Und wieder mal Planänderung aufgrund von .. ihr wisst schon :)
Meine lieben,
ja ich melde mich mal wieder, nachdem ich mit Schreck festgestellt habe, dass mein letzter Blogeintrag über ein halbes Jahr her ist 😮
Da ihr nun - wie vermutlich alle Studierenden der IUBH - mitbekommen habt, dass Präsenzklausuren abgesagt wurden, musste ich auch meine Planung umschmeißen. Das heißt, die zwei Klausuren, die ich noch zu schreiben hatte, werden jetzt auf unbestimmt nach hinten verschoben (Online-Klausuren kommen für mich leider nicht in Frage, mir fehlt das Equipment und ein ruhiger Ort).
Dafür rücken jetzt die Ausarbeitungen nach vorne. Man ist ja flexibel
Also ich weiß nicht wie es euch geht, aber ein bisschen beängstigend ist die Situation, in der wir uns gerade befinden, schon. Zumindest ich habe so etwas noch nicht miterlebt und es stimmt mich etwas mulmig, zumal wir alle nicht wissen, ob dieser Zustand Wochen, Monate oder sogar Jahre andauern wird.
Ich persönlich bin mir zwar der Gefahr bewusst, aber so richtig greifbar ist sie für mich nicht. Das Virus an sich ist ja nicht sichtbar; und da ich den ganzen Tag zu Hause sitzen muss, bekomme ich auch die Situation in Krankenhäusern etc. nicht mit.
Ich bin aber erstmal froh, dass niemand in meiner Umgebung betroffen ist oder zur Risikogruppe gehört (außer ich selbst).
Ich bin recht überrascht, wie schnell auch die Maßnahmen von der Regierung kamen und wie ernst die Sache genommen wird. Wenn ich da nach Amerika schaue, sehe ich, dass es auch ganz anders hätte laufen können (Meiner Meinung nach hat Trump hier gezeigt, dass er eine solche Ausnahmesituation nicht souverän handlen kann):
Ich mache mir Sorgen um die vielen kleinen Geschäfte und Betriebe, die entweder keine, keine ausreichende oder zwar Hilfe bekommen, aber diese dann zu spät kommt. Ich denke, die Folgen werden wir noch lange in der Wirtschaft spüren und auch in den Städten, in denen viele Geschäfte vielleicht leer stehen werden.
Hoffnung macht mir derzeit, dass in China die Maßnahmen schon gelockert werden (ob das zu früh ist, werden wir wahrscheinlich später herausfinden) und die Menschen dort wieder ihr gewohntes Leben aufnehmen. Ich bin gespannt, wie sich die Situation dort entwickelt.
Worüber ich auch recht erleichtert bin, ist die recht geringe Todeszahl in Vergleich zu anderen Ländern. Ausländische Berichterstattung begründet das mit dem "free health care system in germany". Ich habe leider nicht die Expertise, um das zu beurteilen, aber vielleicht ist da was dran. Aber ich denke, das könnte auch daran liegen, dass wir die Situation von Anfang an ernst genommen haben und wir uns so gut es ging vorbereitet haben. Vielleicht kann jemand von euch diese Aussage beurteilen?
Was mich jedoch ärgert, ist dass so eine Ausnahmesituation auch immer zutage fördert, dass viele Menschen im Kern - wenn sie in Panik geraten - in erster Linie an sich selbst denken, Stichwort Hamsterkäufe. Ist doch egal, dass die 80-jährige Oma von Nebenan kein Brot, keine Konservern, kein TP mehr bekommt ... So etwas ist mir wirklich unverständlich 🤬
Aber es geht auch anders - zumindest bei mir im Ort gibt es unverstellbar viele Hilfsangebote (Nachbarschaftshilfe, Einkaufs- und Lieferdienste, etc.) für alle, die zur Risikogruppe gehören. Ich versuche zum Beispiel gerade kleine Geschäfte noch zu unterstützen, sodass zum Beispiel solche Insitutionen wie unser städtisches Kino erhalten bleiben.
Viel mehr kann ich leider im Moment nicht machen, da ich ja selbst zur Risikogruppe gehöre und nicht großartig raus darf.
Mein Arbeitgeber hat uns Anfang letzte Woche schon alle ins Home-Office geschickt. Da wir ja ein IT-Unternehmen sind und alle von uns schonmal den einen oder anderen Tag Home-Office gemacht haben, ist es für uns kein "Neuland". Der direkte Kontakt mit den Kollegen fehlt mir natürlich, gerade die ungeplanten Gespräche, die sich einfach ergeben. Das kann man telefonisch einfach nicht nachstellen. Aber gut, ich kann ja froh sein, überhaupt ganz normal weiter arbeiten zu können; viele andere können das nicht und haben jetzt entweder kein oder ein viel geringes Einkommen. Von daher ist das wohl eher ein Luxusproblem.
Beenden möchte ich diesen Blogeintrag mit einem Zitat unserer Kanzlerin aus ihrer Ansprache von dieser Woche, was ich nur unterstreichen kann:
"Für jemandem wie mich, für die Reise- und Bewegungsfreiheit ein schwer erkämpftes Recht waren, sind solche Einschränkungen nur in der absoluten Notwendigkeit zu rechtfertigen."
Bleibt alle gesund!
- Chepre
PS: Ich habe es tatsächlich geschafft, den gesamten Blogeintrag das böse Wort mit "C" zu vermeiden
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