Heister, W. (2017)- Semesternotizen (Rezension)
Jeder lernt im Fernstudium wohl anders. Auch ist es unterschiedlich, wie man sein Fernstudium strukturiert. Für mein letztes Semester, die letzten zwei Klausuren und die Thesis, habe ich nach einem paper-based Notizbuch gesucht, was nicht nur generell für eine Studium geeignet ist, sondern allem voran auch für mein Fernstudium an der APOLLON.
Dabei bin ich auf "Semesternozizen" von W. Heister, erschienen 2017 im Schäfer/ Pöschel Verlag, ISBN 978-3-7910-3790-5 (9,95 Euro) gestoßen.
In DIN A5, nicht zu groß für meinen Geschmack beinhaltet es:
- Persönliche Daten (1 Seite)
- Wichtige Kontaktdaten, z.B. Unibib, Sprechzeiten, Sekretariat, Prüfungsamt (1 Seite)
- Stundenplan (2 Semester)
- Lerngruppen mit Infos zur Lerngruppe, Kontaktdaten, Notizfeld (2 Lerngruppen)
- Projektpläne (3 Projekte)
- Prüfungs- und Abgabetermine (2 Seiten)
- Prüfungsstoff (Tabelle mit 12 Zeilen über 2 Seiten)
- Prüfungsplanung (8 Prüfungen)
- Notenübersicht (2 Seiten)
- Lernevaluation d.h. Fach, Ergebnis, Lerndauer, das ist mir beim Lernen schwer gefallen/ das will ich in Zukunft ändern (12 Prüfungen)
- Leseempfehlungen (Tabelle 22 Zeilen)
- Nützliche Shortcuts in Microsoft Word
- Nützliche Shortcuts in Microsoft Powerpoint
- Notizseite gepunktet für Adressen (3 Seiten) ➡ hier endet die Seitennummerierung
- Notizseiten gepunktet (160 Seiten)
- Lesebänzel
- Einsteckecke am Ende
Ich habe mir in den letzten Wochen viel Zeit genommen und im Blog finden sich ja auch schon einige Anwendungseinblicke. Zunächst einmal bin ich positiv überrascht. Von der Haptik her ist das Notizbuch angenehm. Auch können Bleistiftzeichnungen gut ohne Reste entfernt werden. Kuli verschmiert nicht, selbst wenn danach darüber radiert wird. Durch die bepunkteten Seiten hat man keine störenden Kästchen und Linien. Zugleich sind sie da, wenn man sie braucht.
Weniger gut in der Verarbeitung gefällt mir, dass die Seiten beim häufigen Blättern an der Klebefalz leicht "ausreißen". Das sollte in der Preiskategegorie und vor allem, wenn für das Studium gedacht, nicht so schnell passieren. Mir ist es tatsächlich beim einfachen Blättern passiert.
Schade ist auch, dass die Seitennummerierung zu den Notizseiten hin einfach aufhört, besser hätte mir eine durchgehende Nummerierung bis zum Ende gefallen. Auch muss man etwas vorsichtig mit Finelinern sein, da das Papier, trotz seiner glatten Oberfläche, etwas "saugt".
Nun aber zum Inhalt:
Persönliche Daten - Kann man machen, bräuchte es für mich jetzt nicht. Wichtige Kontaktdaten finde ich nicht schlecht. Auch, dass man mehr als eine UniBib eintragen kann, ist vor allem in Ballungsräumen nützlich. Dennoch wird an dieser Seite schon deutlich, dass die Zielgruppe der allgemeine Präsenzstudent ist. Jedoch kann es gut an die Bedürfnisse eines Fernstudiums bspw. an der APOLLON angepasst werden. Studienservice und Ansprechpartner in Prüfungssachen könnte da ebenso Raum finden, wie die Campus Mail Adressen von z.B. Gutachtern und Betreuern von Hausarbeit und Thesis.
Da es an der APOLLON keine festen Vorlesungszeiten gibt, ist der Stundenplan, der ohnehin nur bis Samstags geht, für mein Fernstudium weniger als solcher brauchbar. Ich kann mir aber vorstellen, dass dies mit anderen Konzepten anders aussieht. Der einzige Abzug wäre der fehlende Sonntag, der ja in dieser Studienform durchaus Relevanz hat. Ich habe mir überlegt meine Lernzeiten über die Woche darin zu planen, so habe ich eine Wochenplan. Aber auch hier. Durch die Fallaufgaben etc. kann man schlecht jedes einzelne Modul planen. Ich müsste es wohl mit Bleistift machen bei flexiblen Inhalten, damit das Notizbuch funktional bleibt.
Die Möglichkeit Lerngruppen aufzuführen inklusive ca. 1/2 Seite Notizen finde ich gut und wäre etwas gewesen, was ich insbesondere zu Beginn des Studiums wohl genutzt hätte. Heute ist das Studium so fortgeschritten, dass es keine Situationen mehr für Lerngruppen gibt.
