Die Grenzen der Aufnahmefähigkeit - Résumé zum Lernmarathon
Ein Bericht für alle ähnlich ambitionierten Enthusiasten, welche gern die Grenzen der Aufnahmefähigkeit des eigenen Gehirns austesten und alle diejenigen, die gern nachvollziehen wollen, wie das funktionieren kann. 🤯
Wie in meinem letzten Beitrag angekündigt, habe ich die letzten 10 Tage fast ausschließlich mit dem Studium verbracht. Ich habe im Schnitt schätzungsweise 12 Stunden pro Tag über meinen Unterlagen gesessen, habe Vorlesungen verfolgt, Aufgaben gerechnet und bin so tief in die Materie eingetaucht, dass ich manchmal sogar die Nahrungsaufnahme vergessen habe. Erst wenn sich die Milz gemeldet hat, welche dieses altbekannte aber häufig fehlinterpretierte Verlangen nach Süßem auslöst, habe ich gegessen. Dabei habe ich meist warme Speisen zu mir genommen, mit Reis, Hafer, Hirse o. ä.. Damit habe ich verhindert, dass sich mein Körper mit anderen Dingen mehr beschäftigen muss, als der Aufnahme und Verarbeitung des gelernten Stoffes. Essen war allerdings schon vorbereitet, damit nicht wertvolle Zeit mit der Zubereitung vergeudet wird. Zudem gab es ausschließlich Tee und stilles Wasser, in den Pausen auch mal Kaffee.
Wie genau gehe ich nun vor, wenn solch ein Marathon ansteht?
Vorbereitung ist alles! Telefon in den Flugmodus, alle Ablenkungen ausschalten, Arbeitsplatz gut vorbereiten und grobe Tagesziele definieren. Stoffgebiete am Vortag zusammenstellen, welche gut zusammenpassen oder aufeinander aufbauen. Grundsätzlich bestimme ich die Reihenfolge der Themen selbst, meist anders als es in den Skripten vorgegeben ist. Dazu habe ich im Vorfeld verwandte Themen aus beiden Modulen und natürlich innerhalb des jeweiligen Moduls zusammengelegt. Aber das genauer zu erläutern, würde an dieser Stelle wohl zu weit führen. Ich erarbeite mir die Themen lieber bis ins kleinste Detail selbst, als mir alles ganz genau vorkauen zu lassen. Macht gerade in den mathematiklastigen und naturwissenschaftlichen Modulen Sinn.
Nach der Buchung der Module, lade ich immer alles an Material herunter und mache sämtliche Unterlagen, Vorlesungen, Vodcasts etc. über meine Cloud auf allen Geräten offline verfügbar. Damit kann ich auch bei Internetproblemen ungestört lernen und stets von überall zugreifen.
Mein Arbeitsplatz sieht dann so aus:
1. Monitor: Aufzeichnung der Vorlesung
2. Monitor: Skript, in welchem ich markiere, Notizen mache und Aufgaben löse --> Skript in Papierform nutze ich eigentlich selten
3. Monitor: Die Zusammenfassungen oder Präsentationen um mir Notitzen zu machen
4. Das Buch: Automatisierungstechnik vom Europa-Verlag
5. Der Block: für handschriftliche Berechnungen
Wie genau lerne ich nun?
An einem Tag beschäftige ich mich mit so vielen Themen wie möglich und zerlege diese bis ins kleinste Detail. Dazu nutze ich auch eine Menge Zusatzliteratur und Quellen aus dem Netz. Wenn ich das Gefühl habe, die Themen zu verstehen und keine Fragen dazu offen sind, wende ich mich den nächsten Stoffgebieten zu. Am Folgetag löse ich gleich zu Beginn und am Ende des Tages, ein paar Aufgaben zum Stoffgebiet des Vortages. Stelle ich fest, dass mir noch etwas fehlt, gehe ich dann nochmals an diese Themen. Zu diesem Stoff löse ich dann nach 2 - 3 Tagen noch einmal ein paar Aufgaben, damit gehe ich sicher, diesen auch wirklich nachhaltig verinnerlicht zu haben.
An manchen Tagen habe ich von 06 - 20 Uhr gelernt an anderen von 07 - 22 Uhr, manchmal aber auch nur von 06 - 16 oder bis 18 Uhr. Wie viele Stunden ich tatsächlich insgesamt gelernt habe, kann ich nicht sagen. Meine Frau sagt mindestens 150, ich weiß es wirklich nicht. Ich weiß nur, dass ich mit allen Stoffgebieten von Automatisierung & Robotics sowie Elektrotechnik durch bin und sogar die ersten Themen der Fertigungsverfahren 4.0 vorbereitet habe. Zwischendurch war ich ja auch zweimal täglich für je 30-40 min mit den Hunden spazieren, aber ich glaube die Zeit spielt auch nicht wirklich eine Rolle.
Fazit: Mit der richtigen Vorbereitung und den perfekten Rahmenbedingungen ist einiges möglich. Gerade wenn man seine eigene Leistungsfähigkeit realistisch einschätzen kann und die perfekte Lernmethode für sich entwickelt hat. Trotzdem bin ich aktuell an der Grenze angekommen und würde keine weitere Woche mit diesem extremen Pensum standhalten. Zumindest würde sich das Gelernte dann nicht mehr nachhaltig manifestieren.
Eigentlich wäre ich nun prüfungsbereit, allerdings habe ich die Deadline bzgl. der Anmeldung zur Präsenzprüfung verpasst. Ich wollte mich vorhin für den 13.10. anmelden, was leider nicht mehr möglich war. Ich war so sehr damit beschäftigt, mich auf diese Prüfungen vorzubereiten, dass ich nicht an die Frist zur Anmeldung gedacht habe. Nun werde ich es entweder doch online versuchen oder mich für den 10.11. anmelden. Diese Entscheidung werde ich bis zum nächsten Wochenende fällen. Nicht weiter tragisch, bleibe ja trotzdem im Plan.
Nun bereite ich mich auf eine wahrscheinlich sehr arbeitsintensive und sicher anstrengende Woche ohne Studium vor und freue mich auf die gleich anstehenden NFL-Spiele.
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