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Die Sache mit dem Gewicht...


Carioca

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Übergewicht oder Zunahme durchs Fernstudium. Ja, es gibt einen eigenen Faden dazu, dennoch gibt es heute einen Blogeintrag zu dem Thema von mir, wobei es mehr um meine eigenen Geschichte geht, als viel ums Thema "Fernstudium".

 

Ich war nie schlank, in der Schule war ich am oberen Ende des Normalgewichts, immer mal wieder im Übergewicht, obwohl ich Leistungssport gemacht habe und viel unterwegs war. Aber mein Essverhalten hat einfach nicht gepasst.

Nach dem Abi kam mein Umzug, ich habe mit Sport aufgehört, habe angefangen zu studieren. Was soll ich sagen, langsam aber sicher ging mein Gewicht wohl nach oben. Schlauer Weise hatte ich keine Waage. Gegen Ende des Studiums habe ich es mal mit WeightWatchers versucht, was bei mir aber relativ sinnlos war, da ich einfach viel zu viel Gemüse und Obst gegessen habe. Das tolle 0-Punkte-Konzept ging da wohl nach hinten los.

Dann fing ich an zu arbeiten, zog um und begann wieder mit Sport, ziemlich exzessiv. Dazu kamen sehr unregelmäßige Mahlzeiten, weil ich oftmals einfach nicht zum essen kam. Ich nahm zwar ab, aber nicht wirklich gesund und kontrolliert.

Dann wieder zurück ins Studium. Wieder viel sitzen, lernen usw. Dazu gab es in unserer Mensa ein sehr reichhaltiges Essen. Mein Gewicht schnellte nach oben. Die Bilder vom Ende der Zeit sind für mich absolut erschreckend!

Ich brach ab (aus unterschiedlichsten Gründen, das Gewicht war keiner davon) und versuchte meine Ernährung umzustellen, denn so wollte ich nicht leben und aussehen.

Ich befasste mich mit unterschiedlichen Ernährungskonzepten und entschied mich für Intervallfasten. Angefangen habe ich mit 10:2, also immer abwechselnd einen Ess-und einen Fastentag. Das zog ich auch wie ein Uhrwerk durch. An den Fastentagen verzichtete ich wirklich komplett auf Essen, in manchen Konzepten sind bis zu 500kcal erlaubt. Außerdem achtete ich darauf, dass ich auch an den Nicht-Fastentagen nicht es(s)kalierte. Achja, zu dem Zeitpunkt arbeitete ich wieder und war im Fernstudium an der Diploma. Für mich war diese Variante am aller besten mit meinem Alltag und der Familie zu verbinden, da einfach klar war, wann ich an gemeinsamen Mahlzeiten teilnehme und wann nicht. So mussten wir auch nicht auf irgendwelche Zeitfenster und ähnliches achten. Selbst im Urlaub habe ich das so durchgezogen. Die Kilos schmolzen gut.

Außerdem habe ich in der Zeit von Nadja Herrmann "Fettlogik überwinden" gelesen. Mal schimpfend und fluchend, mal total begeistert.

Nach der Lektüre habe ich erst angefangen an meinen Essenstagen meine Lebensmittel zu wiegen und die Kalorien zu zählen, mit Hilfe einer App. Außerdem habe ich angefangen auf die zugeführten Nährstoffe zu achten und meinen Körper immer mehr zu verstehen. Wann habe ich Wasser eingelagert und warum usw. Irgendwann stieg ich dann um auf komplett zählen. Bei mir hat sich das dann zu einer Kombination aus 16:8 und zählen entwickelt, denn mir fiel es leichter in meinem gesetzten Defizit zu bleiben, wenn ich eine Mahlzeit weglasse. Das ist aber nicht streng. Es gibt Tage, da klappt das super, dann gibt es Tage, da geht es überhaupt nicht. Außerdem habe ich immer versucht eine kurze Kraftsporteinheit einzubauen. Ich liebe Krafttraining ohne Geräte, inspiriert von den Mark Lauren Büchern. Das habe ich auch bis zur Schwangerschaft durchgezogen. Ich habe mir täglich oder zumindest jeden zweiten Tag 15-30Minuten Zeit für Sport freigeschaufelt, mal morgens direkt nach dem Aufstehen, mal mitten am Tag, mal erst spät abends, wenn ich eigentlich gerne ins Bett wollte. Es war ja so, dass ich doch immer viel Zeit am Schreibtisch verbracht habe. Ausdauersport ist nicht meines. Ich besitze nicht mal mehr ein Fahrrad und joggen habe ich noch nie gemocht, daher waren diese kurzen Krafteinheiten für mich gut in den Lern- und Arbeitsalltag einzubauen. Ich schaffte es tatsächlich bis knapp vor Normalgewicht, was zu dem Zeitpunkt etwa 15kg in einem halben Jahr waren.

