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Diagnostik-Bootcamp überlebt


Vica

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Ich habe an einem verpflichtenden Webinar zum Thema Diagnostik teilgenommen :) 
Webinars gibt's natürlich auch als Face-to-Face Variante vor Ort in Göttingen, was für mich aber leider flach fällt. In sofern bin ich natürlich ganz froh über diese Online-Alternativen.

Ursprünglich dachte ich, dass es wie die meisten auch nur 1 1/2 Stunden gehen sollte. Das kann ich noch locker wuppen, auch mit Kindergarten-Seuche. Es stellte sich aber heraus, dass es sich um Teil 1 + 2 handelte, und für das Seminar damit das Doppelte an Zeit angesetzt war. Das ist hingegen schon schwieriger, sowohl von der Konzentration, als auch von anderen knackigen Punkten, z.B. Kinderbetreuung. Doch das ließ sich zum Glück regeln. 
Ein bisschen die Zähne geknirscht habe ich schon, denn bisher mochte ich Diagnostik nicht sooo sehr, insbesondere die Testtheorie nicht. Ich kann für dieses Fach nur schwer lernen, irgendwie will nichts so wirklich hängenbleiben. Es ist nicht wirklich etwas Greifbares daran. 

Im Webinar waren dann so ca. 40 andere. Geleitet wurde es von einem Doktoranden. 
Überraschenderweise gestaltete sich das ganze sehr kurzweilig, spaßig und locker - das hätte ich nicht gedacht. Beispielsweise wurden viele Reflektionsfragen verwendet, z.B. ob einem etwas schwer fiel, was einem leicht fiel, Brainstorming zu Fachbegriffen...all das konnte man entweder in ein Chat-Fenster eingeben oder sich kurz per Mikro melden. 
Gemacht wurden einige Übungen, zum Beispiel zum Thema Kodieren. Wir haben immer wieder kurze Videos angeschaut und sollten anhand der Verhaltensweisen Items kodieren, etwa: Körperhaltung (Ruhig, Hände am Körper etc.), Sprachduktus (Satzfüller, ruhiger Redefluss) oder bewerten, wie selbstbewusst oder gesellig Leute anhand von kleinen Vorstellungsvideos wirkten. 
Die Daten hat der Admin gesammelt (man durfte vorgefertigte Excell-Tabellen ausfüllen und an ihn mailen) und in SPSS umgerechnet. 

Es gab auch interaktive Übungen unter den Teilnehmern. Anfangs hatte ich hier Panik, weil ich fürchtete: Oh je, ich habe doch Lücken - gleich fliegt auf, dass ich etwas nicht kann und ich werde entlarvt.  
Aber dem war tatsächlich nicht so. Es wurde sehr gut erklärt, was wir machen sollten (z.B. ein Kodierungs-Schema ausdenken) und da man sich ja nur versuchen sollte, konnte man in dem Sinne nichts falsch machen. 
Anhand eines gezeigten YouTube-Videos von einem Yoga-Guru sollten wir Verhaltensmerkmale aufschreiben und kodieren. Wir sollten unseren eigenen Entwurf an den Teilnehmer im Alphabet unter mir schicken, während wir gleichzeitig den Entwurf vom Vormann erhielten und mit Feedback an diesen zurück schickten. 
Also etwa so:

Hinz
Ich 
Kunz

Ich habe dann den Entwurf von Hinz bekommen, kommentiert und wieder zurück geschickt. Kunz hat dann meinen Entwurf bekommen und sollte diesen mit seinem Feedback an mich zurücksenden. 
Hierzu wurden kurz alle E-Mail Addys der Teilnehmenden eingeblendet. 

Das hat zwar mit Hinz geklappt. Leider habe ich von Kunz aber keine Antwort erhalten :( Das war etwas schade. 

Insgesamt war es aber ein sehr spaßiges und kurzweiliges Seminar, das mir zum Glück auch zeigt, dass Testtheorie einfach ein Fach ist, das man am besten durch "Do-ing" lernt. Und es hat mich echt dazu animiert, mich wieder intensiver mit Diagnostik zu befassen! 
Das machte mir so Spaß, dass ich Teil 3 + 4 gleich für nächsten Freitag gebucht habe, obwohl ich eigentlich einen Termin für Monate später belegt hatte. 

Ich hätte gerne noch mehr Webinars in diese Richtung. 
Werde wohl auch andere mitmachen, die nicht verpflichtend sind! 

LG  

3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Das klingt ja richtig gut, trotz des anspruchsvollen Themas.

 

Beachtlich, dass trotz der großen Teilnehmerzahl von ca. 40 Studierenden so viel Interaktivität ermöglicht wurde. Ich hätte jetzt eher gedacht, dass es dann wohl auf einen Vortrag hinaus laufen würde.

 

Sehr anstrengend stelle ich mir so drei Stunden Webinar dann allerdings schon vor. Gab es denn zwischendurch Pausen?

 

 

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@Markus Jung:
Ja, ich hätte auch eher mit Frontal-Unterricht gerechnet, zu welchem man dann ggf. hin- und wieder Fragen stellen kann. Ich fand diese Art der Interaktivität total spaßig und davon könnten sich viele Anbieter auch was abschneiden :) 
Der Doktorand war ziemlich jung und hatte viele frische Ideen. Durch dieses spielerische Interagieren blieb viel hängen! 
Ich fand es jetzt besser als Tutorien von Profs, egal an welcher Fernuni. Profs neigen wirklich ein bisschen mehr dazu, nur Vorträge zu halten und dabei viel Fachchinesisch zu verwenden. 

Die 3 Stunden hat man gar nicht gemerkt, weil es echt gute Unterhaltung war :) Wir hatten nur eine 7-Minuten Pause, in der der Tutor unsere Daten in SPSS umgesetzt hat. Zeit genug, Kaffee und Stullen nachzuladen :D 
 

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Wow, so drei Stunden mit nur einmalig sieben Minuten Pause konzentriert am Bildschirm zu sitzen (vor allem so lange am Stück zu sitzen) würde mir schon schwer fallen. Das ist ja härter als in Präsenz winking face.

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