Schade ist hier, dass die Anzahl lediglich auf 2 beschränkt ist. Ich kann mir vorstellen, dass wenn diese Funktion genutzt wird, der Bedarf im Fernstudium höher ist und 2 Optionen übersteigt.
Der Bereich "Meine Projekte" erinnert mich an mein Gruppenprojekt, welches ich noch bei Prof. Heister hatte. Den Plan habe ich schon mal gesehen. Wie meinen Vorblogs entnommen werden kann, nutze ich diese zur Klausurplanung. Einzelne Meilensteine bilden den Lernfortschritt. Es ist nur so viel vorgegeben, dass genug Raum bleibt das kreativ zu nutzen.
Prüfungs- und Abgabetermine brauche ich in der Masse mit 44 Zeilen jetzt nicht. Bei meinen Fallaufgaben gibt es keine Deadlines, so viele Klausuren habe ich nicht und würde es wohl auch eher in einen Kalender eintragen, als in ein solches Notizbuch. Vielleicht ist der Überblick hier besser gewahrt, wenn alles auf zwei Seiten ist, aber dazu habe ich zu wenige verbleibende Deadlines, um das hinreichend zu beurteilen.
Der Bereich des Notizbuchs, der sich der Prüfungsplanung widmet ist gut und übersichtlich gestaltet. Zunächst ist der Raum da, um wichtige Punkte in eine ca. 3cm hohen Tabellenspalte festzuhalten. Für mehr als einzelnen Schwerpunkte reicht es aber nicht. Im Anschluss daran gibt es die Prüfungsplanung. Man legt dabei pro Prüfung fest in welcher KW man welchen Stundensoll an Prüfungsvorbereitung planen möchte und kann am Ende dies mit dem tatsächlichen Ist ergänzen. Was jedoch nicht gut durchdacht ist, ist , dass man zwar 8 Prüfungen eintragen kann, aber nur am Anfang eine Spalte mit Raum für insgesamt 16 Kalenderwochen vorhanden ist. Für eine Fernuni ohne Semesterbeteieb ist das dann nur eingeschränkt geeignet bzw. erfordert etwas Improvisation. Die Notenübersicht ist wieder in der Kategorie kann man machen, braucht man aber nicht, da meine z.B. nur zwei Handyklicks weit weg ist.
Sehr positiv ist mir die Lernevaluation aufgefallen. Ich erlebe es selber, dass ich manchmal sehr hart mit mir bin. Aber auch als Mentorin fällt mir auf, wie schwer es manchen Studierenden fällt ihr Lernen richtig einzuschätzen. Die Lernevaluation bietet Raum, nicht für die inhaltliche Betrachtung, sondern die des Lernens an sich. Über die Selbstreflexion können ggf. Schwächen identifiziert und neue Ziele für weitere Lernsituationen formuliert werden. Gerade im Fernstudium finde ich diese zwei Seiten sehr wertvoll, insbesondere in der Zeit, in der man erst noch ins Lernen hineinwachsen muss.
Insgesamt ist mein Fazit, dass es ein durchdachtes Konzept ist. Auch ist das Notizbuch für das Fernstudium, bis auf kleine Einschränkungen gut geeignet. Ob ich allerdings, wenn ich diese ganzen Features nicht ausgiebig nutze, den Preis von 9,95 Euro für mehr als ein Semester zahlen würde, ist glaube ich fraglich. Auch hätte ich mir eine etwas bessere Verarbeitung gewünscht. Bei einem Gebrauchsgegenstand für ein Studium, sollte nicht nach wenigem Seitenblättern und zwei drei Rucksacktransporten ein Loslösen der Seiten aus der Klebebindung stattfinden. Auch würde ich ein etwas stabileres Buchcover bevorzugen . Es ist ausreichend Platz für Notizen und sieht zumindest nett aus. Ich persönlich erlebe es gerade als eine wertvollen Lernhelfer. Ich würde sagen, kann man sich gönnen, bietet ein paar nette Tools, besonders für den Einstieg ins Studiums geeignet, kann es als Strukturhilfe dienen. Und das eben auch im Fernstudium.
Mit meinem Empi Statistik Zweitversuch vor der Brust möchte ich einfach ein paar Bilder sprechen lassen, die zeigen, wie ich das Notizbuch nutze.
Der Lernigel (ja die Farben bedeuten was. Auflösung im Nächsten Bild)
Lernübersicht der Gesamtthemen. da sieht man auch schön, wie wenig die bepunkteten Seiten stören . Die nicht ausgefüllten Kästchen sind hoffentlich am Ende alle ausgefüllt mit "blau=abgespeichert" als Krönchen.
Diese Kästchen finden sich auch an den einzelnen Ausarbeitung, um den Lernfortschritt zu beobachten. Holzstift, Kuli, Feineliner klappt alles gut.
Hier hat man mal einen besseren Blick auf die Papierstruktur. Es klappt hervorragend!
Ach ja, die Klebis. Na da weiß ich auch woran ich noch arbeiten muss :).
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