Dann kam meine Schwangerschaft, Geburt und die Stillzeit. In der Schwangerschaft habe ich kaum zugenommen, die 6kg sind absolut zu vernachlässigen, aber dann. Die Zunahme war auch nicht weg nach der Geburt, wo andere durch Kind, Wasser usw. direkt Unmengen an Gewicht verlieren, klebte jedes Kilo fest an mir und es wurde immer mehr. Ich war wieder fast auf Höchstgewicht. Ich machte keinen Sport mehr, saß viele Stunden mit Kind auf dem Sofa, weil der Kleine ausschließlich auf mir oder in meinem Arm schlief, ich weiterhin lange Schreibtischzeiten hatte zum lernen, es gab viel ungesundes Essen usw. Ende vom Lied, ich landete auf meinem Höchstgewicht und damit im Bereich Adipositas, wo ich ja nicht (mehr) hin wollte.

Also fing ich wieder an zu zählen und meine Sporteinheiten zu machen. Ist mit Kind manchmal garnicht so einfach, aber es ging. Während ich sonst am Computer während den Präsenzen Unmengen an Süßkram verdrückt habe, habe ich den Schalter wieder umgelegt und statt dessen Wasser und Tee getrunken. Das hilft mir unglaublich gegen das unkontrollierte Essen, einfach trinken.

Ende Oktober war ich dann auch im Normalgewicht angelangt und zum ersten Mal bei meinem ganz ursprünglich gesetzten Ziel. Gerade so im Normalgewicht. Dann wurde es beruflich, privat und studientechnisch unglaublich streßig und viel, dazu saß ich ja eigentlich nur noch wegen der BA. Ich sagte, es ist alles egal, ich muss da durch, ich muss es durchziehen mit der BA und hörte auf zu zählen. Ich wusste ja um meine Stellschrauben. Ich trank weiterhin viel, hielt mich lange mit Intervallfasten über Wasser, lies halt für eine Tafel Schokolade eine Mahlzeit ausfallen (Jaja, gesund ist anders, aber ich blieb im Kaloriendefizit bzw. im Verbrauch). Diese zwei Monate brachten mir wieder 3.5 kg mehr auf der Waage, also knapp wieder Übergewicht. Aber ich wusste ja, da muss viel Wasser dabei sein und ich hatte ja über Weihnachten und davor nicht darauf geachtet. Was soll ich sagen, 10 Tage zähle ich wieder und achte darauf was ich esse. Heute habe ich mein Normalgewicht wieder erreicht, bin aber für mich noch nicht am Ziel, dafür dürfen gerne noch ein paar Kilos schmelzen.

 

Fazit: An meinen Gewichtsproblemen war das Fernstudium nicht maßgeblich schuld, sondern einfach die Kombination aus viel sitzen/wenig Bewegung und falschem/zu viel Essen. Schließlich hatte ich auch im Präsenzstudium massiv mit Gewichtsproblemen zu kämpfen.

Es musste "Klick" machen in meinem Kopf.

Heute achte ich auf die Menge die ich trinke und das was. Ich tracke meine Kalorien, meistens sehr penibel, erlaube mir aber auch mal Süßigkeiten und ähnliches, wenn es in mein Budget passt. Natürlich gibt es Tage, an denen ich nicht zähle oder an denen ich weiß, dass ich viiiiiel mehr esse, als ich verbrauche, das spare ich dann aber an anderen Tagen wieder ein.

Ich habe auch nicht das Gefühl, dass mir etwas fehlt oder der Verzicht so groß ist, weil ich immernoch alles esse, aber eben überlegt und geplant und mich dadurch auch sehr darüber freue, wenn ich es mir gönne.

2 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Gast

Geschrieben (bearbeitet)

Es ist eigentlich ganz einfach - weniger Essen als man verbraucht oder mehr Sport, falls man gerne isst. High-Speed Diät, Intervall blabla...halte ich für quatsch, solange man die eben genannte Regel befolgt. Darauf läufts bei allen hinaus. Spezielle Diäten oder Ernährungskonzepte ist nur für Sportler mit höheren Zielen interessant. Für Normalverbraucher rausgeschmissenes Geld oder sinnloses gequäle. Lustigerweise wollen Menschen es oft kompliziert.

 

Kalorien-Tracking für längere Zeit (~1 Jahr) gibt einem schnell das (fehlende) Gefühl für Produkte und deren Nährwerte. 

 

Mit dem ersten Satz hätte ich jetzt eine ganze Diät Industrie zerlegt. Deswegen wird es nicht in "Bild der Frau" gedruckt. 😁

Bearbeitet von Muddlehead
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Also ich hab mal das Intervallfasten mit 8h essen 16h nicht essen gemacht und es tut sich scheinbar nichts. Daher sehe ich das auch nicht als Universalmethode die einfach nebenbei funtkioniert. Aber es macht sich natürlich gut in der Bild der Frau 😉.

Vielleicht sollte ich auch mal das Kalorienzählen testen was da so raus kommt. Oft denke ich ich ess ja gar nicht so viel, vielleicht aber auch nur das falsche...

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