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Mit Höhenangst und Kulturschock zur Klausur


Silberpfeil

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Endlich ist die Klausur "Grundlagen des Sozialrechts und der Berufsbildungsgesetze" geschrieben. Sollte ich sie bestanden haben, war das meine letzte Klausur. 💪

Wenn ich auch vermutlich nicht alles richtig habe und die Zeit knapp war, war die Klausur sehr fair. Wie ich es mir erhofft hatte, waren wenig Fragen dabei, in denen man auswendig gelerntes Wissen runterleiern musste.

Dafür gab es Fallbeispiele, die durchaus knackig waren: Hier mussten aus einem beschriebenen Fall die Gesetzesverstöße herausgearbeitet werden, die verschiedene Gesetze (aus Arbeitsrecht, Berufsbildungsgesetz, Jugenarbeitschutzgesetz) betrafen.

Besonders Freude hatte ich an einer Frage, in der es um die Lebenslage von Senioren ging, die sogar an die aktuelle Corona-Lage anknüpfte.

So rein didaktisch hatte ich an der Klausur echt Spaß. Es ist schon Kunst, eine Klausur so zu gestalten, dass sie anspruchsvoll, aber weder zu schwer noch zu leicht und in der vorgegebenen Zeit zu schaffen ist.

Hoffentlich habe ich an der Note auch Freude. 😀

 

Viel schlimmer an diesem Tag war die Fahrt ins Studienzentrum Kassel. Wenn man aus Richtung Norden über die A7 nach Kassel fährt, kommt man über die Werratalbrücke. Sie ist fast 60 Meter hoch.

https://de.wikipedia.org/wiki/Werratalbr%C3%BCcke_Hedem%C3%BCnden

Aus mir unerfindlichen Gründen habe ich seit einigen Jahren ziemliche Höhenangst, völlig grundlos, und sie trat fast über Nacht auf.

Als ich im Dezember zur Klausur nach Kassel gefahren bin, war es noch dunkel, so dass ich die Höhe nicht gut genug sehen konnte, um Angst zu bekommen.

Samstag morgen aber war schon strahlend schöner Sonnenschein, und als nach einer Kurve plötzlich die Brücke unter mir lag, hatte ich eine 1 A Panikattacke... als wäre ich noch niemals über diese Brücke gefahren. 😵🙄

Was ja aber bei Panik immer hilft ist Singen, weil das Gehirn nicht gleichzeitig Musik hören und Angst haben kann. Ich habe also ziemlich laut und nicht schön das erste Lied gesungen, das mir in den Sinn kam: Bob Marleys Buffalo Soldier. 😀 Schön oder nicht, es hat geholfen, und bei der Rückfahrt gleich noch mal.

 

Bei meiner neuen Arbeitsstelle hatte ich fast schon einen kleinen Kulturschock. Während alle Schulen jammern, dass sie weder personale Ressourcen noch die Technik für digitalen Unterricht haben und außerdem durch den großen Ansturm alle über Serverprobleme klagen, haben wir dort eine geradezu traumhafte, weil universitäre IT Infrastruktur. Und ziemlich nette Mitarbeiter, die sich damit gut auskennen und mich an ihrem Wissen teilhaben lassen.

Letzte Woche habe ich begonnen, meine erste Blended Learning Einheit zu erstellen und saß jeden Tag Bauklötze staunend vor meinem Rechner. Es ist das andere Extrem, was ich gerade kennen lerne, und jeden Tag komme ich völlig aufgedreht nach Hause, weil ich noch mehr spannende Funktionen und Möglichkeiten entdeckt habe... wie ein Kind unter dem Weihnachtsbaum. 🤓 Mein IT Mann erträgt dann meine völlig unqualifizierten Schilderungen. 😀

 

Nun werde ich es mir erst mal "gönnen", mich eine Weile völlig in die neue Arbeit zu stürzen und mich dort einzuleben. Aber so langsam geht die Suche nach einem Thema für die Bachelorthesis los.

 

Euch einen schönen Sonntag!

Silberpfeil

 

Bearbeitet von Silberpfeil

6 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Die im späteren Leben erworbene Höhenangst kenne ich auch. Zum Glück nicht beim befahren von Brücken (ich muss zum Beispiel regelmäßig über die Moseltalbrücke, wenn ich zu meinen Kindern fahre), aber wenn ich auf Türmen bin - besonders wenn es sich um offene Konstruktionen handelt, wie zum Beispiel beim Turm des Panarbora (siehe unten). Hier in Kaiserslautern besteige ich häufiger mal den Humbergturm, um mir das wieder abzugewöhnen. Gut, dass du mit singen eine Lösung für dich gefunden hast 👍.

 

Und auch schön, dass es bei dir im Job so interessant läuft im Moment und du weiter so viel bewegen kannst.

 

Jugendherberge-Waldbroel-Panarbora__t122

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Puh, Türme sind auch nichts für mich.

Ich habe schon versucht, mir das wieder abzugewöhnen, zum Beispiel bei uns im Harz auf dem Baumwipfelpfad https://www.harzinfo.de/natur-pur/baumwipfelpfad-harz.html

oder auf der Hängebrücke über der Rappbodetalsperre https://www.harzinfo.de/erlebnisse/spass-aktiv/haengebruecke-gigaswing.html#/de/harzinfo/gallery-only/detail/POI/p_100028105/haengebruecke-titan-rt

Es hat leider nichts geholfen. 🙄

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Wüsste auch nicht, warum man sich Höhenangst abgewöhnen sollte? Solange es nicht absolut lebenseinschränkend ist, z.B. keine Brücke mit Auto befahrbar oder so, ist es doch was total natürliches. Sonst hätten wir Flügel...

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vor 20 Stunden, Muddlehead schrieb:

Wüsste auch nicht, warum man sich Höhenangst abgewöhnen sollte? 

 

Ich würde schon unterscheiden, was ich mir abgewöhnen will. Grundsätzlich ist es ja so, dass jede massive Angst einschränkt. Und grundsätzlich stimmt wohl jeder zu, dass ein Leben ohne angstbedingte Einschränkungen einfach problemloser ist.

 

Ob man dafür jetzt Baumwipfelpfade rauf und runter läuft, kann man sicher diskutieren. Aber wenn man die Erfahrung macht, dass Training (indem man einfach den Turm immer mal wieder hochsteigt) hilft oder dass Singen die Angst vermindert, ist das doch erstens ein gangbarer Weg und zweitens eine feine Sache!

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Klar, wenn mich eine Angst im Leben überhaupt nicht berührt, dann gäbe es keinen Grund, sich etwas abzugewöhnen. Aber Höhenangst finde ich schon etwas lästig, gerade weil sich halt bei Unternehmungen dadurch Einschränkungen ergeben können, gerade wenn es dadurch dann zur Vermeidung kommt. Und meine Kinder hatten zum Beispiel auf dem oben gezeigten Turm jede Menge Spaß, während mein Vater und ich uns da weniger wohl gefühlt haben und mir bei sowas auch wichtig ist, das dann nicht auf die Kinder zu übertragen (was mir denke ich auch gelungen ist - die fanden das eher lustig 😉).

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