Ostern 2020 - von wegen "Auferstehung" ...
Nicht wirklich viel Neues zu vermelden hier, ist wohl eher ein Blogbeitrag im Sinne der "Chronistenpflicht" und um mich ein bisschen aus dem Sumpf zwischen Couch und Kühlschrank zu locken. 🙄
So langsam komme ich ein bisschen an meine Grenzen, was die Kinderbespaßung und meine eigene Seelenhygiene angeht. Jeden Morgen steht hier eine fröhliche Dreijährige und quietscht laut "Kitaaa?", jeden Mittag liegt hier eine gelangweilte Fünfjährige quer auf der Couch und hat die Nase voll von Malbüchern und Bauklötzen (ich übrigens auch, aber wer fragt mich schon?). Der knapp Zweijährige lernt gerade, auf den Esstisch zu klettern und trainiert seinen Wurfarm mit Duplo-Steinen. Kurz: es ist anstrengend und mir fällt aufgrund des ewig gleichen Tagesablaufs so langsam die Decke auf den Kopf. Außerdem bin ich gleichzeitig am Höhepunkt der alljährlichen, heuschnupfenbedingten Frühjahrsmüdigkeit - alles in allem nicht die beste Kombination.
Ostern war eine ganz nette Abwechslung. Für die Kinder brachte Osterhasi ein bisschen neues Spielzeug, um die Zeit totzuschlagen, für die Erwachsenen reichlich Schokolade für die Nerven. Die geplante Reise zu meinen Eltern konnte natürlich nicht stattfinden, aber das wurde mit Telefonaten und bunten Postkarten ansatzweise kompensiert. Gut gegessen haben wir auch - nachdem der Gatte in den letzen Wochen einmal den Hefe- und zwei Tage später den Mehl-Jackpot geknackt hat konnten wir nämlich sogar reichlich backen.
Um ein bisschen rauszukommen habe ich mein Fahrrad aus der Versenkung geholt, denn da wir hier am Stadtrand wohnen, gibt es großartige Möglichkeiten für lange Fahrradtouren abseits großer Menschenmassen. Auch nicht so richtig heuschnupfenkompatibel zwar, aber tut echt gut, mal 20 km durch die Pampa zwischen Bremen und Niedersachsen zu brausen.
Zum Studium (was ja eigentlich hier Thema sein sollte - upsi! 🙈) gibt es zur Zeit gar nicht so viel zu erzählen. Auf mein Studium als solches hat die Corona-Krise eigentlich wenig Einfluss, denn die IUBH hat das meiner Meinung nach soweit gut im Griff (und arbeitet hart an Sachen wie der immer noch leicht unzuverlässigen Online-Klausur). Es hapert eher an meiner mentalen Verfassung und jeglicher Motivation. Ich arbeite immer noch an der Präsentation in Sozialpolitik, diese erweist sich aber als ziemlich fummelig aufgrund der Schwierigkeiten, an vernünftige Literatur zu kommen (ohne im Online-Buchhandel ein Vermögen auszugeben zumindest). Ich hatte mich eigentlich schon für ein Thema entschieden und auch mit der Vorbereitung begonnen, aber nach 2 Tagen fand ich Bismarck plötzlich total doof (also, nicht menschlich, aber als Präsentationsthema ) und habe nochmal umdisponiert. Jetzt beschäftige ich mich mit aktivierender Sozial- und Gesundheitspolitik, was mir besser gefällt, aber trotzdem verzettele ich mich ständig irgendwo und brauche ewig, um irgendwas aufs Papier (respektive auf die Folien) zu bringen.
Eigentlich würde in ein paar Tagen der Sprint in Pädagogik starten, für den ich mich angemeldet habe. Ich überlege aber tatsächlich, mich wieder abzumelden und erst am nächsten Termin (ich glaube im November) teilzunehmen. Mein Konzentration ist einfach im Moment gleich null und ich bin jeden Abend hundemüde - wie soll da ein vierwöchiger Intensivkurs funktionieren? Unwahrscheinlich.
Was ich alternativ einschieben könnte ist eine externe Fortbildung zum Thema Traumapädagogik - ein Thema, was glaube ich für die meisten von uns Pflegeeltern interessant sein dürfte. War eine Empfehlung einer sehr netten Tutorin der IUBH und wird zur Zeit kostenlos angeboten. Ich habe 180 Tage Zeit dafür (Lernaufwand angeblich ca. 35 h, wenn ich das richtig gelesen habe), vieilleicht tut es mir ganz gut, mich in einem langsameren Tempo mal mit dieser Materie zu beschäftigen, auch wenn sie nicht direkt mit dem Studium zu tun hat - profitieren werde ich auf jeden Fall davon.
Ich hoffe ihr alle hattet ein entspanntes Osterfest (hey, ich habe nicht entschleunigt gesagt! 😂) und kommt alle soweit gut durch diese komische Zeit.
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