Hagen WoWasWie?!
Wie bereits befürchtet, hat es mir heute nicht zur Onlineinfoveranstaltung gereicht. Ich bin gerade mitten in meiner dritten 50h Woche in Folge und werde auch den Alternativtermin morgen Abend höchstwahrscheinlich nicht wahrnehmen können. Ich kann also vorerst nichts über das virtuelle Get-Together erzählen.
Die FernUni Hagen war mir zuvor nie ein Begriff. Mit Hagen verband ich bis dahin nur den Siegfriedsmörder aus dem Nibelungenlied. Maximal vielleicht noch ein Bürschlein aus gutem Hause im ersten Semester BWL mit hochgestelltem Polokragen und Burberry Schal. ...der Freund von BWL-Justus
Ich habe vor kurzem erst noch mal gegoogelt, wo Hagen überhaupt liegt, weiß es aber bereits nicht mehr. Könnte NRW gewesen sein. Oder Hessen. Oder Niedersachsen. Kein Plan.
Egal. Ich wollte einfach in ein Studium mit "Bildungsbezug" reinschauen. Von ernsthaft studieren oder gar abschließen spreche ich mal noch gar nicht. Studiengänge wie Digital Education oder Instructional Design waren für mich allerdings nicht machbar. Entweder waren diese nicht im Fernstudium möglich oder wurde im falschen Bundesland angeboten oder waren für "nebenher mal bisschen reinschauen" einfach viel zu teuer.
Ich hab vor kurzem ein Jahr lang nebenher eine Ausbildung zum Massagepraktiker/-therapeut gemacht und für den selben Betrag könnte ich mir in Hagen sowohl einen Bachelor- als auch im Anschluss einen Masterstudiengang gönnen.
Also ganz einfach gesagt: Hagen ist spottbillig und zudem brauche ich dort keine Eignungsprüfung ablegen für eine Zulassungsberechtigung, sondern kann direkt mit den Inhalten des Studiums anfangen. Mehr wollte ich erstmal auch gar nicht.
Der erste Schreck kam dann schon beim Aufrufen der Homepage. Plötzlich fühlte ich mich in die späten 90er zurückversetzt. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob dieses "look and feel" mit Absicht so gewählt ist oder ob einfach niemand diesbezüglich einen Handlungsbedarf sieht. Es wirkt auf mich (sorry, falls Verantwortliche aus Hagen irgendwann mal mitlesen sollten) als sei dort die Zeit stehen geblieben. So sollte eine Webseite 2020 doch bitte nicht mehr aussehen.
Ich versuchte dann des öfteren, jemanden ans Telefon zu bekommen, der mir nähere Auskünfte geben konnte. Erreicht hab ich letztlich niemanden. Bei der allgemeinen Nummer ging mehrfach keiner ran, die Bandansage machte die aktuelle Coronasituation dafür verantwortlich.
Zu den extra ausgewiesenen "Telefonzeiten" für den Studiengang liefen auch nochmals zwei Versuche einer Kontaktaufnahme ins Leere. Es nahm nicht mal das Band ab. Wie bei den "Weight Watchers", da nimmt auch keiner ab, hö hö hö.
Hier zeigte sich dann eben auch, dass man das bekommt, wofür man bezahlt. Der Service steht ganz klar im ausgewogenen Verhältnis zum niedrigen Preis.
Die Fragen, die ich daraufhin per Mail stellte, wurden immerhin direkt am nächsten Tag beantwortet. Dazu noch sehr nett und sehr kompetent.
Also nochmal zurück auf die gruselige Webseite, vielleicht wirkt sie ja heute etwas anders.
(Tat sie natürlich nicht)
Es ist alles sehr unübersichtlich, etwas lieblos und irgendwie zusammengeflickt. Überhaupt nicht intuitiv. So, als ob verschiedene Webdesigner verschiedene Aufträge bekommen und jeder für sich an einer anderen Stelle anfängt, drauf los zu coden.
Sicherlich sind alle Infos die man braucht iiiirgendwo auf den Seiten zu finden. Und alles ist, aus Sicht von Leuten die sich jeden Tag mit der Homepage beschäftigen, sinnvoll abgelegt, bzw selbsterklärend angeordnet und verlinkt.
