Heirate ich meinen AG?
Er ist da, auch wenn ich immer noch nicht weiß ob die WBH mich haben mag (bzw. das Land Hessen).
Mein schnuckeliger Knebelvertrag liegt vor mir und ich bin mir ein wenig unschlüssig.
Wenn ich mein Gefühl zu diesem Vertrag im ersten Moment beschreiben müsste, würde ich sagen er ist eine Mixtur zwischen einem Pachtvertrag mit einem russischen Mafiaboss und einem Arbeitsvertrag mit einer Zeitarbeitsfirma.
Die einzelnen Punkte klingen zwar eigentlich ganz nett, aber jeder Satz führt irgendwie einen bedrohlichen Unterton mit.
Ich habe bei dieser Eheschließung irgendwie ein mulmiges Gefühl... ursprünglich klingt das ganze sehr romantisch, aber wenn man sich alle Was-wäre-wenn Punkte überlegt hat man schon einige Befürchtungen.
Nun, ganz so schlimm ist es vielleicht nicht... ich schreib mal ein paar der dramatischen Passagen heraus, vielleicht ist es ja tatsächlich nur ein dummes Gefühl.
Das Ding nennt sich eine "Rückzahlungsvereinbarung (mit Auszahlung)"
Die "Aufwendungen" des Studiengangs werden von der Firma übernommen.
"Seminar- und Prüfungskosten werden voll übernommen"
"Endet das Beschäftigugnsverhältnis vor Ablauf von drei Jahren, gerechnet ab Beendigung der Fortbildungsmaßnahme, egal aus welchem Grund, ist der Arbeitnehmer verpflichtet, die vom Arbeitgeber übernommenen Aufwendungen zurückzuzahlen."
Gerade die Passage "egal aus welchem Grund" lässt meine Fußnägel hochklappen... wenn ich gekündigt werde, hab ich also tatsächlich noch einen Batzen Schulden an der Backe?
"Der Rückzahlungsbetrag mindert sich dabei für jedes volle Jahr ab Beendigung der Fortbilungsmaßnahme um ein Drittel des Gesamtbetrages der übernommenen Aufwendungen"
Damit wäre die Schuld also nach Ende des dritten Jahres beglichen?
Der Rückzahlungsbetrag ist vom Auszahlungstag an wie ein ungesichertes Bankdarlehen zu verzinsen; der Gesamtbetrag wird spätestens mit dem Austrittstermin fällig
Das heißt? Im Laufe des Studiums muss ich also nur den Betrag, der bis dahin angefallen ist bezahlen? Die Worte "zu verzinsen" stinken mir ein wenig.
Das hier ein relativ restriktiver Vertrag kommen würde, war mir schon bewusst... ich hoffe nur, ich reite mich damit in keine Scheisse.
Im Endeffekt habe ich nicht viel zu verlieren, da ich ohnehin geplant hatte das Studium aus eigener Tasche zu bezahlen.
Eigentlich habe ich auch vor bei meinem AG zu bleiben, aber zu Zeiten von Kriesen weiß man nie wer sich in der Chefetage ein wenig austobt. Ich hoffe einfach, dass mein Arbeitsumfeld mindestens so bleibt, da ich wie gesagt zufrieden bin.
Die Frage die sich mir nur stellt: Soll ich die Passagen die mir nicht passen anprangern oder wird das alles nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird und ich sollte mir den unnötigen Stress ersparen? Ich bin mir da noch sehr unschlüssig.
Wie dem auch sei, besser als nichts ist es allemal.
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