Das nächste Ziel anvisieren…
„Die akademische Freiheit ist die Freiheit, so viel lernen zu dürfen, wie man nur will.“ (Rudolf Virchow) oder doch eher: „Sobald man in einer Sache Meister geworden ist, soll man in einer neuen Schüler werden.“ (Gerhart Hauptmann) ?
Beide Zitate beschreiben jedenfalls meine aktuelle Gemütslage. Mein akademischer Weg fühlt sich noch nicht abgeschlossen an. Der nächste logische Schritt ist aus meiner Sicht die Promotion. Allerdings ist das doch noch einmal eine andere, höhere Liga als mein bisheriges Studium.
Weshalb traue ich es mir trotzdem grundsätzlich zu? Am unangenehmsten im Studium fand ich immer die Klausuren. Dieses „im Stoff auf den Punkt fit sein müssen“, unabhängig von beruflicher Situation, Krankheit, etc. ist überhaupt nicht mein Fall. Am schönsten und erfüllend fand ich immer das konzentrierte Schreiben meiner Abschlussarbeiten: Literaturrecherche, unterschiedliche Ansätze entdecken usw. Dies kann man schön in Häppchen teilen und relativ flexibel abarbeiten. Natürlich besteht immer die Gefahr sich „zu vertüddeln“ weil der Druck fehlt, aber insgesamt komme ich damit deutlich besser zurecht. Durch meine diversen Abschlüsse parallel zum Beruf habe ich zudem (mir selbst und anderen) gezeigt, dass ich so etwas auch mit meinem Berufs-/Privatleben verbinden kann.
Gegen eine Promotion spricht, dass ich noch keine Ahnung habe, wie man auf diesem Level wissenschaftlich arbeitet. Vor allem eine Betreuung zu finden ist fast ausgeschlossen, wenn man „extern“, also auf Distanz promovieren und nicht wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule werden möchte.
Meinen Traum eines DBA-Studiums in Edinburgh an der EBS habe ich beerdigt. Der Brexit führt zu unkalkulierbaren Studiengebühren, ich müsste erst noch den Englischtest machen und dies macht mir insgesamt zu großen Respekt: Eine berufsbegleitende Dissertation ist ohnehin schon eine echte Herausforderung, aber dies in einer fremden Sprache und auf Distanz? Ehrlicherweise traue ich mir nicht zu das jahrelang durchzuhalten.
Die Recherche, das Video von Markus sowie der Blogeintrag vom Paten hier im Forum haben mich dann zur Leadership-Kultur-Stiftung geführt. Ein erster Kontakt war sehr positiv und man sieht dort keinerlei Probleme mit meiner Promotionsidee und meinen Noten auch eine Betreuung („Doktorvater“) zu finden. Auch das Konzept mit der Vor-Ort-Präsenz in einer kleinen Gruppe gefällt mir sehr gut und habe ich in Zwickau schätzen gelernt. So weit so gut.
Weshalb habe ich nun doch nicht sofort meine Bewerbung losgeschickt? „Respekt vor der neuen Herausforderung“ ist vielleicht die beste Umschreibung. Zum einen ist es finanziell noch mal eine ganz andere Hausnummer als meine bisherigen Studien (aber immer noch günstiger als Edinburgh) und zum anderen bin ich noch nicht zu 100% überzeugt, dass mich meine Promotionsidee auch über einen längeren Zeitraum trägt.
Das finanzielle ist eigentlich gar kein Thema, denn ich verdiene gut, die nächste Gehaltserhöhung wurde schon mündlich zugesagt und sollte im September auch schriftlich manifestiert sein. Die trägt zwar nicht ganz die monatlichen Gebühren von 400 € über drei Jahre, aber schon sehr, sehr viel davon. Ich müsste mich also kein bisschen finanziell einschränken. Aber gleichwohl will ein solcher Schritt gut durchdacht sein:
Durch diverse Bücher zu dem Thema „Promovieren“ ist mir klar geworden, dass ich eine strukturierte Herangehensweise an die Themenfindung bzw. – festigung benötige. Zumindest einen soliden Überblick über die Fachliteratur und den aktuellen Stand der Forschung will ich mir im Vorfeld verschafft haben. Ich hoffe, die von mir vermeintlich identifizierte Forschungslücke besteht danach weiterhin. Deshalb stöbere ich dank FernUni in der umfangreichen FachBib und kann meine Funde direkt in Citavi verwalten, die kostenlose Studentenversion (wieder: Danke FeU!) verfügt sogar über eine Cloudanbindung und ist somit viel komfortabler als mein treuer Begleiter Endnote. Citavi ist echt eine Klasse besser, da macht das recherchieren noch etwas mehr Spaß.
Mein Zeitplan sieht nun vor, im September die Entscheidung zu treffen, wobei es eigentlich nur noch um eine Bestätigung meiner getroffenen Entscheidung geht. Wie sagte der Kaiser? Schau mer mal! Aufs Eis gelegt habe ich aktuell meine Notenverbesserung an der FeU. Wenn ich auch so eine Betreuung finde, habe ich eigentlich gar keinen Anlass mehr, eine weitere Klausur an der FernUNi zu schreiben... meine diesbezügliche Motivation ist jedenfalls eher mau.
Allen eine ganz besonders erfolgreiche Fernstudentenwoche!
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