Selbst war ich schon auf vielen Webseiten....auch bei Bildungsanbietern. Aber so gut versteckt wie bei der FernUni Hagen waren die für mich relevanten Sachen noch nirgends. Ich hab ungelogen bis heute nicht herausgefunden, wie man zum Immatrikulationsantrag bzw. Fernstudienvertrag kommt.
Letztlich hab ich mich durch eine Googlesuche auf die richtige Seite lotsen lassen (und selbst mit dieser Methode landete ich erstmal beim Zulassungsantrag für die Masterstudiengänge).
Also ich gehe jetzt nur von mir aus, aber wenn ich so eine Seite machen würde, hätte ich eine soooo große Schaltfläche, auf die man klickt und dann den Vertrag direkt angezeigt bekommt, seine Daten über den PC in das Formular eintragen und sich im Anschluss ausdrucken kann.
Wie dem auch sei, letztlich hat sich das Schriftstück ja doch noch gefunden. Die Einschreibung für das Wintersemester ging nur vom 01.Juni bis 31.Juli. Also Mitte Juni mal alle Unterlagen zusammengesucht und kopiert. Telefon, E-Mailadresse und eine zusätzliche, separate Materialanschrift angegeben und in Ruhe abgewartet.
Viele Wochen später, am Donnerstag, den 23.07 war ich kurz zu Besuch bei meinen Eltern (aka "meine Materialanschrift"), die mir sagten, dass da seit Anfang der Woche noch so ein Brief für mich liegen würde.
In dem Brief(!), der an die Materialanschrift(!) ging stand dann drin, dass es mit den vorliegenden Unterlagen nicht zur Zulassung kommen kann, da die von mir beigefügten Zeugniskopien hätten beglaubigt sein müssen und keine Kopien von bereits beglaubigten Dokumenten sein dürfen. Ok, das war mein Fehler, geb ich zu, das steht so auch extra auf der Homepage.
Ich frage mich jedoch, warum eine solche Information per Post mitgeteilt wird und nicht einfach per E-Mail..zumal ja auch die Bewerbungsfrist in der Woche drauf bereits geendet hätte. Es wurde also nochmal knapp.
Am nächsten Tag schnell beglaubigte Kopien anfertigen lassen und sofort verschickt und dann ....nichts mehr gehört.
Letzte Woche kam erneut ein Brief aus Hagen. Ich rechnete ehrlich gesagt damit, dass mir wieder mitgeteilt wird, dass noch irgendwas fehlt oder die Unterlagen leider nicht mehr rechtzeitig eingegangen sind und ich mich doch bitte zum Sommersemester 2021 erneut bewerben solle.
Zu meiner Überraschung war am Ende des Schreibens (das ich dann schon gar nicht mehr gelesen habe ) ein länglicher, schmaler Aufkleber, den man abziehen, in der Mitte falten und die Hälften aufeinander kleben konnte. Heraus kam ein Studienausweis im Scheckkartenformat mit meinem Namen und (m)einer Matrikelnummer...
..und plötzlich.....
....war ich Student.
Das nahm ich dann direkt zum Anlass, um Markus Jung bezüglich eines Blogs auf fernstudium-infos.de zu kontaktieren und ich wurde zu Student Einunddreißig Fünfundachtzig. Und so endet bereits der vierte Beitrag.
Heute erhielt ich übrigens die Zugangsdaten zur Lernplattform. Bislang habe ich mich noch nicht eingeloggt, das mache ich dann in Ruhe am Wochenende und werde euch ungeschönt und ungefiltert von den ersten Eindrücken berichten. Ich bin schon sehr gespannt!
Ich versuche, jeden Blogeintrag mit einem Musiktitel enden zu lassen. Im Regelfall unbekannte Stücke, die es wert sind gehört zu werden. Es müssen ja nicht immer die Charts sein oder Titel mit mehreren Millionen Aufrufen.
Lasst euch auf solche "Perspektivwechsel" ruhig ein, vielleicht entdeckt ihr ja den einen oder anderen Song, der euch weiterhin begleiten wird.
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