Zwischentief
Die eigentlich gute Nachricht zuerst: ich habe mich getraut und vor einer Woche die Statistik-Klausur online geschrieben. Bis zum Schluss habe ich daran gezweifelt, dass ich gut genug vorbereitet bin. Auf der anderen Seite habe ich mich aber einfach immer mehr verrückt gemacht und immer wieder neue Kleinigkeiten gefunden, die mich durcheinander gebracht haben. Mir war letztendlich klar: ich muss es durchziehen, sonst brennt bei mir irgendeine Sicherung durch. Außerdem wollte ich nicht auch noch die zweite Woche unseres Familienurlaubs mit Lernen "verschwenden" - die Familie muss ja auch mal zu ihrem Recht kommen.
Die Klausur selber war tatsächlich völlig in Ordnung, und ich habe (ich glaube berechtigte) Hoffnung, dass ich sie bestanden habe. Trotz Panik und Hysterie - ich bin echt sauer auf mich selbst, dass ich mich so wahnsinnig gemacht habe, das kenne ich gar nicht von mir und es tut mir auch körperlich und seelisch nicht gut.
Was nicht optimal lief: zum ersten Mal gab es leichte Probleme mit dem Proctoring während der Klausur, was mich total aus meiner Konzentration gerissen hat. Ich hoffe, das hat keinen Einfluss auf den Ausgang oder die Benotung.
Nach der Klausur habe ich mir geschworen, die ganze Woche nichts fürs Studium zu machen und erstmal wieder ein paar klare Gedanken zu fassen, die nichts mit Zahlen zu tun haben. Geklappt hat es leider nur bedingt - der ganze Stress der letzten 5 Wochen hat mir doch ziemlich zugesetzt, es war wohl doch noch ein größeres Angstfach für mich, als ich mir eingestanden habe. Ich kann mich gar nicht so richtig freuen bisher, erstens weiß ich ja noch nicht, wie ich abgeschnitten habe, und zweitens fühle ich mich einfach nur ausgepowert und leer.
Ein paar dumme Sprüche aus meinem Umfeld (eine Freundin, die mein Studium als "falsches Timing" bezeichnet und erstaunt war, dass ich das nicht nur zum Spaß mache sondern irgendwann in dem Beruf arbeiten will...) haben mir dann noch den Rest gegeben. Die Luft ist irgendwie raus.
Immerhin hatte ich noch zwei wunderschöne Mama-Tochter-Tage mit meiner "Großen" (sie ist 4 😉) in Hamburg, das war wirklich sehr entspannt und hat mich von möglichen trüben Gedanken abgelenkt.
Ab morgen möchte ich mit dem Modul "Sozialpolitik" beginnen, bei dem die Prüfungsleistung aus der Kombination Hausarbeit und Online-Präsentation besteht. Ich brauche wohl erstmal ein Fach, bei dem ich vor mich hin schreiben kann, ohne Lernkarten und Klausur. Zum Runterkommen halt. Und irgendwie freue ich mich ja doch aufs Weitermachen - das Studium macht so viel Freude. Ich wünschte einfach nur, es gäbe nicht immer mal wieder Menschen, die meinen, sie könnten besser als ich beurteilen was ich machen darf, wann ich es darf, und ob ich damit jemandem zur Last falle. (Ich weiß ja: "Lasse reden." Aber ein bisschen piekst es halt doch immer ins Gewissen.)
Ich wünsche Euch allen einen guten Start in die neue Woche.
Wir kriegen das schon alle irgendwie hin - hat ja keiner gesagt, Bachelor-Abschlüsse gibt es geschenkt...
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