mehr.
Ein für mich tolles Ergebnis, das Ziel war ja besser als 2,0 abzuschließen.
Im Anschluss hatte ich noch ein Beratungsgespräch mit dem Dekan des Fachbereichs Informatik (der auch Beisitzer im Kolloquium war) über die Master-Studiengänge. War sehr informativ und die Art des Dekans sehr erfrischend. Ich tendiere gerade Richtung "Verteilte und mobile Anwendungen", das reizt mich am meisten. Alternativ noch Wirtschaftsinformatik.
Aber das hat noch Zeit - jetzt fokussiere ich mich erst auf den neuen Job der mir aktuell alles abverlangt. Daher hatte ich den letzten Monat auch so gut wie keine Zeit mich großartig auf das Kolloquium vorzubereiten, was mich am Ende doch leicht nervös gemacht hat. Aber hat ja auch so ganz toll funktioniert.
Aber in ein paar Monaten - wer weiß ;-). Generell bin ich vom Studienmodell der WBH überzeut, auch wenn sich das in den Master-Studiengängen nochmals ändert. Alternativ könnte ich auch an einer Präsenzhochschule in der Nähe studieren und wäre dann alle paar Wochen mal ein Wochenende dort in den Vorlesungen. Preislich nimmt sich das allerdings nicht viel.
Als nächstes steht dann nächstes Jahr die Abschlussveranstaltung an. Davon werde ich dann nochmal hier berichten und damit den Blog offiziell abschließen.
Vielen Dank allen Lesern und Teilhabern für den tollen Input und die lieben Kommentare über all die Jahre! Das motiviert und gibt zusätzlich Kraft. Danke!
Vielleicht konnte ich ja dem ein oder anderen Unentschlossenen einige Einblicke geben. Ich kann nur jedem raten: Nutzt Eure Zeit und investiert sie sinnvoll. Man ist nie zu alt zum lernen :-).
Somit: "Over and out" vom frischen Techniker und Bachelor.
8 Kommentare
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