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Was ich aus "The Power of Less" von Leo Babauta mitnehme


Markus Jung

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Regelmäßige Leser dieses Blogs wissen, dass ich sehr stark von Leo Babauta inspiriert bin. Das bisher wichtigste und meiner Meinung nach auch beste Buch von ihm ist Zen To Done (Amazon - Affiliate-Link*) - was ich daraus für mich gemacht habe, habe ich in diesem Blogartikel ausführlich beschrieben.

 

Heute möchte ich auf das Buch "The Power of Less" (Amazon - Affiliate-Link*) von ihm eingehen, das im Grund in eine ähnliche Richtung zielt, allerdings mehr die Reduzierung als die Gewohnheiten in das Zentrum stellt. Wobei die Reduzierung dann oft auch wieder über Gewohnheiten (Habits) erreicht wird ;-)

 

Ich werde das Buch nicht insgesamt vorstellen, sondern nur das zusammenfassen, was ich daraus nochmal für mich besonders mitnehme. Vieles ist mir schon sehr bekannt und vertraut gewesen und habe ich daher nur überflogen oder war für meine Lebenssituation nicht relevant oder habe ich längst umgesetzt.

 

Das Buch gliedert sich in zwei große Teile. Im ersten Teil werden die grundlegenden Prinzipien des Konzepts eingeführt (zum Beispiel Limits setzen, sich auf das Wesentliche konzentrieren, vereinfachen, klein anfangen) und im zweiten Teil wird dies auf konkrete Lebensbereiche angewendet (Ziele, Projekte, Aufgaben, Zeitmanagement, E-Mail, Internet, Ablage, Tagesablauf, Arbeitsumfeld, Verpflichtungen und auch Gesundheit und Fitness).

 

Das Grundrezept zur Vereinfachung besteht laut Leo Babauta nur aus zwei Schritten:
1. Erkenne, was wirklich wichtig ist!
2. Lasse alles andere weg!

Dennoch können diese zwei Schritte es ganz schön in sich haben ;-)

 

Es werden sechs Prinzipien vorgestellt:
1. Setze Grenzen (set limitations) - daraus folgt direkt:
2. Wähle das wirklich Wichtige aus (choose the essential)
3. Vereinfache (simplify)
4. Fokussiere (focus)
5. Etabliere Gewohnheiten (create habits)
6. Fange klein an (start small)

 

Leo Babauta empfiehlt, sich bei jeder einzelnen Aufgabe zu fragen, welche Auswirkungen diese auf unser Leben hat und ob diese über die aktuelle Woche, den aktuellen Monat, hinausreicht und ob sie uns näher an unsere Lebensziele heran führt bzw. das berufliche oder private Leben verändert. Dazu ist es wichtig, seine Ziele erstmal zu kennen und dann die Aufgaben darauf auszurichten, diese zu erreichen. 

 

Limits sollen im Grunde in allen Bereichen unseres Lebens eingeführt werden, die uns überwältigen bzw. zu viel werden. Das ist nicht nur auf Aufgaben beschränkt, sondern es geht auch um Sachen, Verpflichtungen, ja selbst Kontakte und auch Ziele. Weniger ist mehr, und das dafür richtig und ohne sich zu verzetteln.

 

Die Limits sollte dabei jeder für sich selbst finden, da diese sehr individuell sind. Es kann mit einer mehr oder weniger willkürlichen und sinnvoll erscheinenden Zahl begonnen werden und diese wird dann inkrementell angepasst, bis das Gefühl vorhanden ist, dass der richtige Wert gefunden ist. Das kann zum Beispiel auf die Anzahl der Kleidungsstücke bezogen sein, die ich besitzen möchte, auf die Aufgaben, die ich täglich erledigen möchte usw.

 

Bei aller Vereinfachung kommt es darauf an, sich vorher zu überlegen, was einem wirklich wichtig ist. Also sich in wildem Aktionismus von allem zu trennen und hinterher festzustellen, dass einem Wesentliches fehlt, ist weniger hilfreich. Leo Babauta empfiehlt, dazu folgende Punkte zu beachten:
- What are your values? - Werte
- What are your goals? - Ziele
- What do you love? - Leidenschaften
- What is important to you? - Bedeutung
- What has the biggest impact? - Auswirkungen
- What has the most long-term impact? - langfristige Auswirkungen
- Needs vs. wants - Bedürfnisse vs. Verlangen
- Eliminate the nonessential - nicht Notwendiges beseitigen
- Continual editing process - Wiederholung

 

In diesem Zusammenhang findet sich ein schöner Satz, der mir wichtig ist, da es auch mir als Minimalist nicht darauf ankommt, so wenig wie möglich zu besitzen, sondern mich auf das zu beschränken, was ich wirklich brauche und mich auf das mir wirklich Wichtige zu konzentrieren:

Zitat

Simplifying isn’t meant to leave your life empty—it’s meant to leave space in your life for what you really want to do.

 

Fokussierung sieht Leo Babauta als das wichtigste Werkzeug an. Sich auf eine Sache zu einer Zeit konzentrieren und in diese die volle Aufmerksamkeit und Energie zu investieren, also in die Gegenwart (Achtsamkeit). Die Produktivität erhöht sich, Stress und Ängste werden reduziert. Auf das Positive konzentrieren. Flow kann sich einstellen.

 

Empfehlung: Am Morgen als erstes auf die wichtigste Aufgabe des Tages konzentrieren, vor allem Anderen. 

 

Ziele erreichen
- Ein (großes) Ziel zu einer Zeit
- dieses in Teil-Ziele aufteilen
- Wochenziele daraus ableiten
- Tagesaufgaben daraus erstellen
> täglich an der Erreichung dieses Ziels arbeiten
>> mindestens eine Tagesaufgabe soll mich diesem Ziel näher bringen


Keine Aufgabe sollte länger als ein Stunde dauern, sonst weiter aufteilen
(begrenzte Aufmerksamkeit, Gefahr der Prokrastination bei langen Aufgaben)

 

Verpflichtungen reduzieren

Es ist schwer, "nein" zu sagen. Dazu ist Entschlossenheit und auch Übung nötig - es braucht Zeit, sich dies anzugewöhnen.

Empfehlung: Alle (wirklich alle!) Verpflichtungen aufschreiben und sich bei jeder einzelnen fragen:
- Dient die Verpflichtung meiner Lebensqualität? In welcher Form?
- Wie wichtig ist sie mir?
- Ist sie in Übereinstimmung mit meinen Prioritäten und Werten?
- Wie verändert sich mein Leben, wenn ich künftig darauf verzichte?
- Bringt mich diese Verpflichtung näher an meine Lebensziele?

Auf den ersten Blick wirkt dies ausschließlich egoistisch. Allerdings kann zu den Lebenszielen oder Werten ja durchaus gehören, zum Beispiel für andere da zu sein oder ihnen zuzuhören. Vielleicht aber zum Beispiel nicht, nur die geistige Schuttabladestelle für andere Menschen zu sein.

 

Routinen

Leo Babauta empfiehlt einfache Routinen für jeden Tag, insbesondere für den Morgen um einen guten Start in den Tag zu finden und für den Abend, um den Tag rund zu machen und ruhig ausklingen zu lassen, um danach einen erholsamen Schlaf zu haben. Ergänzt werden sollten diese durch individuelle Gewohnheiten zur Entspannung, die immer dann genutzt werden können, wenn es zu viel wird.

 

Anschaffungen aufschieben

Kaufimpulsen entgegen wirken, indem das gewünschte Produkt (oder vielleicht auch die Dienstleistung) zunächst für 30 Tage auf eine Liste kommt und dann neu überlegt wird, ob ich diese wirklich benötige oder mir wünsche, welchen Nutzen ich davon habe oder ob es mich nur von etwas Anderem ablenken sollte. 

 

Entschleunigung

Wir schaffen dadurch nicht mehr in weniger Zeit, aber wir lernen unsere Sache besser zu machen und die richtigen Sachen zu tun. Langsamer arbeiten kann produktiver sein.

 

Das worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten wird unsere Realität. Die Projekte auf die wir uns konzentrieren werden umgesetzt. 

 

Langsamer essen, kleinere Bissen, mehr kauen - längerer Genuss. 

 

Entspannter und langsamer Auto fahren - kaum Zeitverlust, deutlich weniger Stress.

 

Hinweis: Dieser Beitrag erhebt nicht den Anspruch, die Inhalte des Buchs korrekt wiedergegeben und Begriffe korrekt übersetzt zu haben, sondern stellt meine persönliche Interpretation dar und ist mit meiner Meinung und meinen Gedanken ergänzt worden.

 

Hinweis: Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wird über diese kostenloses Infomaterial angefordert, ein Studienangebot gebucht oder ein Kauf durchgeführt, erhält Fernstudium-Infos.de eine Vergütung, ohne dass es für euch teurer wird.

1 Kommentar


Empfohlene Kommentare

Hinweis: Dieser Beitrag gehört zu denen, die ich aus meinem persönlichen Blog hierhin verschoben habe. Mehr dazu hier. Ursprünglich hatte ich ihn am 17.01.2015 veröffentlicht.

 

Auch heute versuche ich immer noch, mich an den Prinzipien zu orientieren und habe in letzter Zeit besonders an Routinen für den Morgen und den Abend gearbeitet.

 

Ich denke, dass die Vorgehensweisen auch während eines Fernstudiums sehr hilfreich sein können.

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